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Raylan (German Edition)

Raylan (German Edition)

Titel: Raylan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmore Leonard
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Polizei, die sich umgehend um Pervis’ Fall kümmerte und die Marshals anrief, um Raylan mitzuteilen, dass die zwei Typen, nach denen sie für ihn fahndete, zu Mordopfern geworden waren. Raylan fuhr zum Tatort, sah Coover und Dickie tot auf dem Sofa und den blutbefleckten Teppich, wo Pervis gelegen hatte. Das Krankenhaus gab an, ein schwarzes Mädchen habe Pervis abgeliefert und müsse wohl wieder weggefahren sein. Ihren Namen wussten sie nicht, und Pervis weigerte sich, ihre Identität und die desjenigen, der auf ihn geschossen hatte, preiszugeben.
    Als Raylan neben ihm am Bett saß, sagte Pervis nur: »Er hat mich für tot gehalten. Der Schuss, den er auf mich abgegeben hat, hat meine Rippe getroffen und mich von innen zerfetzt.« Dann hob er den eingegipsten Arm. »Den habe ich mir gebrochen, als ich die Treppe runtergefallen bin.«
    »Wie wäre es«, sagte Raylan, »wenn ich, während Sie hier flachliegen, zusehe, was ich tun kann? Es war Cuba Franks, oder? Der Schütze? Hatte keine weitere kriminelle Verwendung mehr für Ihre Söhne. Wollte Sie gleich mit erschießen, einfach, weil Sie zufällig da waren. Rita hat Sie hergebracht, oder? Wieso hat sie sich aus dem Staub gemacht?«
    Pervis sagte: »Warum fragen Sie mich überhaupt, Sie wissen doch sowieso schon alles.«
    Raylan sagte: »Sie erinnern sich, dass ich Ihnen erzählt habe, dass sie Leuten bei lebendigem Leib die Nieren rausnehmen?«
    Pervis’ Mund blieb zu.
    »Sie sind ein sturer alter Mann«, sagte Raylan, »aber ich verstehe, wie es Ihnen geht. Ich will nur verhindern, dass Sie ins Gefängnis wandern, weil Sie Cuba ausschalten.«
    Pervis sagte: »Das ist alles, was ich für meine Jungs noch tun kann.«
    »Er hat die Brüder erschossen«, erzählte Raylan Art Mullen, die beiden standen in Arts Büro, »als sie eine Bong geraucht haben. Coover hatte sie gerade, als der Schuss kam, und das Glas ist zerbrochen, sein ganzes T-Shirt war nass.«
    »Das ist dir aufgefallen?«, sagte Art.
    »Sein Blut hat das Shirt nur rosa verfärbt. Erinnert dich das an etwas?«
    »Angels Bad«, sagte Art. »Wir hatten in den letzten Wochen drei Nierenvorfälle.«
    »Aber nur Angel wurden sie zum Kauf angeboten. Ich habe ihm gesagt: Bete zum heiligen Christophorus, dass du sie zurückkriegst, und Christophorus hat alles gegeben.«
    Art meinte: »Du willst behaupten, dass der heilige Christophorus den Mord an Dickie und Coover angeleiert hat, damit Angel nicht für seine Nieren bezahlen muss?«
    »Mehr oder weniger.«
    Art sagte: »Wir suchen jetzt nach Cuba Franks und kucken, was der so getrieben hat, seit er im Gefängnis war. Vor einem Jahr hat er bei einem reichen Pferdezüchter als Chauffeur gearbeitet. Hat behauptet, aus Nigeria zu stammen. Hat den Job neun Monate lang gemacht und dann gekündigt.«
    »Nicht genug verdient?«
    »Keine Lust mehr, immer an den afrikanischen Akzent zu denken. Das zumindest hat Mrs. Burgoyne uns erzählt. Harry Burgoyne hat gesagt: ›So ist das mit denen, die lassen einen einfach so hängen. Nur ein einziger Afroamerikaner bekommt von mir gute Noten, und zwar Old Tom. Der ist mir aber weggestorben.‹«
    »Ich glaube, ich weiß, warum Cuba gekündigt hat«, sagte Raylan.
    »Unser Büro im Norden sucht noch nach ihm. Seit Monaten ohne Job. Der weiß, wie man über die Runden kommt.«
    »Er wird Freunde haben«, sagte Raylan. »Du willst mir doch nicht etwa erzählen ...«
    Art sagte: »Dass er eine Freundin hat, die Ärztin am Transplantationszentrum ist?«
    »Willst du?«, sagte Raylan.
    Laylas Stimme fragte: »Wo bist du?«
    »Komme gerade aus den Bergen, bin schon fast auf dem Highway«, sagte Cuba. »Die Crowe-Brüder sind heute Nachmittag in den Himmel aufgefahren, es sei denn, im Himmel sind Kiffer nicht erlaubt. Den Alten musste ich auch erledigen, er war zu Hause.«
    »Du hattest mir neulich erzählt, er hat ein süßes Dienstmädchen.«
    »Das hatte ich zumindest gehört. Ich bin vorher noch nie bei dem Haus oben gewesen.«
    »Und, war sie süß?«
    »Für den alten Mann war sie zu jung.«
    »Also war sie süß.«
    »Ich hab sie laufen lassen.«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung.
    Cuba sagte: »Wir sind so verblieben: Sie kennt mich nicht, und ich kenne sie nicht.«
    »Dir ist hoffentlich klar«, sagte Layla, »was passiert wäre, wenn ich dabei gewesen wäre und wir hätten zuschlagen können? Wir hätten auf einen Streich sechs Nieren mehr gehabt. Wenn wir Rita mitzählen«, sagte Layla, »sogar acht. Was meinst du?

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