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Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Titel: Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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da und schaute aus dem Wohnzimmerfenster. Seine Haltung hatte etwas Steifes, und seine Hände lagen ineinander verschränkt auf seinen Knien.
    »Was meinen Sie mit ›damals bei Sanna‹?«, fragte Sven-Erik mit sanfter Stimme.
    »Als Sara drei oder vier Jahre alt war, haben Sanna und Rebecka zusammengewohnt«, berichtete Kristina Strandgård wie gehetzt. »Rebecka versuchte, unsere Familie zu spalten. Und sie ist noch immer eine Feindin der Kirche und von Gottes Werk hier in der Stadt. Verstehen Sie, was es für uns bedeutet, dass sie die Mädchen in ihrer Gewalt hat?«
    »Ich verstehe«, sagte Sven-Erik teilnahmsvoll. »In welcher Weise hat sie versucht, Ihre Familie zu spalten und gegen die Kirche zu arbeiten?«
    »Indem sie …«
    Ein Blick ihres Gatten ließ sie verstummen.
    »Indem sie was?«, fragte Sven-Erik noch einmal, aber Kristina Strandgårds Gesicht hatte sich in Stein verwandelt, und ihr Blick haftete an der blanken Fläche des Glastisches.
    »Ich bin nicht daran schuld«, sagte sie mit brüchiger Stimme.
    Das sagte sie immer wieder, ohne den Blick vom Tisch zu heben und ohne es zu wagen, Olof Strandgård anzusehen.
    »Ich bin nicht daran schuld, ich bin nicht daran schuld.«
    Verteidigt sie sich vor ihrem Mann, oder klagt sie ihn an, überlegte Anna-Maria.
    Olof Strandgård hatte sein sanftes, fürsorgliches Wesen wiedergefunden. Er legte die Hand leicht auf den Arm seiner Frau, und die verstummte. Dann erhob er sich.
    »Ich glaube, das war mehr, als wir ertragen können«, sagte er zu Anna-Maria und Sven-Erik, und damit war das Gespräch beendet.
    Als Sven-Erik Stålnacke und Anna-Maria Mella das Haus verließen, wurden in zwei auf der Straße stehenden Autos die Türen aufgerissen. Zwei Personen mit Mikrofonen in dicken Wollüberzügen stiegen aus. Ein Kameramann kam gleich hinterher.
    »Anders Grape, Lokalnachrichten des Schwedischen Fernsehens«, stellte der Erste, der sie erreichte, sich vor. »Sie haben die Schwester des Paradiesjüngers festgenommen, können Sie uns dazu etwas sagen?«
    »Lena Westerberg, TV 3 «, sagte die andere, hinter der der Kameramann stand. »Sie waren doch als Erste am Tatort, können Sie uns beschreiben, wie es dort ausgesehen hat?«
    Sven-Erik und Anna-Maria gaben keine Antwort, sondern sprangen in ihr Auto und fuhren los.
    »Bestimmt haben die Nachbarn sie über unseren Besuch informiert«, sagte Anna-Maria und sah im Rückspiegel, wie die Presseleute zum Haus der Eltern gingen und an der Tür klingelten.
    »Die arme Frau«, sagte Sven-Erik, als sie den Bävervägen erreicht hatten. »Dieser Olof Strandgård ist ja ein eiskalter Arsch.«
    »Ist dir aufgefallen, dass er Viktor nie beim Namen genannt hat? Er hat immer nur ›der Junge‹ oder so gesagt«, sagte Anna-Maria.
    »Wir sprechen mit ihr, wenn er nicht zu Hause ist«, sagte Sven-Erik nachdenklich.
    »Das kannst du machen«, sagte Anna-Maria. »Du kannst mit Frauen doch umgehen.«
    »Warum geraten so viele schöne Frauen in so eine Lage?«, fragte Sven-Erik. »Bleiben am falschen Mann hängen und sitzen wie traurige Gefangene in ihren Häusern, nachdem die Kinder ausgeflogen sind.«
    »Das passiert sicher den Schönen nicht häufiger als anderen«, sagte Anna-Maria trocken. »Aber den schönen Frauen wird alle Aufmerksamkeit zuteil.«
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Sven-Erik.
    »Mir das Album und die Videos aus der Kirche ansehen«, antwortete Anna-Maria.
    Sie schaute aus dem Fenster. Der Himmel hing schwer und grau über ihnen. Wenn das Sonnenlicht sich durch die Wolken drängen konnte, schienen alle Farben zu verschwinden, und die Stadt verwandelte sich in ein Schwarz-Weiß-Foto.
     

 
    »DAS KANN DOCH WOHL nicht wahr sein«, sagte Rebecka und schaute durch die Zellentür, als der Wachhabende die Tür öffnete und Sanna Strandgård auf den Gang hinaustrat.
    Die Zelle war eng, die Steinwände waren in einem undefinierbaren Beigeton mit schwarzen und weißen Einsprengseln gestrichen. Der kleine Raum enthielt keine Möbel, es gab nur eine mit Papier überzogene Kunststoffmatratze, die direkt auf dem Boden lag. Das Betonglasfenster schaute auf einen Gehweg und auf ein Mietshaus mit grüner Blechfassade. Es stank nach altem Suff und Schmutz.
    Der Wachhabende führte Sanna und Rebecka ins Sprechzimmer. Dort standen vor einem Fenster drei Stühle und ein Tisch. Ehe die Frauen Platz nahmen, sah der Mann die Tüten durch, in denen Rebecka Kleider und andere Dinge mitgebracht hatte.
    »Ich bin nur froh darüber,

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