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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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Augen leuchteten.
    »Ich freue mich für dich«, sagte sie. »Zieh dein grünes Kordjackett an, dann siehst du aus wie ein echter Gartenkünstler.«
    Er drückte ihre Schulter. »Rob wird Augen machen. In zehn Jahren setze ich mich zur Ruhe und er kauft die Obstplantagen hier hinten, um erweitern zu können. Wetten?«
    »Jetzt wart’s doch erst mal ab«, sagte sie.
    Ihr Vater schaute aus dem Fenster. »Ich tue das alles nur für Rob und dich«, sagte er. »Ich will etwas schaffen, etwas Schönes.« Sein Blick verdüsterte sich. »Manchmal habe ich kaum mehr einen Ausweg gesehen, weißt du das?«
    Natürlich wusste sie das. »Ach, Unsinn«, sagte sie.
    »Ich grabe Löcher für anderer Leute Bäume«, fuhr er fort. »Ansonsten habe ich nie etwas Besonderes geleistet, immer nur Pläne geschmiedet und geträumt.«
    »Und du warst uns immer ein wunderbarer Vater«, sagte Rebecca.
    »Vielen Dank.« Das munterte ihn wieder auf. »Vielleicht klappt es ja diesmal. Ich komme ein bisschen später zum Essen, aber hol doch schon mal eine Flasche von dem südafrikanischen Sekt aus dem Keller.«
     
    Rebecca ging nach oben, um ihre cremefarbene Strickjacke mit dem tiefen V-Ausschnitt anzuziehen und sich ein wenig zurechtzumachen. Als sie Roelofs Auto wegfahren hörte, rannte sie die Treppe hinunter und durch den Seitenstall hinaus. Die Sonne schien, der Garten blühte, blauer Flachs, orangefarbener Ziermohn, Geranien, Rosen. Die Schafe standen auf der Stallweide, das Gras wuchs üppig, mehr, als sie fressen konnten. Sie sah Bizet mit ihrem Lamm, Katrien mit den etwas älteren Zwillingen. Die anderen Lämmer waren drei und vier Monate alt und Roelof wollte nächsten Monat eines schlachten, weil die Tiefkühltruhe allmählich leer wurde.
    Die grüne Abdeckplane lag noch über dem Dach des Wohnmobils. Rebecca kletterte über den Zaun und klopfte an die Seitentür. »Dennis? Schläfst du?«
    Er konnte doch an einem so schönen Tag nicht im Bett liegen.
    Die Schiebetür war abgeschlossen und das enttäuschte sie ein wenig. Sie schlossen das Haus nie ab, höchstens nachts oder wenn sie alle auf einer Feier eingeladen waren. Vielleicht hatte Dennis Angst vor Einbrechern, aber hier in der Gegend hatte er kaum etwas zu befürchten.
    Rebecca ging um das Wohnmobil herum. Dennis’ Fahrrad war weg.
    Sie probierte die Beifahrertür aus, die sich quietschend öffnete. Rebecca stieg auf das geriffelte Trittbrett und lehnte sich in das Führerhaus hinein. Sie war noch nie in seinem Wohnmobil gewesen. Im Führerhaus roch es nach Öl und kalten Kippen, die aus dem offenen Aschenbecher quollen. Die Windschutzscheibe war verdreckt und mit alten Aufklebern versehen. Die kleinen Scheibenwischer standen genau in der Mitte. Rebecca sah einen langen Gangschaltungshebel, ein glänzendes Lenkrad, ramponierte Pedale und zwei Sitze aus rissigem rotem Kunstleder. Zwischen den Sitzen hindurch konnte man nach hinten gehen.
    Rebecca kletterte hinein. Innen roch es muffig und ungelüftet und die Einrichtung sah aus wie von einem Heimwerker zusammengezimmert. Statt Türen hingen rote Gardinen vor den Schränken und ganz hinten waren zwei Bänke und ein langer Tisch aus gebeizten Spanplatten eingebaut, die Ränder von Feuchtigkeit oder Alter aufgequollen. Dennis benutzte eine der Bänke als Bett. Eine dünne Matratze lag darauf, ein Schlafsack und ein Kissen mit schmutzig grünem Bezug. Ein zweiter Schlafsack war oben auf einem der Schränke verstaut, gegen die Kälte im Winter oder für Übernachtungsgäste auf der zweiten Bank. Hinter der Schrankgardine sah Rebecca Hosen und ein Sakko, in Regalen unordentlich verstaute Pullover, Hemden und Unterwäsche. Vielleicht sollte sie mal seine Schmutzwäsche waschen.
    Es gab weder eine Dusche noch eine Toilette. Dennis hatte sich vorher im Fluss gewaschen und benutzte jetzt vielleicht das Spülbecken in der kleinen Anrichte, auf der auch ein Butangaskocher stand. Aus einem Hahn floss ein dünner Wasserstrahl, der sich aus einem unsichtbaren Behälter speiste. Eine Zahnbürste und ein Rasierpinsel standen in einem Glas auf dem Rand neben einer schmutzigen Seifenschale. Geschirrtücher und ein braunes Handtuch hingen an Haken. Rebecca sah schmutziges Geschirr, Plastikteller, eine Pfanne. Eine Stielkasserolle und Schüsselchen unten hinter den Gardinen, Regale mit Kaffee und Tee und Kaffeeweißer und Dosen mit Erbsen und Cornedbeef.
    Sie würde es hier keinen Tag aushalten.
    Vielleicht sollte sie sein Geschirr abwaschen, aber

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