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Ravanas Rueckkehr

Ravanas Rueckkehr

Titel: Ravanas Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ignorierte ihre Worte und erhob sich. »Ich muss jetzt wirklich los.« Dann ging sie zur Tür.
    »Warte, warte!«, rief Mila, während sie vom Bett aufstand und Willow folgte. An der Wohnungstür fragte sie: »Willst du mir nicht erzählen, warum du mir solche Fragen stellst?«
    »Na ja, das ist eine ziemlich lange Geschichte, Mila.«
    »Du willst doch nicht wieder da rausgehen, oder? Lass mich schnell etwas anziehen, dann fahre ich dich nach Hause.«
    »Nein, schon in Ordnung«, sagte Willow. Dann öffnete sie die Tür und sah hinaus. »
    Sehen Sie? Es regnet gar nicht mehr.« Sie lächelte. »Tut mir Leid, dass ich Sie so spät gestört habe.«
    Als Willow sich auf den Weg machte, lehnte sich Mila zur Tür hinaus und rief: »Aber was ist mit den Fragen, die du ...«
    »Das ist wirklich nicht so wichtig, und ich bin schon spät dran. Wir sehen uns dann morgen in der Schule.«
    Willow hastete die Betonstufen hinunter zu dem Bürgersteig vor dem Gebäude. Dort blieb sie stehen und sah sich in beide Richtungen um, während sie überlegte, wie sie am schnellsten zur nächsten Telefonzelle vor dem Handi-Spot Market kam. Natürlich hätte sie Milas Telefon benutzen können, aber sie wollte keine Zuhörer haben, wenn sie mit Giles sprach.
    Von dem Wolkenbruch vorhin war nur noch ein leichter, aber kalter Sprühregen geblieben; schon jetzt bildete sich ein feiner Nebel, der geisterartig durch die Lichtkegel der Straßenlaternen schwebte. In der Ferne flammten jedoch Blitze auf, gefolgt von gedämpftem Donnergrollen. Der Regen konnte jeden Augenblick wieder stärker werden, aber das war im Augenblick nicht wichtig.
    Willow wandte sich nach rechts, und an der Straßenecke bog sie wieder rechts ab. Sie wollte nicht bis zum Morgen warten, um Giles zu erzählen, was sie im Internet entdeckt hatte, ganz besonders jetzt, da sie ihm sagen konnte, dass Mila nichts mit ihrem Problem zu schaffen hatte.
    Gute zwei Blocks vor ihr kamen einige Gestalten über die Straße auf sie zu. Im Licht der Straßenlaternen und der Reflexionen auf der nassen Fahrbahn verschmolzen die dunklen Schemen zu einem einzigen großen Schatten.
    Nur zur Sicherheit wechselte Willow die Straßenseite.
    Tief in Gedanken versunken fuhr Giles durch die dunklen Straßen. Plötzlich tauchten aus dem Nichts Fußgänger auf der Kreuzung auf. Er rammte den Fuß so fest auf das Bremspedal, dass der Citroen schwankte und beinahe ausgebrochen wäre.
    Es waren dunkle Gestalten, die lebenden Schatten gleich reglos auf der Kreuzung verharrten. Ihre Gesichter waren in der Dunkelheit nicht zu erkennen; erst als Giles direkt vor ihnen abbremste, konnte er im Scheinwerferlicht die Fledermausgesichter mit den schimmernden, speichelfeuchten Fängen erkennen.
    Es waren fünf, zwei männliche und drei weibliche Vampire. Einen von ihnen erwischte Giles mit dem Wagen. Er flog über die Motorhaube, krachte mit dem Gesicht voran gegen die Windschutzscheibe, die in tausend Stücke zerbarst, und landete direkt auf dem Fahrersitz. Die klauenbewehrten Hände des Vampirs packten Giles’ Schultern und drückten ihn fest gegen die Sitzlehne. Dann blieb der Wagen ruckartig stehen, als Giles noch einmal mit aller Kraft auf das Bremspedal trat und dabei den Motor abwürgte.

    Im Halbkreis näherten sich die Vampire auf der Straße dem stehenden Fahrzeug, während der Vampir im Inneren des Autos Giles siegessicher angrinste.
    »Du solltest besser aufpassen, wo du hinfährst«, sagte er, und sein warmer Atem erfüllte Giles’ Nase mit dem Gestank verrottenden Fleisches. Der Untote legte Giles eine Hand auf die Stirn und drückte seinen Kopf so weit wie möglich zurück. Dann öffnete er den Mund und beugte sich über Giles’ ungeschützte Kehle.

14
    Kein Wächter, der etwas auf sich hielt, würde jemals das Haus ohne mindestens einen Pflock in der Tasche verlassen, und Giles bildete da keine Ausnahme. Meistens hatte er einen oder zwei Pflöcke in jeder Seitentasche seines jeweiligen Tweedjacketts und einige weitere in seiner Aktentasche. Während der Vampir Giles’ Kopf zurückdrückte, um seine Kehle bloßzulegen, zog der Bibliothekar vorsichtig einen Pflock aus seiner Tasche.
    Die Kreatur öffnete schon den Mund, bleckte die Zähne, bereit zuzubeißen, da riss Giles das Holz hoch und trieb es in die Brust des Vampirs. Mitten ins Herz. Nur Zentimeter von Giles’ Gesicht entfernt verwandelte sich der Vampir in eine Staubwolke.
    Aufatmend setzt sich Giles wieder auf - und sah, wie er durch die

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