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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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wenig vorstehende Zähne, ein ungesund gerötetes, spitzes Gesicht und dunkle Augen mit lustlosem Blick. Sie sah aus, als sei es keineswegs ihr Lebenstraum gewesen, beim Spakenburgse Viskoning Scholle zu filetieren.
    Ich lehnte mich an die Glasvitrine. »Mevrouw Zijlstra?«
    Sie blickte auf, wischte sich mit dem Handgelenk über die Stirn, das Filetiermesser in der Hand.
    »Das ist bestimmt nicht der richtige Augenblick, aber ich würde mich gerne einen Moment mit Ihnen unterhalten.« Sie runzelte argwöhnisch die Stirn. »Über Reinout Barends.« Ich hoffte, dass Reinout ihr Misstrauen so lange einschläfern würde, bis ich sie irgendwo unter vier Augen sprechen konnte.
    Ihr fiel das Messer aus der Hand. »Ist was mit Reinout?«
    »Nein, Mevrouw, als ich gestern bei ihm war, ging es ihm noch den Umständen entsprechend gut.«
    »Oh.« Sie schien erleichtert. »Worüber wollen Sie denn dann mit mir reden?«
    »Hm, es ist ein bisschen schwierig, hier …«
    Sie warf einen Blick hinüber zu dem Spakenburger, der Geld in die Kasse legte und so tat, als höre er nicht zu. »Wir packen sowieso gleich ein«, sagte sie. »In einer halben Stunde?« Sie beugte sich über die Vitrine und zeigte mir mit ihrem Filetiermesser den Weg. »Da hinten am Ende der Straße gibt es ein Lokal. Wollen wir uns da treffen?«
    »Gut, ich warte auf Sie.«
    Ich lächelte ihr zu und spazierte in die angegebene Richtung. Unterwegs kaufte ich eine Zeitung. Ich hatte sie neugierig gemacht und bezweifelte nicht, dass sie kommen würde.
    Auf der Terrasse vor dem Lokal saßen nur wenige Gäste und ich ließ mich unter dem Sonnenschirm in der äußersten Ecke nieder und begann, die Zeitung durchzublättern. Die Teenager in den Niederlanden waren die zufriedensten in ganz Europa, weil sie alles bekamen, was sie wollten, und sich gut mit ihren Eltern verstanden. Eine Autorin machte sich Sorgen darüber, weil ihr aggressive und eigenwillige Teenager lieber waren, das sei angeblicher besser für die Persönlichkeitsentwicklung. Zum Kaffee gab es wieder eines dieser eingeschweißten Plätzchen. Scharen von Leuten mit vollen Einkaufstaschen kamen vorbei. Der Markt leerte sich. Ein Postfach in Udenhout, auf den Namen Douwe Barends.
    Dennis wusste, wie sein ursprünglicher Name war.
    Dennis wollte sich rächen. Seine Tante hatte er für tot erklärt, eine vorsorglich ausgelöschte Spur. Die Galmans in Wijk-en-Aalburg: ebenfalls ausgelöscht. Er hatte sie als seine Pflegeeltern ausgeben müssen, denn wenn er zugegeben hätte, dass er adoptiert worden war, wäre er früher oder später nach seinem Geburtsnamen gefragt worden. Der musste jedoch geheim bleiben, denn Roelof Welmoed hätte augenblicklich Verdacht geschöpft, wenn er den Namen Barends gehört hätte, den er sein Lebtag nicht vergessen würde.
    Ich war mir nicht sicher, ob das hier wirklich der richtige Ort für ein Gespräch war, aber es blieb ruhig auf der Terrasse und wurde noch ruhiger, nachdem die Kirchturmglocke zwölf geschlagen hatte.
    Die Boxmeerer gingen nach Hause, um ihren Fisch in den Kühlschrank zu legen und zu Mittag zu essen, außer einem jungen Paar, das strammen Max und dazu Buttermilch bestellte, und einem älteren Herrn, der unter der Markise bei einem Gläschen Jenever vor sich hin döste. Marktautos schlichen im Schritttempo vorbei und verschwanden durch die Seitenstraße und über den dahinter liegenden Platz in Richtung der Ausfallstraßen. Frauke Zijlstra hatte ihren weißen Kittel abgelegt und trug eine weinrote Bluse und eine enge, milchweiße Hose, die ihr nicht stand, weil sie zu viel Bauch hatte. Sie entdeckte mich und gab mit mir demonstrativem Händereiben zu verstehen, dass sie erst noch die Schuppen abwaschen wollte.
    Ich wartete. Der Fischkönig rollte vorbei, ein dicker Lkw, vor dem die Leute beiseite wichen.
    Das Unfallopfer selbst sagte, Roelof habe das Unglück nicht verhindern können. Die Klatschmäuler behaupteten, er habe es verursacht. Frauke mochte die rechtschaffene Schwester sein, aber sie dachte wie die Klatschmäuler. Sie war die Einzige, die Dennis mit diesem Gedanken hatte vergiften können.
    Sie kam zu mir an den Tisch. »Ich habe Kaffee bestellt.« Ich stand auf und wartete, bis sie sich mir gegenüber, mit dem Rücken zur Straße, gesetzt hatte.
    »Möchten Sie auch etwas essen?«, fragte ich.
    Ihr Blick wanderte hinüber zu dem Paar mit dem strammen Max. Sie nickte dem älteren Mann unter der Markise zu, den sie offenbar kannte. »Später

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