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Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Titel: Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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es gewollt hätte.
    Sie musste an damals denken, als Sanna einen Toaster gekauft hatte, der nicht funktionierte.
    Sie brachte es nicht über sich, den in den Laden zurückzubringen, dachte sie. Wenn ich das nicht übernommen hätte, hätte sie ihn einfach behalten.
    Sie setzte sich im Bett auf und dachte nach. Wenn Sanna also nicht wollte, dass die Kinder vernommen würden, dann waren ihre Eltern sicher schon auf dem Weg hierher. Vermutlich hatten sie bereits am Haus von Rebeckas Großmutter an der Tür gerüttelt. Und sie würden es sicher wieder und wieder versuchen.
    Rebecka griff zu ihrem Telefon und rief Anna-Maria Mella an. Die meldete sich unter ihrer Mobilnummer. Sie hörte sich müde an.
    »Ich kann das nicht erklären«, sagte Rebecka. »Aber wenn du die Kinder vernehmen willst, dann kann ich sie morgen bringen. Später wird es für euch nicht so leicht sein.«
    Anna-Maria Mella verkniff sich ihre Fragen.
    »Gut«, sagte sie einfach. »Ich werde alles in die Wege leiten.«
    Das wär’s, dachte Rebecka und stieg aus dem Bett. Leider, Sanna, werde ich mein Telefon erst morgen nachmittag abhören. Ich weiß also noch nicht, dass du die Mädchen deinen Eltern überlassen willst.
    Sie musste sich bis zum nächsten Tag mit den Kindern irgendwo verstecken. Hier konnten sie nicht bleiben. Sanna war ja bei Sivving gewesen.
     
    Auf der Wache saß Anna-Maria Mella vor dem Computer und ging die Bilder der Konferenzteilnehmer durch. Der Gang vor ihrem Zimmer lag im Dunkeln. Neben ihr auf dem Schreibtisch lag eine halb verzehrte Thunfischpizza in ihrem fettigen Karton. Es war überraschend, wie viele Teilnehmer der Wunderkonferenz sie im Vorstrafenregister, Verdachtsregister und sonstigen polizeilichen Verzeichnissen gefunden hatte. Bei den meisten handelte es sich um Drogenvergehen in Tateinheit mit Diebstahl und Körperverletzung.
    Bekehrte Junkies und Gauner, dachte Anna-Maria.
    Sie notierte Namen und Personenkennnummern einiger Leute, die sie sich genauer ansehen wollte.
    Als sie soeben beschlossen hatte, Robert anzurufen, damit er sie abholte, fiel ihr Blick auf eine Notiz, die sich auf einen Mörder bezog. Das Urteil war im Gericht von Gävle gesprochen worden. Vor zwölf Jahren. Dahinter stand: geschlossene psychiatrische Abteilung. Weitere Informationen waren nicht vorhanden.
    Sieh an, dachte sie. Hat er Urlaub und ist deshalb hier, oder ist er entlassen? Das muss ich überprüfen.
    Sie nahm den Hörer von der Gabel und rief zu Hause an.
    Marcus meldete sich. Seine Stimme klang enttäuscht, als ihm aufging, dass es nur seine Mutter war.
    »Sag Papa, dass es spät wird«, bat sie ihn.
     
    Rebecka ging hinunter in die Küche. Sivving deckte gerade den Tisch mit den Kunststoffgläsern, dem Besteck mit den schwarzen Bakelitgriffen und dem Porzellan mit den gelben Blumen, an die sie sich aus ihrer Kindheit erinnerte. Sie hatte oft hier in der Küche gesessen und mit Maj-Lis und Sivving geplaudert.
    »Es gibt Frikadellen«, sagte er.
    »Ich könnte umfallen vor Hunger«, sagte Rebecka. »Und es riecht wunderbar.«
    »Zwei Drittel Elch und ein Drittel Schwein.«
    »Wo sind die Mädchen?«
    Er nickte zum Wohnzimmer hinüber.
    »Du«, sagte Rebecka. »Kann ich dein Schneemobil und deinen Schlitten leihen? Ich will schon heute Abend mit den Mädchen nach Jiekajärvi fahren.«
    Sivving stellte den gusseisernen Kochtopf auf den Tisch. Als Unterlage nahm er ein zusammengefaltetes Geschirrtuch, in das mit roten Kreuzstichen Maj-Lis’ Initialen gestickt waren.
    »Ist was passiert?«, fragte er.
    Rebecka nickte.
    »Nichts Schlimmes«, sagte sie. »Aber wir können hier nicht bleiben. Wenn Sannas Eltern nach uns fragen, dann weißt du nicht, wo wir sind.«
    »Soso«, sagte Sivving. »Ich habe Schneemobil-Overalls für dich und die Kinder. Proviant und trockenes Holz gebe ich euch mit. Morgen früh kommen Bella und ich dann nach. Vor dem Essen lasse ich euch aber nicht weg.«
    Rebecka ging ins Wohnzimmer. Lova und Sara hatten Zeitungen über den Klapptisch gelegt und bemalten in tiefer Konzentration Steine. Mitten auf dem Tisch lag als Vorlage ein bereits bemalter Stein. Er war etwas größer als eine Männerfaust und stellte eine zusammengerollte Katze mit großen türkisfarbenen Augen dar.
    »Meine Enkelkinder haben sich im Sommer damit amüsiert«, sagte Sivving von der Küche her. »Ja, und dann dachte ich, das könnte auch Sara und Lova Spaß machen.«
    In der Küche bellte Bella wachsam auf.
    »Jetzt hör doch damit

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