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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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so anhörte, als ob es nur an ihr gelegen hätte, andererseits ersehnte sie sich seine Dankbarkeit, seine Aufmerksamkeit. Sie wurde nicht enttäuscht.
    »Du meinst, du hast mich empfohlen?«
    Sie machte ein bescheidenes Gesicht, aber Dennis streckte die Hand aus und sagte ein bisschen heiser: »Komm mal her.« Sie rutschte neben ihn auf die Bettbank und er drückte ihre Hand an seine Lippen. Sie sah, wie seine Augen funkelten. »Du bist also wirklich mein Schutzengel.«
    Rebecca errötete. Dennis zog sie an sich, um sie auf die Wange zu küssen, doch ehe sie sich versah, lagen ihre Lippen aufeinander und sie schmeckte seine Zunge. Sie öffnete den Mund, berauscht vor Verliebtheit. Mit einer Hand streichelte er ihren nackten Rücken, mit der anderen schob er ihren BH hoch und umfasste ihre Brust. Einen Moment lang schien es, als wolle er aufhören, sie zu küssen, aber Rebecca hielt seinen Kopf mit beiden Händen fest und presste ihre Lippen auf seine. Sie drückte ihn auf den Rücken und legte sich auf ihn. Sie war erhitzt, ihr Körper ungeduldig. Sie ließ seinen Kopf los, öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans und streifte die Hose ab. Ihre Füße waren noch in den Hosenbeinen gefangen, als sie seine Hand auf ihrem Knie spürte, und dann zwischen ihren Beinen, wo ihr die Pedale ihres Fahrrads die Haut aufgerissen hatte. Als er die Nahtfäden berührte, die nächste Woche gezogen werden sollten, zuckte er abrupt zurück, als habe er sich an den Fäden und Knötchen verbrannt. Er fluchte unterdrückt und schubste sie von sich weg. Sie prallte mit den Rippen gegen die Tischkante, als sie von der Bank taumelte.
    Sie rappelte sich hoch, völlig aufgelöst, mit roten Wangen, hochgeschobener Strickjacke, die Knöchel in den Beinen ihrer Jeans verheddert. »Was …?« Ihr fiel nichts anderes ein vor lauter Enttäuschung und Verwirrtheit.
    »Wir dürfen das nicht tun.« Dennis rutschte hinter ihr her und blieb auf dem Rand der Bettbank sitzen. »Es tut mir leid.«
    Sie bückte sich und zerrte ihre Hose hoch. »Warum? Was heißt hier, wir dürfen das nicht?« Sie wurde wütend und wich vor ihm zurück, zog ihre Strickjacke herunter und zupfte ihren BH von außen wieder zurecht.
    »Jetzt warte doch mal«, sagte er. »Rebecca!«
    Sie blieb stehen.
    Er stand auf und richtete seine Kleidung. »Es tut mir leid«, sagte er noch einmal.
    »Mir auch.«
    »So meine ich das nicht. Nichts würde ich mir sehnlicher wünschen, wirklich …«
    »Na, das habe ich gemerkt.« Sie hatte zwar keine Erfahrung mit solchen Situationen, aber sie wusste, wie eine Abweisung klang. Trotzdem zögerte sie an der Schiebetür, die er offen gelassen hatte.
    »Jetzt warte doch mal«, sagte Dennis noch einmal. »Ich will versuchen, es dir zu erklären. Ich darf mich nicht in dich verlieben, verdammt nochmal. Ich habe mich gehen lassen und das war falsch von mir. Ich möchte dich nicht ausnutzen.«
    »Und was ist mit meinen Gefühlen?« Er ist in mich verliebt, dachte sie. Er hatte es selbst gesagt. »Liegt es daran, dass ich noch so jung bin? Aber ich bin fast siebzehn!«
    Dennis schüttelte den Kopf. »Das verstehst du nicht. Ich bin euer Gast, ihr habt mir erlaubt, mein Wohnmobil hier hinzustellen, deine Eltern sind netter zu mir, als ich es verdiene, und das ist wirklich die mieseste Art, sich dafür zu revanchieren. Es liegt nicht daran, dass du zu jung bist. Du bist …« Er schwieg und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. »Mein Verstand muss einfach stärker sein.«
    Sie ging auf ihn zu. »Dennis, bitte …«
    Er wehrte sie ab. »Bitte richte deinem Vater meinen Dank aus und sage ihm, dass ich wegmusste. Sag ihm, ich hätte Arbeit gefunden und müsste gleich am Montag anfangen.«
    Sie stand da wie vom Donner gerührt. »Weg?«
    »Ich kann nicht hier bleiben mit dieser Sache zwischen uns beiden … Ich sollte lieber aufbrechen, bevor jemand etwas davon erfährt.«
    Ihr wurde schwindelig. »So ein Quatsch«, sagte sie. »Du hast keine Arbeit, und von mir wird niemand etwas erfahren. Ich kann schweigen.« Sie suchte nach Worten. »Glaubst du etwa, ich kann kein Geheimnis bewahren? Es ist nichts passiert.« Sie flüsterte. »Rein gar nichts, okay? Bitte geh nicht weg.«
    Sie starrte in seine erstaunlich blauen Augen, und das Versprechen stand sekundenlang wie ein Geheimnis zwischen ihnen.
    Dennis ließ sich zurück auf das Bett sinken und seufzte. »Na gut, wie du willst.«
    Rebecca war froh, dass er sie nicht beleidigte, indem er sie noch einmal an ihr

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