Rebel Force 03 - Der Attentäter
auch unbewaffnet!«, sagte Fixer.
»Ihr schon«, erwiderte Leia. »Ich nicht.« Sie zog ihren Blaster.
Fixer streckte ihr die Hand hin. »Wie wäre es, wenn ich den nehme?«
»Eher nicht«, schüttelte Leia den Kopf, als das nächste Heulen in der Nacht vibrierte. Der Krayt-Drache kam aus der Dunkelheit. Leia erstarrte. Der letzte Krayt, den sie gesehen hatte, war noch ein Baby gewesen, doch dieser hier war komplett ausgewachsen - alt und Furcht einflößend. Er hinterließ beim Gang auf den mächtigen Pfoten eine Staubwolke hinter sich. Windy und Fixer brachten sich mit einem Hechtsprung hinter den Landgleiter in Sicherheit, während sich Leia nicht vom Fleck rührte. Als der Drache angriff, spannte sie sich an und zielte. An den dicken Schuppen der Bestie würden ihre Blasterschüsse abprallen, aber Luke hatte ihr einst erzählt, dass die Krayt-Drachen eine kleine Stelle der Verwundbarkeit hatten: die Nasenhöhle. Sie suchte das Gesicht der Bestie genau ab und zielte auf den Punkt zwischen den Hörnern - von denen beide locker so groß waren wie sie selbst - und der Knochenpanzerung der Gesichtsplatten. Wenn sie richtig traf, würde sich das Laserfeuer direkt durch die Höhle ins Hirn des Drachen bohren.
Der Boden bebte, als die Kreatur näher kam. Seine Zähne glänzten im Mondlicht. Leia blieb haargenau Zeit für einen Schuss. Und der musste sitzen.
Sie drückte den Abzug. Ein Laserblitz zuckte durch die Dunkelheit und schlug in der Nasenhöhle des Krayt ein Der wütende Schrei der Bestie durchschnitt die Nacht. Der Drache stellte sich auf die Hinterbeine und warf mit Schmerzensschreien den Kopf nach hinten. Leia machte den Blaster für einen weiteren Schuss bereit, doch der war nicht nötig.
Mit einem letzten, ohrenbetäubenden Schrei kippte der Krayt-Drache zur Seite. Sein Körper erschauerte noch einmal, und dann war Stille.
Windy und Fixer streckten die Köpfe mit geweiteten Augen hervor. »Du hast ihn getötet«, stellte Windy schockiert fest.
»Ganz allein!«
Leia war selbst ein wenig fassungslos, doch sie gab ihr Bestes, es nicht zu zeigen. Stattdessen zuckte sie mit der Schulter und schob den Blaster ins Holster zurück, als wäre das Töten von unbesiegbaren Bestien etwas, das sie jeden Tag tat. »Nur ein Krayt-Drache«, sagte sie, wobei sie sich Mühe geben musste, dass ihre Stimme nicht zitterte.
Windy und Fixer konnten sie nur mit heruntergeklappten Unterkiefern anstarren. Etwas Neues zeigte sich in ihren Gesichtern: Respekt. »Bist du sicher, dass du Skywalkers Kopilotin bist?«, fragte Fixer.
Leia nickte. »Wieso fragst du?«
Fixer grinste sie verlegen an. »Weil es vielleicht eher so sein sollte, dass er deiner ist.«
Als R2-D2 den Landgleiter wieder zum Laufen gebracht hatte, nahmen sie die Spur ohne weitere Zwischenfälle wieder auf. Nach nur wenigen Kilometern fanden sie das Lager und die rauchenden Überreste eines Luftgleiters. Sie stiegen aus. Leia schaltete ihren Leuchtstab an.
Die Reste des Luftgleiters lagen ein paar Meter neben dem Eingang zu einer niedrigen Höhle. Und dort lag ein Körper. Leia hielt einen Moment lang den Atem an, ließ ihn aber gleich wieder ausströmen, als ihr klar wurde, dass es sich dabei nicht um Luke handeln konnte. Er war bei Weitem zu groß, und als sie näher kam, konnte sie sehen, dass er von Schuppen bedeckt war.
Der Körper rührte sich.
Leia zuckte zusammen. Doch dann ging sie noch einen Schritt näher heran. Hatte sie wirklich ein Lebenszeichen gesehen, oder war es nur ein Trugbild der Dunkelheit gewesen? Die Kreatur lag regungslos da. Ein Arm und ein Bein waren abgetrennt. Das Wesen konnte keinesfalls mehr am Leben sein. Welche monströse Bestie hatte es in einem solchen Zustand zurückgelassen?
»Das ist Jaxsons Tasche!«, rief Windy von hinten und hob die zerrissenen Überreste einer Leinwandtasche hoch. »Und Lukes Elektrofernglas. Du hattest recht! Sie haben den Absturz irgendwie überlebt. Sie sind am Leben!«
Sie sind am Leben, und sie waren hier, dachte Leia. Sie drehte sich langsam um und blickte in die karge, leere Landschaft hinaus. Aber wo sind sie jetzt?
KAPITEL VIERZEHN
Luke und Jaxson waren übereingekommen, dass sie die besten Überlebenschancen hatten, wenn sie in Bewegung blieben. Es war eine Sache, wenn es nur darum ging, die Nacht zu überleben, bis am nächsten Morgen die Rettung kam. Dann hätten sie sich einfach in eine Höhle setzen und abwarten können. Sie hatten keine Garantie, dass überhaupt jemand nach
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