Ravanas Rueckkehr
habe erst heute Morgen herausgefunden, dass es um indische Kunst geht.«
Dann berichtete sie auch von dem Albino, und als sie die Limousine erwähnte, wurde Giles neugierig.
»Eine weiße Limousine«, murmelte er. »Ethan trug einen sehr teuren Anzug, als ich ihn gesehen habe, und er schien ziemlich stolz darauf zu sein, dass es ihm so gut geht.
«
»Glauben Sie, sie gehört ihm?«, fragte Buffy.
Giles schüttelte den Kopf und schnaubte wie ein Walross. »Ich weiß es nicht. Offen gestanden habe ich nicht die leiseste Ahnung, was das alles bedeuten soll. Jemand benutzt die Ravanastatuette, und er tut es jetzt, andernfalls hätten wir es nicht mit den Rakshasa zu tun.«
»Wenn diese Lovecraft sie benutzt, um Ravana zu rufen«, fragte Willow, »warum sollte sie sich dann so in die Idee hineinsteigern, ihre Sachen in der Galerie auszustellen?«
»Vielleicht ist sie nicht diejenige, die Ravana ruft«, meinte Oz.
»Wer dann?«, konterte Willow.
»Und falls Phyllis Lovecraft die Statuette hat«, fügte Buffy hinzu, »wie kann dann jemand anderes Ravana rufen?«
»Gibt es vielleicht mehr als nur eine Statuette?«, fragte Xander.
»Wenn es noch andere gibt, dann sind es Fälschungen«, erwiderte Giles, während er sich über den Tresen beugte. »Nach den Informationen, die Willow im Internet gefunden hat, wurde sie zuletzt um die Jahrhundertwende in einem Museum in London gesehen. Demnach ist es durchaus möglich, dass Benson Lovecraft sie für seine Sammlung erworben hat. Die Statuette ist genau die Art von Kunstgegenstand, an der er interessiert gewesen sein dürfte. Als ich jünger war, habe ich alles über Lovecraft gelesen, was mir in die Finger kam. Ich erinnere mich, eine Liste seiner Errungenschaften entdeckt zu haben. Damals hat mich die Auswahl der Stücke, die er irgendwie hat auf treiben können, in Erstaunen versetzt. Einige davon waren Tausende von Jahren alt, und von manchen hatte bereits jedermann geglaubt, sie wären für alle Zeiten verloren. Wenn diese Frau tatsächlich Lovecrafts Enkelin ist, dann hat sie möglicherweise auch Zugang zu seiner Sammlung. Daher könnte die Statuette stammen, aber das erklärt noch immer nicht, warum sie sie unbedingt ausstellen will.«
»Als ich sie das letzte Mal gesehen habe«, sagte Buffy, »war sie deshalb ziemlich aufgebracht. Es war beinahe, als hätte sie Angst davor, ihre Sammlung nicht in der Galerie unterbringen zu können.«
Stille senkte sich über den Raum, als sie alle das Bild der Ravanastatuette studierten.
Dann wurde die Tür aufgerissen, und andere Schüler stürmten in die Bibliothek und verschwanden lachend und schwatzend zwischen den Regalreihen.
Seufzend richtete sich Giles auf, und die anderen folgten seinem Beispiel. »Buffy, weißt du, wie wir Kontakt zu Miss Lovecraft aufnehmen können?«
Buffy wühlte erneut in ihrer Tasche und brachte einen Zettel zum Vorschein, der von dem Spiralblock abgerissen worden war, den ihre Mutter stets bei sich hatte. Wortlos legte sie ihn auf den Tresen.
»Sie ist im Rocking R Motel?«, fragte Xander, kniff die Augen zusammen und schürzte die Lippen. »Dann können wir wohl mit Sicherheit sagen, dass die weiße Limousine nicht ihr gehört.«
»Bevor wir weiter spekulieren«, mahnte Giles, »müssen wir mit ihr sprechen.«
»Gehen wir«, sagte Buffy sofort.
»Nein, Buffy«, widersprach Giles streng. »Ich will nicht, dass du in dieser Woche noch mehr Unterricht versäumst. Ich werde ...«
In diesem Augenblick stürmten die Unterstufenschüler aus Miss Beakmans Literaturkurs mit Büchern bewaffnet in die Bibliothek.
Buffy sagte nichts, sondern sah nur Willow an, die ihrerseits Buffy anblickte. Sie lächelten einander zu und wussten beide ohne ein weiteres Wort, dass sie sich gemeinsam auf den Weg zu Miss Lovecraft machen würden.
Sofort.
»Was wird mir das einbringen?«, fragte Oz, während er den Van durch die Stadt steuerte. »Wieder mal Nachsitzen?«
»Buffy lädt das größte Risiko auf sich«, sagte Willow. »Wenn Direktor Snyder davon erfahrt, wird er sie zerquetschen wie einen Mistkäfer.«
»Und dann würde meine Mom meine zerquetschten Überreste zerquetschen«, sagte Buffy leise und voller Ernst. »Ganz besonders, wenn sie herausfindet, dass ich mit Phyllis Lovecraft reden will.«
Nachdem sie an diesem Morgen die Bibliothek verlassen hatten, waren Xander und Cordelia ihrer Wege gegangen, hatten aber versprochen, Buffy und die anderen zu decken, sollte sie jemand nach ihren Freunden
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