Ravanas Rueckkehr
ich werde es dir sagen, wenn du es wissen willst.« Er stellt sich vor sie hin. »Ich habe Angst davor, dass sie Buffy eingewickelt haben und sie sich an mir schadlos halten wird, davor habe ich Angst. Ich meine, du hast sie doch auch schon in Aktion erlebt, nicht wahr? Wenn sie will, prügelt sie mich ins Koma, und ich werde gerade rechtzeitig zur Midlife-Crisis wieder zu mir kommen.«
»Bitte, Xander, tu einfach, was du tun kannst«, beschwor ihn Giles. »Ich würde das selbst übernehmen, aber ich muss mich mit den Büchern beschäftigen. Wissen ist eine mächtige Waffe, und im Augenblick sind wir im Grunde unbewaffnet.« Er schlug das Buch wieder auf und wandte sich ab.
»Was soll ich tun?«, fragte Cordelia.
Mit verwirrter Miene sah sich Giles um. »Was auch immer dir gefällt, denke ich.«
Sie dachte einen Augenblick darüber nach. »Mir würde es gefallen, tanzen zu gehen.«
»Das klingt doch wunderbar, Cordelia. Viel Spaß«, antwortete Giles nur, während er eilig in seinem Büro verschwand.
Cordelia erhob sich und nahm ihre Tasche und ihre Bücher wieder an sich. »Ihr wisst ja gar nicht, wie glücklich es mich macht, zu wissen, dass ich hier nicht gebraucht werde. Anderenfalls hieße das ja, dass ich eine von euch oder so wäre, und dann müsste ich mich so schnell wie möglich an einem Deckenventilator erhängen.« Sie drehte sich zu Xander um. »Nun, obwohl du ein Schwächling bist, denke ich, ich werde dich begleiten. Nur für den Fall, dass du Hilfe brauchst.«
12
Die Dunkelheit um Buffy herum schien zu atmen, auch wenn man das von manchen Dingen, die sich darin bewegten, nicht sagen konnte. Hunde bellten in der Straße, manche einsam und unglücklich, andere mit einer Bissigkeit, die auf eine herumstreunende Nachbarkatze schließen ließ. Eine Autoalarmanlage ging los, und irgendwo in der Ferne splitterte Glas. Geräusche, die normal waren, Geräusche, die sogar in der nächtlichen Dunkelheit keinen Anlass zur Sorge bieten sollten, aber als Jägerin konnte sie nie ganz sicher sein.
Trotzdem ignorierte Buffy dies alles. Es erschien ihr als störende Ablenkung. Sie lauschte auf die leisen Tone, die sich unter ihnen verbargen. Und sie waren überall.
Wenn es um ihre Patrouille ging, betrachtete sich Buffy inzwischen als alten Hasen, aber so eine Nacht wie diese hatte sie noch nie erlebt.
Manche kamen gerade aus ihren Gräbern, andere ließen sich einfach aus den Bäumen herabfallen. Aber es war nicht allein ihre auffallende Präsenz, die Buffy beunruhigte.
Sie wurden auch immer übermütiger.
Die Ersten, denen Buffy an diesem Abend begegnet war, waren einfach über den Bürgersteig spaziert, hatten in Briefkästen gelugt, nur um sie anschließend abzureißen und mit einem Tritt in einen dunklen Vorgarten zu befördern. Ein männliches und ein weibliches Exemplar waren plötzlich aus der nebligen Finsternis aufgetaucht, die dunklen Kleider mit Schlamm und abgerissenen Grashalmen verschmutzt, die Wülste und Falten ihrer Vampirgesichter durch die Schatten und das fahlgelbe Licht der Straßenlaternen effektvoll betont. Sie waren so sehr damit beschäftigt, sich lachend zu unterhalten und in Briefkästen zu schauen, bevor sie sie von ihren Pfosten rissen, dass sie Buffy zunächst gar nicht bemerkten. »Erwartet ihr ein Päckchen?«, hatte Buffy gefragt, ehe sie sie kräftig verprügelt und mit zwei raschen Stößen ihres Pflocks erledigt hatte.
Die Friedhöfe wimmelten von diesen Kreaturen. Sie sammelten sich in dunklen Gassen und unterhielten sich flüsternd über ihre geheimen Absichten, während sie sich das Blut von den Zähnen leckten. Aber ebenso bevölkerten sie die Straßen, als wollten sie einkaufen gehen oder ins Kino, und ihre Fänge schimmerten feucht, wenn sie die Köpfe zurückwarfen und lachten oder die Lippen zu einem bösartigen Grinsen verzerrten. Und nicht einer von ihnen zuckte zurück, wenn sie ihren Pflock zog, selbst angesichts dieser Bedrohung gaben sie sich völlig gelassen.
Sieht aus, als hätten die Biester einen freien Abend, dachte Buffy. Sie stellte sich ein Schild am Ortsrand vor: >Vampirnacht! Eintritt frei für Vampire. Schnappt euch eure Mutti und holt euch eine kostenlose Bloody Mary!< Aber im Grunde war das ganz und gar nicht komisch. Irgendetwas musste dahinterstecken.
Wissen sie von den Rakshasa?, fragte sich Buffy, während sie auf dem Weg zum nächsten Friedhof die Straße überquerte. Und wenn, wie viel wissen sie dann?
Vielleicht sollte ich sie erst
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