Raven (Shadow Force) (German Edition)
James Bond. Im Dienste ihrer Majestät.“
„Ich bin die personifizierte Vorlage für ihn“, kokettierte Raven. „ Allerdings kaufe ich meine Anzüge weder bei Brian Pusey in London, Mayfair, Savile Row oder bei Brioni noch schieße ich mit einer Walt h er PPK.“
„Sie würden dir sicher stehen. Die Anzüge, meine ich.“
„Keine Frage.“
„Angeber.“ Lianne schmunzelte.
„Wie wäre es, wenn du mein Bond- Girl wirst?“ Die Vorstellung schien ihm zu gefallen. „So im knappen Bikini aus dem Meer steigend wie die schöne Göttin Aphrodite. Das salzige Nass perlt von deiner nackten Haut zu Boden.“
„Oder tot auf dem Bett drapiert und in Gold lackiert? Lieber nicht, einige von denen sterben viel zu schnell und die Restlichen verlässt er am Ende sowieso wieder, dieser Schwerenöter.“
„Ich nahm an, er sei der Liebling der Frauen.“
„Nur aus der Ferne betrachtet.“ Sie merkte, wie die Anspannung von ihr abfiel.
„Wohin fahren wir jetzt? In ein abgelegenes Hotel? Oder etwa … c ampen?“
„Wir fahren zu Buzz Hawkins. Dort werden wir auf ein paar Agenten der Shadow Force treffen, wenn alles gut geht.“
„Ist er auch ein Agent?“
„Ja.“ Er grinste. War das etwa komisch? „Buzz ist ein echter Kumpel.“
„Freunde können wir gebrauchen. Besonders welche, die ähnlich stark sind wie du. Damit du nicht länger allein den Babysitter spielen musst.“
Er lachte. „Das hast du nicht vergessen?“
„Alles notiert.“ Sie tippte sich an die Stirn.
„Und wenn ich das … Baby mittlerweile ganz okay finde?“ Seine Stimme hatte etwas Verruchtes und ihr Herz machte einen kleinen Sprung.
„Das Baby findet dich auch … ganz okay.“ Sie knuffte ihm in die Seite und war sicher, dass sich ihre Wangen gerade deutlich verfärbten.
Er brachte sie mit seinen heißen Blicken aus dem Gleichgewicht. Sie mussten dringend zurück zum eigentlich en Thema kommen, sonst würde sie ihn und sich selbst kaum stoppen können. Zu groß war die sexuelle Spannung, die zwischen ihnen hin und her sprang. Begehren und Lust glommen in seinem Blick und auch sie verspürte aufsteigende Hitze in ihrem Körper.
„Hast du dir schon überlegt, wie wir Frank finden und retten können?“
„Es gibt ein paar Ansätze.“
Er nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche, die sie ihm gab . Vielleicht reichte das, ihn abzukühlen. Seine Augen waren schon wieder glasig vom Fieber. Ein Kühlschrank voll mit Eiswürfeln wäre sicherlich hilfreicher gewesen.
„Die wären?“
„Mit der Hilfe unserer Freunde können wir den Ort in Bulgarien , an dem ich festgehalten wurde , ausfindig machen und überprüfen. Es gibt immer irgendwelche Spuren und Hinweise. Dazu müssen wir ein paar Leute überwachen, die mit in der Sache stecken könnten. Denk nur an den Sender.“
„Du meinst diesen Mr. Prime?“
„Richtig. Ich bin sicher, dass wir bald wissen, wo sie Frank festhalten.“
Sie spürte, dass er glaubte, was er sagte und sie nicht nur beruhigen wollte. Er würde nicht ruhen, bis sie ihren Bruder gerettet hatten. Frank konnte sich glücklich schätzen, loyale und mutige Freunde wie Raven zu haben.
„Und vielleicht kommen einige Erinnerungen zurück, die ich bislang verloren habe.“
„Das werden sie, ganz bestimmt.“ Lianne fuhr mit ihrer Hand sanft über sein Haar. Es fühlte sich weich an und gut.
Sie liebte es, ihn anzuschauen, anzufassen und seinen Blick auf sich zu spüren. Sie lehnte sich zurück in den Sitz und blickte auf die Straße. Ihre Augen würden sicher das spiegeln, was das Herz ihr gerade heftig pochend zurief. Und das durfte nicht sein. So viel zum Thema vernünftig für beide sein. Sie war dabei, alle Vorsätze und Bedenken über Bord zu werfen und sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben.
*
Es war Nacht geworden. Lianne schlief, dunkle Ringe lagen wie Schatten unter ihren geschlossenen Augen. Wie ein unschuldiges Kind seinen Teddy presste sie ihre Handtasche an sich. Dieser Anblick rührte ihn und löste in ihm Gefühle aus, die er lieber vergessen wollte. Dennoch erwischte er sich dabei, sanft über ihre Wangen zu streichen und sich dabei zu wünschen, dass sie im Traum seinen Namen flüstern möge. Vielleicht träumte sie gerade einen zuckersüßen Traum und würde sich wenigstens ein wenig erholen können.
Raven nippte an einer Flasche mit viel zu warmem Eistee, doch wenigstens gab er ihm die Flüssigkeit, die ihm fehlte. Das ganze Wasser hatte er bereits ausgetrunken. Es fiel
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