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Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Titel: Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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Hölle Gesellschaft leisten wirst.«
    Ehe er antworten konnte, fügte sie noch hinzu:
    »Ich sehe, dass VictoryPrint HB ziemlich viel von dem druckt, was hier verkauft wird. Und deine Frau ist ja Teilhaberin bei dieser Firma.«
    »Na und«, sagte Gunnar Isaksson misstrauisch.
    »Ich habe mich beim Finanzamt erkundigt. Die Firma hat vom Staat sehr hohe Mehrwertsteuerrückzahlungen erhalten. Ich kann mir dafür keinen anderen Grund denken, als dass gewaltige Investitionen in der Firma vorgenommen worden sind. Wie habt ihr euch das leisten können? Verdient deine Frau so gut? Früher war sie doch Grundschullehrerin, oder?«
    »Du hast kein Recht, in den Angelegenheiten von VictoryPrint herumzuschnüffeln«, fauchte Gunnar Isaksson wütend.
    »Steuerbescheide sind öffentlich zugänglich«, erwiderte Rebecka laut. »Ich bitte dich, mir ein paar Fragen zu beantworten. Woher stammt das Geld für die Investitionen in VictoryPrint? Hatte Viktor vor seinem Tod irgendein Problem? Hatte er mit irgendwem ein Verhältnis? Zum Beispiel mit einem Mann aus dieser Gemeinde?«
    Gunnar Isaksson trat einen Schritt zurück und schaute sie voller Abscheu an. Dann hob er den Zeigefinger und wies auf die Tür.
    »Raus!«, schrie er.
    Die Frau hinter dem Tresen fuhr zusammen und schaute erschrocken zu ihnen herüber. Tjapp stellte sich auf die Hinterbeine und bellte los.
    Gunnar Isaksson trat drohend einen Schritt auf Rebecka zu, und sie musste zurückweichen.
    »Versuch hier bloß nicht, Gottes Werk und Gottes Volk zu bedrohen«, brüllte er. »In Jesu Namen binde ich deine Pläne an den Boden. Hörst du, was ich sage? Raus!«
    Rebecka machte auf dem Absatz kehrt und lief mit schnellen Schritten aus dem Buchladen. Ihr Herz hämmerte ihr bis in den Hals. Tjapp folgte ihr auf dem Fuße.
     

 
    DER ABEND SCHLOSS SICH dunkelblau um den Hof von Rebeckas Großmutter. Rebecka saß auf einem Tretschlitten und sah zu, wie Lova und Tjapp im Schnee spielten. Sara lag oben in der Kammer im Bett und las. Sie hatte nicht einmal nein gesagt, als Rebecka gefragt hatte, ob sie mitkommen wolle, sie hatte einfach die Tür zugeknallt und sich aufs Bett fallen lassen.
    »Schau mal, Rebecka«, rief Lova. Sie stand auf dem Dachboden des in die Erde eingegrabenen Vorratskellers. Dann drehte sie sich um und fiel rückwärts in den Schnee. Es war kein besonders tiefer Fall. Sie blieb im Schnee liegen und ihre Beine und Arme bewegten sich hektisch hin und her, um einen Schneeengel in den Schnee zu malen.
    Sie spielten seit fast einer Stunde, und sie hatten eine Hindernisbahn gebaut. Die führte unter der Schneewand entlang zur Scheune, dreimal um die große Birke, auf das Kellerdach, im Balancegang über den Dachbalken und dann hinunter in den Schnee und zurück auf Los. Das letzte Stück musste rückwärts durch den tiefen Schnee zurückgelegt werden, das hatte Lova beschlossen. Jetzt war sie damit beschäftigt, die Bahn mit Tannenzweigen zu markieren. Dabei machte Tjapp Probleme, die es für ihre Aufgabe hielt, alle Zweige zu stehlen und damit an geheime Orte zu verschwinden, die das Licht der Lampe an der Hauswand nicht erreichen konnte.
    »Lass das, hab ich gesagt«, rief Lova verärgert, als Tjapp glücklich mit einem weiteren Beutestück im Maul davonjagte.
    »Wie wär’s mit einer Tasse Kakao und ein paar Butterbroten?«, versuchte Rebecka zum dritten Mal, sie zu locken.
    Sie hatte sich müde gearbeitet, als sie den Gang durch die Schneemauer gegraben hatte. Jetzt schwitzte sie nicht mehr, sondern fror. Sie wollte ins Haus. Es schneite noch immer.
    Aber Lova protestierte entschieden. Rebecka musste doch ihre Zeit stoppen, wenn sie über die Hindernisbahn lief.
    »Dann los«, sagte Rebecka. »Du musst das ohne die Tannenzweige schaffen. Du weißt ja, wo die Bahn verläuft.«
    Es war schwer, durch den Schnee zu rennen. Lova drehte nur zwei Runden um die Birke und legte das letzte Stück nicht rückwärts zurück. Als sie das Ziel erreichte, fiel sie erschöpft in Rebeckas Arme.
    »Weltrekord«, rief Rebecka.
    »Jetzt du!«
    »Das könnte dir so passen! Morgen vielleicht. Und jetzt marsch ins Haus.«
    »Tjapp!«, rief Lova, als sie aufs Haus zugingen.
    Aber der Hund war nirgendwo zu sehen.
    »Geh du schon mal rein«, sagte Rebecka. »Dann hol ich sie.«
    »Und zieh Schlafanzug und Socken an«, rief sie Lova hinterher, als die die Treppe hochlief.
    Rebecka schloss die Haustür und rief wieder. Hinaus in die Dunkelheit.
    »Tjapp!«
    Ihre Stimme schien nur einige

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