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Rebel Force 02 - Die Geisel

Rebel Force 02 - Die Geisel

Titel: Rebel Force 02 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Wheeler
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des Imperiums.
    Und nun war er überhaupt nur noch »ehemalig«. Er hatte sich unsichtbar gemacht, und unsichtbare Leute können keine Verbindungen eingehen.
    Sie können sich allerdings unauffällig irgendwo hinzugesellen. Stück für Stück hatte Ferus sein Leben in den Grasebenen gegen ein neues Leben in der Stadt eingetauscht. Eine neue Identität angenommen. Fess, ein abscheulicher Name für einen abscheulichen Mann. Es war die einzige Möglichkeit gewesen, Leia nahe zu sein. Allerdings war unter falscher Identität zu leben genau das, was er am meisten hasste. Er musste ein Mann sein, der nur bedeutungslose Dinge sagte. Ein Mann, der keine Meinung hatte außer der der Person, mit der er sich gerade unterhielt. Ein Mann, der sein Leben an der Oberfläche lebte, der so sinnentleert und gedankenlos agierte, so belanglos war, dass niemand den Verdacht schöpfen konnte, er hätte etwas zu verbergen.
    Er wurde zu einem Spiegel, der nur reflektierte, was die Leute sehen und hören wollten, während er sein wahres Ich so tief in seinem Innern vergraben hatte, dass er fast vergessen hatte, wo es zu finden war.
    Und jetzt hatte ausgerechnet Luke Skywalker ihn gefunden. Er hatte irgendwie ihn gefunden.
    Die Macht war stark in Luke, doch der Junge war wild, wie ein ungezähmtes Tier. Und dabei hatte er ein Lichtschwert -Anakin Skywalkers Lichtschwert. Wusste er, woher es kam? Wusste er von seinem Vater?
    Wusste sein Vater etwas von ihm?
    Nein, dachte Ferus. Sonst wäre er schon tot.
    Oder noch schlimmer.
    Luke, Leia und Han nahmen ihn mit zu ihrer Bleibe. Sie behandelten ihn wie einen kranken, schwachen alten Mann. Und vielleicht haben sie recht, dachte er voller Abscheu vor sich selbst. Seine Jedi-Ausbildung befähigte ihn dazu, die ruhige Mitte im Zentrum einer jeden Krise zu finden. Aber es half nichts. Er erlaubte seinen Emotionen, die Oberhand zu gewinnen, wie ein unerfahrener Padawan.
    Immerhin, wenn ihm seine Schwäche mehr Zeit mit Leia -und Luke - verschaffte, dann war es die Sache vielleicht wert. Also lächelte und nickte er und gestattete ihnen zu glauben, dass er ihre Hilfe brauchte.
    »Luke Skywalker«, sagte er und setzte sich in einen weichen Sessel. »Ungewöhnlicher Name.« Luke und Leia standen unruhig um ihn, während sich Han auf das Sofa fläzte. Auf der anderen Seite des Zimmers lehnte ein weiterer Mann an der Wand und sah ungezwungen in ein Datapad. Zumindest wollte der Mann so wirken. Doch seine dunklen Augen ruhten auf Ferus und beobachteten jede einzelne Bewegung. »Du kommst nicht von hier, nehme ich an?«
    Luke schüttelte den Kopf. Sein vertrautes Lächeln wirkte auf Ferus wie ein schwaches, beängstigendes Echo aus der Vergangenheit.
    Zwar hatte Anakin in Ferus' Gegenwart nur selten gelächelt, und trotzdem erinnerte sich Ferus an einige Momente, in denen er Anakins ungezwungenen Charme erlebt hatte.
    Es war eine ausgezeichnete Maske gewesen.
    Als sie beide noch Jungen gewesen waren, hatte Anakin noch keinen Schritt auf den Weg zur Dunklen Seite getan. Dennoch hatte immer irgendetwas in der Luft gelegen, oder nicht? Etwas, das nur Ferus gespürt hatte - etwas, das aus der Dunkelheit gekommen war.
    Leia ist ebenfalls sein Kind, rief Ferus sich in Erinnerung. Doch das war nicht dasselbe. In Leia gab es keine Dunkelheit, nur Licht.
    »Nicht einmal annähernd von hier«, antwortete Luke. Er sah Ferus an, als versuche er, ein Rätsel zu lösen. »Ich komme von Tatooine.«
    So viel weiß ich schon, dachte Ferus. Aber wie bist du hierhergekommen? Und wieso hat Obi-Wan mich nicht vorgewarnt?
    Aber das war typisch Obi-Wan. Der Jedi gab nur Informationen weiter, die jemand unbedingt brauchte. Und er schien der Meinung zu sein, dass Ferus nicht viel wissen musste.
    Er hatte von Obi-Wan seit mehr als einem Jahr nichts mehr gehört. Ferus hatte ihn nach der Vernichtung Alderaans kontaktiert, doch Obi-Wan hatte auf keine seiner Nachrichten reagiert. »Du bist weit weg von deinem Zuhause«, tastete Ferus sich weiter. »Es muss dir doch fehlen.«
    Mehrere Gefühlsregungen huschten über Lukes Gesicht. Trauer. Bedauern. Schuldgefühle.
    Luke entschied sich für Entschlossenheit. »Ich bin da, wo ich sein muss. Es ist so, wie Ben sagte.« Er unterbrach sich plötzlich und schüttelte den Kopf.
    »Ben?«, fragte Ferus. In seiner Brust zog sich plötzlich etwas zusammen. Vor vielen Jahren hatte er Obi-Wan auf Tatooine besucht. Der Jedi-Meister hatte als Einsiedler in der Wüste gelebt und gelegentlich Handel mit

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