Ravanas Rueckkehr
an. »Ist euch je der Gedanke gekommen, dass sie lediglich ... na ja, ein netter Mensch sein könnte?«
Dann blickte sie Buffy direkt in die Augen. »Du weißt nicht, warum ich mit ihr reden musste, und es kümmert dich auch nicht. Verdammt, du ... du hast so lange alle möglichen Monster gejagt, jetzt wirst du selber zu einem, Buffy.« Dann ging sie mit schnellen Schritten Richtung Tür.
Buffy riss die Augen auf. »Was soll das heißen?«
Oz lief hinter Willow her und holte sie ein, kurz bevor sie den Ausgang erreicht hatte.
Wortlos legte er ihr eine Hand auf die Schulter.
»Nicht jetzt«, schnaubte Willow und riss sich los.
Oz ließ die Hand sinken und blickte ihr nach, als sie die Bibliothek verließ. Dann sah er mit ernster Miene zu Buffy rüber, ehe er Willow hinausfolgte.
»Irgendwie komme ich mir plötzlich vor, ab hätte ich mich in der Adresse geirrt«, kommentierte Xander bedrückt.
»Buffy, war das wirklich nötig?«, fragte Giles. »Wenn du mehr weißt als ich, dann möchte ich darüber informiert werden.«
Der scheußliche Zorn brodelte nicht mehr nur unter Buffys Haut und schnürte ihr brennend heiß die Kehle zu. Er schien jetzt sogar von außen auf sie einzudringen, sie zu erdrücken. Dir schien es, als hätte sie sich in das Haus in Poltergeist verirrt.
»Schon gut!«, brüllte sie beinahe. Wutentbrannt schnappte sie sich ihre Bücher und hastete zur Tür.
»Buffy, wo willst du hin?«, fragte Giles.
»Ich habe zu tun«, konterte sie steif. Dann war sie fort.
Giles fühlte, wie sich seine Muskeln zwischen den Schultern und am Nacken immer stärker verspannten. Besonders schlimm war die Auswirkung auf seinen Frontallappen, um den herum sich sogleich rasender Kopfschmerz entwickelte. Ihm war völlig klar, worin die Ursache lag. Er machte sich Sorgen um Buffy und Willow.
Ihr Verhalten war ganz und gar uncharakteristisch gewesen. Natürlich konnte ein Dutzend Gründe dafür verantwortlich sein, denen Teenager sich Tag für Tag stellen mussten, aber daran glaubte er nicht - und das beunruhigte ihn zutiefst.
Tom Niles und Delbert Kepley, Mrs. Truman und Ms. Gasteyer, Lena Tesich und Miriam Webber - alle waren sie seit langer Zeit gute Freunde gewesen, hatten einander so nahe gestanden, dass sie vermutlich alles über den jeweils anderen wussten. Aber haben sie auch gewusst, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, vor den Morden? Gab es vor dem Ende Anzeichen für die drohende Katastrophe? Oder ist es ganz plötzlich geschehen, ohne jede Vorwarnung? Kann sich ein Mensch vollkommen unerwartet so sehr verändern, dass er jemanden umbringen will, den er doch eigentlich liebt? Und das noch auf eine wahrhaft scheußliche Art, nur um dann davonzulaufen und sich an einem Ort zu verstecken, wo er... gefressen wird?
Giles schüttelte den schmerzenden Kopf, um die überaus bildhafte Vorstellung aus seinen Gedanken zu vertreiben. Oz war bei Willow, und er war ein kluger Junge, aber würde er den möglichen Zusammenhang zwischen den Taten der Rakshasa und der plötzlichen Feindseligkeit zwischen Buffy und Willow erkennen? Möglich war es.
Buffy, andererseits, war ganz allein. Ich hätte sie warnen müssen, dachte Giles.
»Xander, könntest du Buffy suchen?«, fragte er. »Ich wäre dir dankbar, wenn du für eine Weile bei ihr bleiben würdest.«
»Bei ihr bleiben?«, fragte Xander.» Oh, ich weiß nicht... sie sah nicht so aus, als wäre sie an Gesellschaft interessiert, als sie abgehauen ist, Giles.«
»Es ist wichtig, Xander. Ich fürchte, Buffy und Willow stecken in Schwierigkeiten.«
Voller Ernst fuhr Giles fort: »Bis jetzt wurden drei Personen von den Rakshasa gegessen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese drei Personen vorher ihre engsten Freunde scheinbar grundlos ermordet haben. Du hast selbst gesehen, wie Buffy und Willow sich benommen haben. Ich möchte, dass du Buffy im Auge behältst, Xander.«
»Halt, warten Sie einen Augenblick.« Xander stieß seinen Stuhl zurück und sprang auf. »Nehmen wir an, etwas ist wirklich nicht in Ordnung und es hat etwas mit diesen Roxannas zu tun, oder wie auch immer Sie sie nennen. Was mache ich, wenn Buffy nicht will, dass jemand sie im Auge behält? Ich meine, vergessen Sie nicht etwas?
Immerhin ist sie die Jägerin.«
»Wovor hast du eigentlich Angst, Xander?«, fragte Cordelia, nicht besonders darum bemüht, die Verachtung in ihrer Stimme zu unterdrücken.
Langsam ging Xander um den Tisch herum. »Willst du das wirklich wissen? Ja?
Okay,
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