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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Du Maurier
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Tür leise schloß.
    «So, nun hör mal her, Max», fing Favell an. «Du hast dich da glänzend aus der Affäre gezogen, viel besser, als du es erwartet hattest. Ja, ich war heute nachmittag auch dort; ich nehme an, du hast mich gesehen. Ich war von Anfang an dabei und habe auch deine Frau ohnmächtig werden sehen, gerade, als es kritisch wurde, und das kann ich ihr auch nicht verübeln, denn da hing es an einem Faden, mein lieber Max, zu welcher Auffassung sich das Gericht entschließen würde. Du hast verdammtes Glück gehabt, daß es so gegangen ist. Oder hast du etwa diese Holzköpfe, die sich als Geschworene aufspielten, geschmiert? Es hat verdammt danach ausgesehen.»
    Maxim machte eine Bewegung auf Favell zu, aber Favell hielt seine Hand abwehrend hoch.
    «Warte doch, was soll denn die Hast», sagte er. «Ich bin noch lange nicht fertig. Du bist dir doch darüber klar, mein guter Max, daß ich dir die Hölle verdammt heiß machen kann, wenn’s mir Spaß macht, so heiß, daß es brenzlig für dich werden dürfte.»
    Ich saß auf dem Stuhl neben dem Kamin und umklammerte krampfhaft die Lehne. Frank kam herüber und stellte sich hinter mich. Maxim rührte sich noch immer nicht.
    Er wandte den Blick nicht von Favell ab.
    «So?» sagte er kühl. «Du machst mich ja beinahe neugierig.»
    «Hör mal her, Max», sagte Favell. «Ich nehme an, zwischen dir und deiner Frau gibt es keine Geheimnisse, und nach Crawleys Gesicht zu schließen, ist er der Dritte im glücklichen Bunde. Ich kann also so offen reden, wie es mir paßt. Ihr wißt ja alle über Rebecca und mich Bescheid und daß wir ein Verhältnis hatten. Das habe ich nie ge-leugnet und werde ich auch nie leugnen. Also gut. Bis vor kurzem glaubte ich noch wie all die anderen Idioten, daß Rebecca beim Segeln in der Bucht ertrank und daß es ihre Leiche war, die Wochen später in Edgecoombe an Land geschwemmt wurde. Es traf mich damals verflucht hart, aber ich sagte mir, das ist genau der Tod, den Rebecca sich gewünscht hätte.» Er hielt inne und sah uns alle der Reihe nach an. «Und dann las ich vor ein paar Tagen in der Zeitung, daß der Taucher zufälligerweise Rebeccas Boot entdeckt habe und daß sich eine Leiche in der Kajüte befinde.
    Ich konnte es einfach nicht fassen. Wen sollte Rebecca sich denn an dem Abend als Segelpartner mitgenommen haben? Es wollte mir gar nicht in den Kopf. Ich reiste her und stieg in einem kleinen Gasthof kurz vor Kerrith ab und setzte mich mit Danny in Verbindung.
    Sie er-zählte mir, daß die Leiche in der Kajüte Rebeccas Leiche war. Selbst da glaubte ich noch wie alle anderen, daß die erste Identifizierung nur auf einem Irrtum beruhte und daß Rebecca nicht rechtzeitig genug aus der Kajüte herausgekommen war, und alles ging auch wunderbar glatt, bis Tabb seine Aussage machte. Und dann – also frei heraus, Max, wie erklärst du dir diese Löcher im Schiffsrumpf und die aufgedrehten Hähne nun wirklich?»
    «Bildest du dir etwa ein», sagte Maxim langsam, «daß ich mich nach dem Nachmittag noch in eine Diskussion einlassen werde und dazu noch mit dir? Du hast die Aussagen gehört, und du hast das Urteil gehört. Der Vorsitzende hat sich damit zufriedengegeben, da wirst du dich wohl auch damit zufriedengeben müssen.»
    «Ja, Selbstmord», sagte Favell, «Rebecca und Selbstmord begehen! Genau das, was man von ihr erwartet hätte, wie? Von dem Zettelchen hast du wohl noch nichts gehört, was? Ich habe es aufgehoben, weil es das Letzte war, was sie mir geschrieben hatte. Ich werde es dir mal vorlesen. Ich glaube, es wird dich interessieren.»
    Er nahm ein Stück Papier aus seiner Brieftasche. Selbst aus der Entfernung konnte ich die auffallend schräge Schrift erkennen. «Ich versuchte, Dich von meiner Wohnung aus anzurufen, aber niemand antwortete», las Favell.
    «Ich fahre jetzt wieder nach Manderley zurück. Ich bin heute abend im Bootshaus, und wenn Du das hier beizeiten erhältst, komme mir bitte im Wagen nach. Ich werde heute nacht auch im Bootshaus schlafen und die Tür für Dich offenlassen. Ich muß Dir etwas Wichtiges sagen und möchte Dich so bald wie möglich sehen. Rebecca.»
    Er steckte das Zettelchen wieder ein. «So etwas schreibt man doch wohl nicht, wenn man Selbstmord begehen will, oder was meinst du?» sagte er. «Ich fand den Zettel erst morgens um vier, als ich nach Hause kam, vor. Ich hatte keine Ahnung, daß Rebecca an dem Tag nach London kommen wollte, sonst hätte ich mich natürlich für sie

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