Ravanas Rueckkehr
Seitenscheiben von einem männlichen und einem weiblichen Vampir angegrinst wurde. Die anderen beiden Vampire standen glucksend vor dem Auto.
»Ärger mit dem Wagen?«, fragte der männliche Vampir und gab ein kehliges, dümmliches Gelächter von sich.
Giles’ Kopf ruckte reflexgesteuert zurück, als der Vampir die Faust durch das Fenster schlug und gleich darauf zurückzog. Der Bibliothekar drehte den Zündschlüssel und trat einige Male das Gaspedal durch, ehe der alte Motor schließlich zündete. Er wollte die Vampire überfahren. Das würde sie zwar nicht umbringen, aber doch ausreichend durcheinander wirbeln, damit er weiterfahren konnte. Er hatte im Augenblick wirklich keine Zeit, sich näher mit ihnen zu befassen. Doch bevor er noch aufs Gas treten konnte, hörte er eine vertraute Stimme.
»Giles!«, rief Willow.
Er blickte zu dem zerschlagenen Fenster hinaus und sah, dass Willow die Straße hinunter auf ihn zulief. Und er sah, dass der Vampir, der ihm gerade noch einen Faustschlag versetzen wollte, einen Schritt zurückgetreten war und ebenfalls Willow anstarrte. Während sie näher kam, löste sich aus der Kehle der Kreatur ein zufriedenes Knurren.
Giles, erneut mit einem Pflock bewaffnet, bewegte sich sehr schnell. Er stieß die Wagentür auf und schwang beide Beine hinaus, um sich auf den Vampir zu stürzen.
»Du bleibst, wo du bist«, knurrte der Vampir jedoch reaktionsschnell und schlug Giles seinen Ellbogen mitten ins Gesicht.
Giles war schon bewusstlos, als er wieder auf den Sitz zurückprallte.
»Wie geht's dir so?«, fragte Angel, während sie gemeinsam den Weg zur Schule einschlugen.
»Nächste Woche sind Prüfungen. Und ich bin nicht vorbereitet. Wie immer.«
»Wie geht es deiner Mom?«
»Ach, sie hat es mit irgendeiner seltsamen Frau zu tun, die ihre Sammlung ausstellen will und sie damit zum Wahnsinn treibt.« Buffy runzelte die Stirn und blieb stehen.
Unterwegs waren ihnen die ganze Zeit schon einige Vampire begegnet. Wäre Buffy nicht auf einen Baum geklettert, um einige dicke Äste als Waffen abzubrechen, hätten sie ziemlich hilflos ausgesehen. Aber nun war sie müde und hungrig und wünschte sich nichts mehr, als nach Hause zu gehen, etwas zu essen und sofort ins Bett zu fallen.
»Was ist los?«, fragte Angel.
»Das ist Giles’ Wagen da vorn!«, sagte sie. Dann sprintete sie los, und Angel folgte ihr.
Der Wagen stand mit leuchtenden Scheinwerfern und offener Fahrertür mitten auf der Kreuzung. Zwei Gestalten bewegten sich auf die Tür zu, während zwei andere nicht weit entfernt miteinander kämpften. Ein Schrei zerriss die nächtliche Stille, und Buffy erkannte die Stimme auf Anhieb: Willow.
Was soll ich eigentlich sonst noch alles tun?, dachte Buffy zähneknirschend und lief noch schneller.
Willow kämpfte gegen den Vampir, der sie mit seinen Armen festhielt. Sie versuchte, sich zu befreien, aber vergeblich. Schließlich riss sie ihr Knie zwischen den Beinen des Vampirs hoch und entkam seinem Griff, als er sich vor Schmerzen krümmte. Sie wich einige Schritte zurück. Erst als sich der Vampir erholt hatte und ansetzte, sich auf sie zu stürzen, drehte sie sich um und rannte weg.
»Hey, Spitzzahn!«, bellte Buffy.
Der Vampir blieb stehen und sah sie an. Dann lächelte er und drehte sich ganz zu ihr um, während sie in rasendem Tempo auf ihn zukam. Sein Lächeln wurde immer breiter und lüsterner.
Doch Buffy trieb ihm den abgebrochenen Ast ins Herz, ohne sich Zeit für ein gewalttätiges Vorspiel zu nehmen, und zog ihn zum weiteren Gebrauch wieder zurück. Sie war bereits auf dem Weg zu dem Citroen, ab der Vampir sich in einer herabrieselnden Staubwolke auflöste.
Buffy hielt den Ast mit den Zähnen fest, packte die Köpfe zweier weiterer Vampire und schlug sie mit aller Kraft zusammen. Auf diesen Angriff nicht vorbereitet, prallten beide zurück und landeten unsanft auf der Straße.
Giles’ Beine rutschten aus der offenen Tür heraus, seine Füße berührten die Fahrbahn, während sein Körper nach wie vor schlaff auf dem Sitz lag. Er war bewusstlos.
Zumindest hoffte Buffy, dass er bewusstlos war... und nicht tot.
Sie sah den Pflock in seiner Hand, beugte sich herab und packte ihn. Dann wirbelte sie herum und pfählte die Vampirin, die sich gerade auf sie stürzen wollte. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde hatte auch sie sich zu Staub verwandelt, und Buffy sah sich nach den anderen um. Doch um die hatte sich in der Zwischenzeit Angel schon gekümmert. Die
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