Rebel Force 03 - Der Attentäter
hemmte ihn. Es waren Fesseln um seine Hand- und Fußgelenke. Und um Brust und Knie. Dicke Seile, die ihn an eine andere Person fesselten. Luke drehte den Kopf, so weit er konnte.
»Jaxson!«, zischte er. »Jaxson!«. Dieses Mal lauter. Doch der Mann, der an ihm hing, rührte sich nicht.
Dafür aber etwas anderes. »Schon wach?«, knurrte die massige, grobe Kreatur, die über ihm aufragte. Luke erkannte das unverwechselbare schuppige Gesicht, die Klauenhände und die rasiermesserscharfen Reißzähne eines Trandoshan -eine Rasse kriegerischer Reptiloider. Der hier war größer als normal, und seine schuppigen Gliedmaßen quollen aus einer grell orangefarbenen Fliegerkombi, die zweifelsohne für jemanden gemacht war, der viel kleiner war als er. Luke fragte sich, was aus dem ursprünglichen Eigentümer der Kombi geworden war. Er hatte den Verdacht, dass das Blastergewehr, das um den Hals des Trandoshan hing, etwas damit zu tun hatte. Der Trandoshan stand breitbeinig da und ließ seine lange Zunge zu Luke zucken. »Du hast einen ziemlich harten Kopf. Für einen Menschen.«
Luke wollte sich bewegen, aber Jaxsons regloser Körper hinderte ihn daran.
»Du hast irgendetwas mit unseren Skyhoppern angestellt«, beschuldigte er den Trandoshan.
Die Echse öffnete die Kiefer zu einem Grinsen. »Der Impulsgenerator hat alle elektrischen Systeme in fünf Kilometern Umkreis ausgeschaltet. Also auch eure.«
»Warum?«, fragte Luke. »Wir sind nicht deine Feinde. Ich weiß nicht einmal, wer du bist!«
»Aber ich weiß, wer du bist«, grinste der Trandoshan. »Luke Skywalker. Freund der galaktischen Plage Han Solo. Und der hat eine Menge Feinde.« Der Trandoshan richtete sich auf und strich seine Fliegerkombi glatt. »Ich wundere mich, dass noch keiner von denen früher zu mir gekommen ist. Wenn du einen Job vernünftig erledigt haben willst, dann musst du zu Bossk kommen.«
Luke wurde klar, dass die Echse ein Kopfgeldjäger war. Und das bedeutete, dass es keinen Sinn hatte, ihr etwas auszureden. Kopfgeldjäger waren bekannt für ihre Gnadenlosigkeit und Engstirnigkeit, wenn es um die Verfolgung ihrer Opfer ging. Aber es gab keinen Grund dafür, dass Jaxson mit in der Sache hing.
Wenn er doch nur sein Lichtschwert erreichen könnte.
Das war ein nutzloser Wunsch. Der Trandoshan, der wahrscheinlich nicht erkannt hatte, dass es eine Waffe war, hatte das Lichtschwert dort gelassen, wo es hingehörte: an dem Gürtel um Lukes Hüfte. Doch Lukes Hände waren auf seinen Rücken gefesselt. Sosehr er sich auch abmühte, das Lichtschwert hing außerhalb seiner Reichweite.
»Wer hat dich angeheuert«, fragte Luke in der Hoffnung, etwas herauszufinden, das ihm helfen konnte.
Der Trandoshan schenkte ihm ein eisiges Lächeln. »Das wirst du noch früh genug erfahren. Und dann wirst du dir wünschen, es wäre nicht so.«
»Lass wenigstens meinen Freund gehen«, sagte Luke. »Er hat mit dieser Sache nichts zu tun. Er kennt Han nicht einmal.«
»Dieser Wurm?«, fragte Bossk. »Sein Kopf ist anscheinend weicher als deiner. Könnte sein, dass er schon tot ist. Und wenn nicht, dann ist er es bald.«
»Er hat nichts getan!«
»Der Spielschreiber belohnt den Sieg, nicht Gnade«, sagte Bossk. »Erwartest du von mir, dass ich meine Jagganath-Punkte für einen weichköpfigen Menschen aufgebe?«
Luke stöhnte. Han hatte ihm von den Trandoshans erzählt. Der Schmuggler hatte einen gehörigen Groll auf die notorischen Wookiee-Jäger. Trandoshans glaubten, dass sie nach ihrem Tod von einem allmächtigen Spielschreiber in Empfang genommen würden, der ihre erreichten Punkte zusammenzählte und ihnen eine göttliche Belohnung überreichen würde.
Diese Punkte sammelten sie durchs Töten.
»Unsere Freunde kommen uns holen«, drohte Luke.
Bossk öffnete den Mund zu einem Grinsen und zeigte seine spitzen Zähne. Er gab mit zuckender Zunge ein hartes, reibendes Geräusch von sich. Das Lachen einer Echse, »Eure Freunde glauben, dass ihr tot seid«, sagte er. »Dafür haben ein paar Splittergranaten gesorgt.«
»Sie kommen mich holen«, behauptete Luke unbeirrt.
Bossk zuckte mit den Schultern. »Die Nacht bricht herein«, sagte er. »Das gibt einen schönen Traum.« Im nächsten Moment trat er Luke ohne Vorwarnung so hart in die Magengrube, dass Jaxson und er ein paar Meter weit durch den Sand rollten.
Als die Zwillingssonne hinter dem Horizont verschwand, schleppte Bossk Jaxson und Luke in eine kleine Höhle und legte sich vor den Eingang schlafen.
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