Ravanas Rueckkehr
glauben«, konterte Willow. »Und wenn du dabei gewesen wärest, hättest du ihr auch geglaubt.«
In diesem Augenblick hörte Buffy auf, ihren wachsenden Zorn unter Kontrolle behalten zu wollen, sondern ergab sich ihm. Er verschlang sie. Plötzlich gab es nichts mehr außer ihrer Wut... und Willow auf der anderen Seite des Tisches. Alles verschwamm vor ihren Augen, als die Stimmen aus ihrem Traum in ihrem Kopf zu flüstern begannen, dieses Mal deutlich, nicht nur als vage Erinnerung, eher so, als würde sie träumen, ohne zu schlafen ...
Sie ist der Teil deines Lebens, der nicht funktioniert... eine zehrende Macht, die immer nur nimmt and nimmt... die dir nie etwas zurückgibt... der Stein an deinem Hals ... saugt dir deine Energie aus, missbraucht deine Freundlichkeit, nimmt dir die Lebenskraft, wie ein Vampir Blut trinkt... verzehrt dich, saugt dich leer...
Auch Willow hörte die Stimmen in ihrem Kopf und in ihrem Herzen.
Der Schatten, der dein Leben verdunkelt und deine emotionale und soziale Entwicklung hemmt... der Ursprung all deiner Probleme ... der Grund für allen Ärger... bevor du sie getroffen hast, warst du nie in Schwierigkeiten ... dein Leben verlief ruhig und geordnet... dann kam sie ... und brachte nur Ärger, Probleme und Chaos, das Böse ...sie ist für alles verantwortlich, was in deinem Leben nicht stimmt.
Also töte sie. Töte sie. Töte sie. Töte sie.
Willow ertappte sich dabei, wie sie tonlos die Worte formulierte, die die Stimmen in ihrem Kopf gut verständlich unentwegt wiederholten. Töte sie.
Adrenalin brodelte in ihr, und ein Gefühl der Erregung wallte in ihrer Brust auf. Und das war kein schlechtes Gefühl. Es war alles andere als schlecht.
Willow schnappte sich einen Klappstuhl und hob ihn hoch über ihren Kopf.
Buffy war bereits auf der Flucht über den Tisch, als Willow den Stuhl warf. Das runde Metallrohr an der Rücklehne des Stuhls traf Buffy an der Stirn. Der Schlag fegte sie von dem Tisch herunter, und sie rutschte über den Boden.
Willow sah nichts außer Buffy, die versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Sie hörte nichts außer Buffys Schmerzenslauten. Für Willow gab es nichts und niemand anderen in diesem Raum. Nur Buffy und diese zwei Worte.
Tote sie. Tote sie.
Töte sie. Tote sie.
Die zischenden Stimmen hallten weiter durch Buffys Kopf, unbeeindruckt von den Schmerzen. Aber auch der Schmerz ließ nicht nach. Einen Augenblick lang wurde es dunkel um sie, und Buffy dachte, sie würde das Bewusstsein verlieren, doch auch dieser Moment zog vorüber. Der Schmerz blieb. Er wirbelte durch ihren Schädel, drückte gegen ihre Augäpfel, sickerte in ihre Ohren, bis sie dröhnten wie eine Kirchturmglocke. Mühsam richtete sie sich auf einen Arm gestützt auf, stemmte sich auf die Beine, schwankte jedoch unter einem plötzlichen Schwindelgefühl. Als die Benommenheit nachließ, blickte Buffy gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, dass Willow versuchte, sich vom Tisch aus auf sie zu stürzen.
Xander und Oz waren bereits aufgesprungen, als Giles brüllte: »Buffy! Willow!
Aufhören!«
Buffy streckte beide Arme aus, packte Willow und schleuderte sie zur Seite. Willow krachte gegen einige Stühle, aber schon einen Herzschlag später war sie wieder auf den Beinen und kam mit gebleckten Zähnen erneut auf Buffy zu.
Obwohl er immer noch ein wenig benommen war, vergaß Giles sofort den Schmerz in seinem Gesicht, als er sah, wie Buffy und Willow aufeinander losgingen, und versuchte aufzustehen. Sein Herz donnerte in seiner Brust, und seine Kehle war vor Entsetzen wie zugeschnürt, denn er wusste, dass Buffy sie umbringen würde, und nun verstand er auch, wie es so weit kommen konnte.
Buffy boxte ihr so heftig ins Gesicht, dass Willow wie ein nasser Sack am Boden zusammenklappte. Wie eine Katze auf eine alte, ermattete Maus ging Buffy auf sie los. Mit gespreizten Beinen kauerte sie über ihr, hob die Faust und schlug Willow erneut mitten ins Gesicht, einmal, dann noch einmal. Anschließend legte sie beide Hände an Willows Hals und drückte die Daumen fest in ihren Kehlkopf. Willow bewegte sich nur langsam, aber es gelang ihr, die Hände zu heben und Buffys Hals zu umklammern. Gurgelnde Geräusche entrangen sich ihrer blockierten Atemwege, aber sie hörten beide nicht auf oder lockerten auch nur ihren Griff um die Kehle der jeweiligen Gegnerin.
Xander und Oz näherten sich Buffy, jeder auf einer Seite. Sie packte ihre Arme und versuchten, sie von Willow
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