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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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verliebt hat.“
    Lianne konnte nicht verhindern, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief. Er war zu mächtig für sie und sie Wachs in seinen Händen. Das wussten sie beide. Wenn er sie töten wollte, hatte sie keine Chance.
    „Er liebt mich nicht.“
    „Da irrst du, Mädchen. Anscheinend hast du das Talent, alle Menschen für dich einzunehmen. Selbst mich. Auch das ist eine außergewöhnliche Gabe.“
    Zoran Balakov begann, ihren Körper zu berühren. Seine Finger strichen über ihre Arme, ihren Hals, endeten am Ansatz ihrer Brüste. So etwas wie Begehren flackerte nun in seinen Augen. Diese Augen. Sie schienen in diesem Moment in allen möglichen Farben zu schillern. Er näherte sich ihr und sein Atem streifte ihren Nacken. Lianne wehrte sich gegen die sinnlichen Empfindungen, die er ihrem Körper entlocken konnte. Eine Träne der Scham und Hilflosigkeit lief aus ihrem Augenwinkel, die er mit dem Zeigefinger auffing. Nein, sie wollte das nicht fühlen. Es war alles nur Manipulation und Zwang. So wie es aussah , war er ein Meister dieser Kunst und sie viel zu unerfahren, um sich gegen ihn zu wehren.
    „Interessant“, sprach er wie zu sich selbst und kam näher. „Auch du verfügst über besondere Kräfte. Aber dein innerer Kampf ist aussichtslos.“
    Seine Brust drückte gegen die ihre, sie fühlte seine intime Berührung, war aber nicht in der Lage, von ihm abzurücken. Lianne kam sich vor wie das Dschungelkind Mogli vor dem Riesenpython Kaa. Er würde sie sicher mit Haut und Haaren verschlingen.
    „Was soll ich nur mit dir machen? Du hast mit deinen Freunden meine Firma in die Luft gesprengt.“ Er spielte mit einer ihrer Haarlocken. „Mein e Pläne vereitelt.“
    „Und ich würde es wieder tun“, zischte sie.
    „Ich weiß. Manchmal sollte sich Mut bezahlt machen, aber nicht immer.“ Er tätschelte ihre Wange.  
    Lianne hätte ihm am liebsten in die Finger gebissen, aber irgendetwas verhinderte, dass sie sich bewegen konnte. Tausend Gedanken schossen durch ihren Kopf.
    „Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass du noch einmal wertvoll für mich sein wirst“, fuhr er fort und sein Blick bohrte sich in ihre Augen. „Aber warum bloß?“
    Er schien unentschlossen. Ihr Leben stand auf der Waage.
    „Keine Ahnung“, erwiderte sie gepresst.
    „Natürlich will ich meine Rache und Vergeltung. Ihr habt mich geärgert. Die sogenannten Schattenkrieger werden büßen, dass sie sich mit mir angelegt haben.“
    „Ist es nicht so, dass Sie angefangen haben?“, erinnerte sie ihn düster. „Sie haben Frank und Raven entführt, festgehalten und gefoltert.“
    „Ich wollte ihnen lediglich Möglichkeiten aufzeigen , da sie mir in die Quere gekommen sind. Wir sind die neue Stufe der Evolution. Besser, intelligenter und geschaffen sowie dazu bestimmt, um zu herrschen. Den Ton anzugeben und zu führen. Sie dienen sich den Menschen an wie Hunde, das ist unwürdig und falsch.“
    „Das stimmt nicht!“
    „Okay, okay. Ich fand es lustig, sie für meine Zwecke zu nutzen.“
    „Zwecke?“
    „Ich halte wichtige Kunden und gute Freunde gern mit besonderen Spielen bei Laune. Ein elitärer Club, der das Besondere liebt. Das Ausgefallene.“ Er machte eine ausholende Geste. „Panem et circenses, das war schon im alten Rom en vogue.“
    „Bitte?“ Lianne schüttelte ungläubig mit dem Kopf. „Gladiatorenspiele?“
    Die römischen Kaiser hatten diese blutigen Massenunterhaltungen besonders gepflegt, in der festen Meinung, dass sich das römische Volk insbesondere durch Zuwendungen wie Geschenke, Speisen, Wein und Schauspiele im Bann und Zaum halten ließ.
    „Richtig. Raven war eine wunderbare Bestie in unserer Arena.“
    Jetzt war es klar. Dieser Typ war definitiv verrückt. Und verrückte Menschen waren gefährlich, da ihre Emotionen von jetzt auf gleich umschwenken konnten. Ein Irrer mit Superkräften war eine tickende Zeitbombe und musste gestoppt werden.  
    „Wie haben Sie uns überhaupt gefunden?“
    Lianne versuchte, an Details zu kommen und vom Thema abzulenken. Sie würde zu gegebener Zeit Frank und Raven befragen. Im Moment war die Vergangenheit nicht wichtig. Jeder neue Hinweis konnte allerdings nützlich sein und Balakov schien in Plauderlaune zu sein.
    „Das bleibt mein Geheimnis.“
    In diesem Moment ertönte die Stimme von Buzz. Es war wie süßer Engelsgesang in Liannes Ohren. „Nimm die Hände von ihr, Mistkerl, oder ich schieße.“
    Buzz war unbemerkt von ihr und Zoran Balakov zu sich gekommen,

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