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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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dazu müsste sie erst mal eine Bürste und Spülmittel finden. Rebecca kam der Gedanke, dass Dennis etwas dagegen haben könnte, wenn sie das alles sah, und sie beschloss, sich lieber aus dem Staub zu machet!, nachdem sie das Fenster über dem Bett geöffnet hatte.
    Rebecca zwängte sich an dem Tisch vorbei und beugte sich über das Bett zum Fenster. Der Verschluss ließ sich schwer öffnen und sie musste kräftig drücken, um das Fenster aufschieben zu können. Als sie zurücktrat, sah sie einen weißen Schnürsenkel unter dem Bett hervorschauen. Sie bückte sich und zog einen blau-weißen Sneaker hervor. Er sah ziemlich neu aus und war viel zu groß für Dennis, der kleine Füße hatte, höchstens Größe 42. Sie hatte seine Schuhe unten im Schrank gesehen und Gummistiefel neben der Seitentür. Sie drehte den Schuh um. Größe 45. Eher etwas für ihren Vater. Vielleicht hatte Dennis die Schuhe von jemandem geschenkt bekommen, der seine Größe nicht kannte.
    Sie fuhr erschrocken auf, als sie hörte, wie jemand ein Fahrrad an die Außenwand des Wohnmobils lehnte. Sie schob mit dem Fuß den Sneaker unter das Bett zurück und konnte gerade noch eine normale Haltung annehmen, als das Schloss aufschnappte, die Tür geöffnet wurde und Dennis mit einer Plastiktüte in der Hand hereinkletterte. Er erschrak, als er sie hinten in seinem Wohnmobil sah. »Was machst du hier?«
    »Entschuldigung«, stotterte sie. »Ich habe dich gesucht. Die Beifahrertür war offen.«
    »Die Tür war offen?«
    »Na ja. Nicht abgeschlossen. Du warst nicht da.« Sie verdiente wirklich einen Preis für die dümmste Bemerkung des Jahres. »Ich habe das Fenster aufgemacht, um ein bisschen zu lüften.« Sie wies mit dem Kinn darauf. Ihr Schrecken ließ ein wenig nach. »Ich habe gerade überlegt, ob ich den Abwasch für dich erledigen soll.«
    »Das kann ich schon selbst.« Er war wirklich sauer. »Das Schloss an der Beifahrertür ist kaputt, ich kann nur von innen abschließen. Aber ich hatte nicht geglaubt, dass das hier nötig wäre.«
    Er stellte die Tüte auf die Anrichte, nahm ein Brot in Zellophan heraus und legte es in den Brotkasten. Den Rest ließ er unausgepackt. Er blieb mit den Händen auf der Tüte und dem Rücken zu ihr gewandt stehen.
    Sie drückte sich hinter ihm vorbei in Richtung Tür. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich hätte nicht einfach so hier reingehen dürfen. Hier sieht’s aber wirklich schlimm aus.« Letzteres entschlüpfte ihr unwillkürlich.
    »Weiß ich selbst.« Dennis starrte weiter vor sich hin. »Schlimm ist gar kein Ausdruck.« Er setzte sich auf die Bettbank und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. »Ich kann hier keinen Besuch gebrauchen.«
    »Und was ist mit Klaas?«, fragte sie.
    Dennis biss sich auf die Lippen. »Ich meine dich.«
    Sie hatte Mitleid mit ihm. »Macht nichts«, sagte sie. »Du kannst ja nichts dafür.« Wieder so eine dämliche Bemerkung, natürlich war er der Einzige, der etwas dafür konnte, wie es hier aussah. »Ist es nicht ungemütlich, darauf zu schlafen?«, fragte sie und wies mit einem Nicken auf die Bank.
    »Man kann den Tisch absenken, dann hat man ein breites Bett«, sagte er.
    »Vielleicht kannst du demnächst bei uns im Anbau wohnen. Ich ziehe dann solange rüber.«
    Er warf ihr einen merkwürdigen Blick zu. »Wovon redest du?«
    Sie ging auf ihn zu. Am liebsten hätte sie ihm die Hand auf den Kopf gelegt, aber sie traute sich nicht. »Das wollte ich dir sagen, deswegen bin ich gekommen«, sagte sie.
    »Was denn?«
    »Oder hast du schon eine andere Arbeit gefunden?«
    Er runzelte die Stirn. »Arbeit? Nein, noch nicht. Ich soll in einem Monat nochmal nachfragen.«
    »Du kannst bei uns anfangen, ich meine, bei meinem Vater und Rob«, platzte sie heraus.
    Er schaute sie ungläubig an. »Du meinst in dieser nicht existierenden Gärtnerei?«
    »Mein Vater hat gerade einen großen Auftrag an Land gezogen, er soll einen Luxusgarten für einen reichen Kunden anlegen«, erklärte sie. »Das bringt so viel Geld ein, dass sie damit die Gärtnerei eröffnen können.«
    »Wie schön für sie, aber …«
    Sie fiel ihm ins Wort. »Es ist mehr Arbeit, als sie zu zweit schaffen können, vor allem solange Rob noch jeden Tag zur Schule muss. Sie wollen auch das Treibhaus bauen. Sie brauchen einen dritten Mann.«
    »Und warum sollten sie ausgerechnet mich einstellen? Es gibt doch genügend gute Leute.«
    »Ich habe mit meinem Vater darüber geredet.« Einerseits wollte sie nicht, dass es sich

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