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Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Titel: Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asa Larsson
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Idee.«
    Jetzt kam ein wenig Nachdruck in seine fast lässige Redeweise.
    »Außer ihr hat das wohl niemand für eine gute Idee gehalten. Und ich bin wirklich kein Frauenfeind, aber man muss sich doch wohl unter den gleichen Bedingungen für Unternehmensleitungen und das Parlament und eben auch für unseren kleinen Jagdverein bewerben. Es wäre doch ungerecht, wenn Sie einen Posten nur bekämen, weil Sie eine Frau sind. Und wie wollten Sie sich dann Respekt verschaffen? Und außerdem: Was ist denn so schlimm daran, wenn die Männer weiter jagen dürfen? Ab und zu halte ich die Jagd für den letzten Außenposten. Lassen Sie uns doch wenigstens dabei in Ruhe. Verdammt, ich hab ja wohl auch nicht darauf bestanden, bei ihrer Frauenbibelgruppe mitzumachen.«
    »Dann waren Sie also nicht einer Ansicht, Sie und Mildred?«
    »Was heißt nicht einer Ansicht, sie hat gewusst, wie ich das sah.«
    »Magnus Lindmark hat gesagt, Sie hätten ihr gern den Lauf in den Schlund gedrückt.«
    Anna-Maria überlegte, ob es wohl richtig gewesen war, das zu sagen. Aber das geschah diesem Scheißkerl, der kleinen Katzen den Kopf abhackte, nur recht.
    Torbjörn Ylitalo wirkte nicht weiter empört. Er lächelte sogar zum ersten Mal. Es war ein müdes, fast unmerkliches Lächeln.
    »Daraus sprechen wohl eher Magnus’ eigene Empfindungen«, sagte er. »Aber Magnus hat sie nicht umgebracht. Und ich auch nicht.«
    Anna-Maria gab keine Antwort.
    »Wenn ich sie umgebracht hätte, dann hätte ich sie erschossen und im Moor versenkt«, sagte er.
    »Haben Sie gewusst, dass sie den Pachtvertrag kündigen wollte?«
    »Ja, aber sie hatte niemanden vom Gemeindevorstand auf ihrer Seite, also spielte das keine Rolle.«
    Nun erhob Torbjörn Ylitalo sich.
    »Wenn das alles war, dann würde ich jetzt gern wieder an die Arbeit gehen.«
    Anna-Maria erhob sich ebenfalls. Sie sah, wie er die Tassen in den Spülstein stellte.
    Dann nahm er die Kaffeekanne und stellte sie mitsamt dem warmen Kaffee in den Kühlschrank.
    Dazu sagte sie nichts. Und sie nahmen auf dem Hof ganz gelassen voneinander Abschied.
    Anna-Maria Mella fuhr von Torbjörn Ylitalos Hof. Sie wollte noch einmal zu Erik Nilsson. Wollte ihn fragen, ob er wusste, wer seiner Frau die Zeichnung geschickt hatte.
    Sie hielt vor dem Zaun, der das Pfarrhaus umgab. Der Briefkasten quoll über vor Zeitungen und Post, der Deckel ragte nach oben. Bald würde es hineinregnen. Zeitungen, Werbung und Rechnungen würden einen großen Klumpen aus Pappmaché bilden. Anna-Maria sah nicht zum ersten Mal einen solchen überlaufenden Briefkasten. Nachbarn rufen an, der Briefkasten sieht so und so aus, die Polizei bricht die Tür auf, und dahinter wartet der Tod. Auf die eine oder andere Weise.
    Sie holte Atem. Zuerst wollte sie bei der Tür nachsehen. Wenn der Mann der Pastorin drinnen lag, dann konnte die Tür sehr gut offen sein. Wenn abgeschlossen wäre, würde sie durch die Fenster ins Erdgeschoss schauen.
    In dem Moment, als sie die Hand auf die Türklinke legte, wurde die Tür von innen geöffnet. Anna-Maria schrie nicht. Vermutlich verzog sie keine Miene. Innerlich aber zitterte sie. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    Eine Frau kam heraus, wäre fast mit Anna-Maria zusammengestoßen und stieß einen erschrockenen Schrei aus.
    Sie war um die vierzig, weit aufgerissene dunkelblaue Augen mit langen dichten Wimpern. Nicht viel größer als Anna-Maria, also klein. Aber sie war zarter und feingliedriger. Die Hand, die zu ihrer Brust hochjagte, hatte lange Finger und ein schmales Handgelenk.
    »Oi«, sagte sie lächelnd.
    Anna-Maria Mella stellte sich vor.
    »Ich suche Erik Nilsson.«
    »Aha«, sagte die Frau. »Der ist…nicht hier.«
    Ihre Stimme schwebte dahin.
    »Er ist weggezogen«, sagte sie. »Also, das Pfarrhaus gehört doch der Kirche. Und es hat ihn wirklich niemand vertrieben, aber…Verzeihung, ich heiße Kristin Wikström.«
    Sie hielt Anna-Maria ihre schmale Hand hin. Dann hatte sie etwas Verlorenes und schien das Bedürfnis zu haben, ihre Anwesenheit zu erklären.
    »Mein Mann, Stefan Wikström, wird hier einziehen, jetzt, wo Mildred…ich meine, nicht nur er. Ich und die Kinder natürlich auch.«
    Sie lachte kurz.
    »Erik Nilsson hat seine Möbel und seine Habseligkeiten nicht abgeholt, und wir wissen nicht, wo er steckt und…ja, ich bin hergekommen, um zu sehen, wie viel hier zu tun ist.«
    »Sie wissen also nicht, wo Erik Nilsson sich aufhält?«
    Kristin Wikström schüttelte den Kopf.
    »Und Ihr

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