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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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das Haus zum Verkauf anbieten.«
    Suzan schaute sie empört an. »Bist du verrückt? Das Haus?«
    »Nur als Vorwand, um Zeit zu gewinnen.«
    »Zeit? Wofür?«
    »Um eine Lösung zu finden.« Rebecca war jetzt ganz ruhig, wesentlich ruhiger als Suzan. Sie zog das Bündel in der Mitte zusammengefalteter Geldscheine aus der Gesäßtasche ihrer Jeans. »Hier sind neunhundert Euro. Du brauchst nur noch hundert draufzulegen.«
    Suzan schob ihre Hand weg. »Das ist das Geld für die Schafe, das kann ich nicht annehmen.«
    »Wenn du es nicht tust, bringe ich es ihm.«
    Suzan sah Rebecca an, seufzte und nahm das Geld. »Ich erkenne dich kaum noch wieder«, sagte sie.
    »Ich bin aber immer noch dieselbe.«
     
    Kurz darauf war es wieder vorbei mit ihrer Entschlossenheit und stattdessen wurde sie von Zweifeln und Nervosität geplagt, wie vor einer Prüfung. Sie hielt das Buch auf den Knien, während sie im Schatten der Zwetschgenbäume auf eine passende Gelegenheit wartete. Sie murmelte versuchsweise die Worte vor sich hin, die sie sagen wollte. In ihren Ohren hörte es sich immer dümmer an und sie errötete. Daran war nur das Warten schuld, warten war einfach nicht ihre Stärke. Sie musste immer alles sofort erledigen und hinter sich bringen. Unangenehme Aufgaben hinausschieben zu müssen, machte sie unsicher und ängstlich.
    Dennis und Rob kehrten zurück und fuhren mit dem Volvo bis an das kleine Tor. Sie luden Kabelrollen aus dem Anhänger und schleppten sie zum Graben. Dann trugen sie Pappkartons mit Verteilerkästen und anderem Zubehör in den Stall. Dennis hatte als Hausmeister gearbeitet und Rob war ebenfalls handwerklich geschickt, sodass sie alles selbst machen wollten. Einen Elektriker brauchten sie nur für die Anschlüsse, damit das Gewerbeaufsichtsamt sein Okay gab. Als sie fertig waren, brachten sie den Volvo zum Carport und koppelten den Anhänger ab. Sie wechselten ein paar Worte und anschließend machte sich Dennis auf den Weg zu seinem Wohnmobil. Rob ging auf das Haus zu. Er entdeckte Rebecca, winkte ihr zu und verschwand im Anbau.
    Rebecca wartete noch fünf Minuten, bevor sie über die Schafweide zum Wohnmobil ging. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Dennis saß mit bloßen Füßen und nacktem Oberkörper auf einem seiner Klappstühle im Schatten der Pappeln und trank ein Bier. Sein blaues Hemd hing dunkel vor Schweiß über dem anderen Stuhl. Er blickte amüsiert auf, als sie sich räusperte und über den Zaun stieg.
    »Sieh da, sieh da«, sagte er. »Meine Freundin. Vielleicht sollte ich vorher erst mal schnell duschen.«
    »Brauchst du nicht.« Ihre Stimme zitterte vor Nervosität. »Nicht meinetwegen, jedenfalls.«
    »Was willst du denn dann? Ein Bier?«
    Sie blieb einen Meter von ihm entfernt stehen. »Nein, danke. Ich wollte dir nur etwas sagen.«
    »Bist du immer noch sauer, weil ich auf dem falschen Stuhl gesessen habe?« Dennis grinste und trank einen Schluck Bier. Seine Achselhaare waren dunkel, schweißverklebt. Sein Körpergeruch stieg ihr in die Nase.
    »Nein«, sagte sie.
    »Setz dich. Ich muss nämlich auch mit dir reden.«
    »Worüber denn?«
    »Ich will endlich wissen, was los ist, warum du so tust, als hätte ich eine Geschlechtskrankheit, ich verstehe das nicht. Oder findest du mich zu alt? Willst du lieber so einen verpickelten Sechzehnjährigen?«
    Sie nahm das Hemd vom Stuhl und legte es ins Gras, bevor sie sich setzte. Sie wich seinem spöttischen Blick aus und starrte auf seine nackten Füße. Sie sahen irgendwie ungewöhnlich aus, als wären mehrere Zehen miteinander verwachsen. »Es geht um Suzan«, sagte sie.
    »Suzan?«, fragte er. »Ach ja, die darf ich ja auch nicht mehr nett finden.« Er lachte. »Hände weg von dem Stuhl, Hände weg von Suzan, Hände weg von Rebecca. Außer dem einen Mal, wie soll ich es nennen, Trostsex?«
    Rebecca ballte die Fäuste und kämpfte gegen das Erröten. Verzweifelt versuchte sie sich an den Text zu erinnern, den sie sich zurechtgelegt hatte, doch er wollte ihr nicht mehr einfallen. Sie fand alles kindisch, was sie sagen wollte. »Ich weiß, du meinst es ja nur gut«, begann sie. »Aber du solltest dich besser nicht in Suzans Angelegenheiten einmischen.«
    Dennis zog die Augenbrauen hoch und lachte spöttisch. »Vielleicht solltest du dich lieber nicht einmischen«, entgegnete er. »Was weißt du schon über Suzan!«
    »Ich weiß alles über Suzan«, erwiderte sie. »In unserer Familie haben wir keine Geheimnisse voreinander.«
    »Du weißt also

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