Rebecca
auch, dass sie als Nutte gearbeitet hat und ihr damaliger Zuhälter sie bis heute belästigt?«
Rebecca biss die Zähne zusammen. Er war sauer, weil es ihm nicht gelungen war, sie zu überraschen und zu schockieren, deshalb versuchte er jetzt, sie zu verletzen. Sie musste sich beherrschen. »Ja, das alles weiß ich auch«, sagte sie. »Aber das ist unsere Sache, das geht dich gar nichts an.«
Er stellte die Flasche mit einem Knall auf dem Campingtisch. »Na und ob mich das was angeht!«, erwiderte er barsch. »Was bildest du dir eigentlich ein? Ich will hier was aufbauen, wie du vielleicht bemerkt hast. Und wenn es da irgendwas gibt …«
»Darf ich jetzt mal was sagen?«
Er schwieg verblüfft, schaute sie an. Dann sagte er, begleitet von einer großzügigen Geste: »Aber natürlich, Schatz.«
Jetzt wurde auch sie richtig wütend und das half ihr, seinem zynischen Blick standzuhalten. »Wahrscheinlich meinst du es ja nur gut«, begann sie wieder. »Du willst uns sicher nur helfen und dafür sind wir dir alle dankbar, Rob, Suzan, und ich auch. Du hast uns in einer schweren Zeit unterstützt und jetzt greifst du uns bei dem Betrieb unter die Arme.«
»Ist ja alles schön und gut«, fiel er ihr ins Wort. »Aber für meinen ganzen Einsatz will ich auch etwas haben. Besonders von dir.« Er spielte mit den feuchten Haaren auf seiner Brust. »Deshalb mache ich das ja überhaupt, wie ich dir schon gesagt habe. Ich tue alles nur für dich.«
»Ich glaube dir kein Wort«, entgegnete sie.
»Ach nein? Weshalb sollte ich es denn sonst tun?«
Das war ja das große Rätsel. »Weil du davon profitierst. Du hast selbst gesagt, du hättest immer schon von einem eigenen Betrieb geträumt und alles wäre besser, als in der Glasfabrik zu arbeiten.«
Seine Augen verengten sich. »Warum reitest du eigentlich dauernd so auf der Glasfabrik herum?«
»Tue ich doch gar nicht«, sagte sie. »War ja nur ein Beispiel.«
»Aber die Sache war doch schon lange vom Tisch. Ich hätte bei der Umzugsspedition anfangen können.«
»Stimmt. Aber das wolltest du doch auch nicht, oder?« Sie geriet wieder ins Hintertreffen und reagierte gereizt.
Dennis warf ihr einen misstrauischen Blick zu. »Du bist wirklich sehr neugierig«, stellte er fest. »Allmählich habe ich das Gefühl, dass du deine Nase in Dinge reinsteckst, die dich nichts angehen, anstatt mit uns am gleichen Strang zu ziehen.«
Seine stechenden Augen machten ihr Angst und prompt reagierte sie völlig falsch. »Was willst du denn damit sagen?« Sie hörte sich an wie eine dumme Gans, die beim Lügen ertappt wird, und sie befürchtete schon, sich durch ihre Unvorsichtigkeit verraten zu haben. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest«, fügte sie rasch hinzu.
»Dann ist ja alles in Ordnung«, sagte Dennis leichthin.
Sie hatte das Gefühl zu ersticken. »Ich möchte mich nicht mit dir streiten«, sagte sie so freundlich wie möglich. »Ich wollte dich nur bitten, dich von Kees Halpers fern zu halten. Wir kommen ohne dich besser mit ihm zurecht. Wir haben auch schon eine Lösung gefunden.«
»Und warum sagt Suzan mir das nicht selbst?«
»Sie dachte, für uns beide wäre es einfacher, darüber zu reden.«
Er grinste. »Dafür ist sie wohl einfacher im Gebrauch, was?«
»Red nicht so blöd daher!«, fuhr sie ihn an. »Ich lasse mich von dir nicht provozieren!«
Dennis schwieg ein paar Sekunden lang. »Und was passiert, wenn ich mich trotzdem einmische?«
Die Warnung war nicht zu überhören, sie durfte es nicht auf die Spitze treiben. Sie stand auf. »Du möchtest doch, dass wir zusammenarbeiten«, sagte sie. »Dasselbe will ich auch, als Freunde.« Sie dachte nach und sagte dann: »Freunde richten sich danach, wenn man sie um etwas bittet.«
Er lächelte versöhnlich. »Schon gut. Komm mal her.«
Sie stellte sich neben ihn und duldete es, dass er die Hand auf ihre Hüfte legte, über ihren Po streichelte und sie näher an sich zog. »Gib mir einen Kuss«, sagte er.
Sie bückte sich. Er roch säuerlich. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er versuchte, sie auf den Mund zu küssen und griff nach ihren Brüsten. Sie packte ihn am Handgelenk, nicht zu fest, um sich ihre Panik nicht anmerken zu lassen, und richtete sich auf. »Ich will das nicht«, sagte sie.
Er ließ sie los. »Frigide Zicke«, sagte er. »Aber warte nur, eines Tages kommst du schon, wenn du mal wieder Trost brauchst.«
Er grinste, als sie sich umdrehte. Sie wusste, dass er sie flüchten sehen
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