Rebel Force 03 - Der Attentäter
erste echte Lächeln seit der Landung. »Ich glaube, ich habe eine bessere Idee.«
X-7 stand inmitten von Lukes Unterkunft. Eine seltsame Empfindung kochte in seinem Innern: Unsicherheit.
Er hatte sich freiwillig zu den Ermittlungen in Sachen Explosion gemeldet. Und als offizielle Ermittlungshandlung hatte er Lukes Zimmer auf den Kopf gestellt. Er hatte Stapel von Lukes Kleidung durchgesehen. Er hatte Lukes Matratze aufgerissen. Hatte überall nach Spuren, nach Aufzeichnungen gesucht, wohin Luke und Leia gegangen sein könnten.
Und er war mit leeren Händen wieder herausgekommen.
Er hatte begonnen, Lukes verschlüsselte Computerdateien zu knacken, doch das würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Mittlerweile musste er eine Möglichkeit finden, Leias Zimmer zu durchsuchen. Das würde schwierig werden, wenn er keinen Verdacht erregen wollte, aber er würde es hinbiegen. Das machte ihm keine Sorgen.
Was ihm allerdings Kopfzerbrechen bereitete, war die Möglichkeit, dass er dort auch nichts finden könnte.
Er plagte sich mit der Sorge, dass Luke ihm durch die Lappen gegangen war und dass er ihn womöglich nicht aufspüren konnte.
Das würde das Scheitern von X-7s Mission bedeuten, die ihm von seinem Meister aufgetragen worden war.
Und das hieß, X-7 würde bestraft werden.
Wie schon zuvor.
»Du hast mich enttäuscht«, sagt der Commander.
X-7 blinzelt in das blendend helle Licht. Sein Meister ist ein dunkler Schatten, der über ihm aufragt. X-7 kann sich nicht rühren, denn er ist mit Durastahl-Handschellen an die Wand gefesselt. Vor dem Zorn des Commanders gibt es kein Entkommen. Doch die Fesseln sind unnötig. X-7 wird seine Bestrafung ertragen. Er gehört dem Commander. Wenn der Commander ihn zu vernichten wünscht, dann ist das dessen gutes Recht.
»Der Kopfgeldjäger hat die Zielperson jetzt wochenlang beschattet«, berichtet er. »Er hat die Zielperson noch vor meiner Ankunft getötet. Es gab nichts, das ich hätte tun können.«
Ein scharfer Knall ertönt, als die Rückhand des Commanders gegen X-7s Kinn knallt. »Keine Ausflüchte!«, schreit er. »Du hast zugelassen, dass jemand anders die Zielperson zuerst findet! Du hast zugelassen, dass er getötet wird, bevor man ihn verhören konnte! Es gibt, keine Entschuldigung für Versagen!«
Dabei erklärt X-7 doch nur. Er entschuldigt sich gar nicht. Nur verängstigte Männer entschuldigen sich, doch X-7 hat keine Angst. Der Commander hat sie ihm zusammen mit allen anderen Empfindungen vor langer Zeit genommen. Für X-7 gibt es nur Fakten. Ereignisse. Und Ergebnisse. Außer dass das einzig akzeptable Ergebnis Erfolg ist.
Und er hat versagt.
Er wartet auf den Tod.
»Ich habe zu viel Zeit und Geld in deine Ausbildung gesteckt«, murmelt der Commander. »Aber offenbar war es noch nicht genug. Deine Ausbildung wird weitergehen.«
X-7 weiß, was das bedeutet. Zurück In die dunkle Zelle, die sein Zuhause war, so lange er denken kann. Zurück zu den Kämpfen mit fleischfressenden Danchafs und gefräßigen Reeks. Zurück zu den neuronalen Schockbehandlungen, die immer wieder und wieder sein System kurzschließen, bis nichts geblieben ist als das Bedürfnis, Befehlen zu folgen. Zurück zu der Möglichkeit, dass in jeder Ecke und hinter jeder Tür der Tod lauert.
»Aber zuerst wirst du für dein Versagen bestraft«, sagt der Commander.
Er holt seine Werkzeuge hervor. Die neuronische Peitsche. Die Feuerklinge. Die Energielanze. Den Nerven-Disruptor. Und den Treppus-2-Vibrodolch.
Ein Droide hätte diese Aufgabe mit Leichtigkeit erledigen können, doch der Commander bevorzugt es, Bestrafungen selbst vorzunehmen.
X-7 hat keine Angst. Die Unzufriedenheit des Commanders wurmt ihn, frisst an ihm wie Säure von innen. Sein Versagen ist eine körperliche Tatsache, ein physischer Schmerz. Es gibt nichts im Leben, außer dem Commander zu gefallen. Ihn zu enttäuschen ist schlimmer als der Tod. Schlimmer als alles Vorstellbare. Der Commander hebt den Vibrodolch. Sein Favorit. X-7 schließt die Augen in dem Glauben, dass er nichts mehr zu befürchten hat.
Er täuscht sich.
»Das ist deine bessere Idee?«, fragte Leia, als sie über einen Haufen Womp-Ratten-Kot stieg. Sie bahnten sich einen Weg durch eine Ansammlung armseliger Gussstein-Behausungen. Luke hatte Anchorhead als kleine Siedlung bezeichnet, doch soweit Leia es beurteilen konnte, war es kaum mehr als eine Energiestation und ein paar Cantinas. Alles sah verlassen aus.
»Komm schon!«, rief Luke
Weitere Kostenlose Bücher