Rebel Force 03 - Der Attentäter
nahe liegende Felswand und gab Jaxson ein Zeichen, ihm zu folgen.
»Was ist denn los mit dir?«, zischte Jaxson. »Wir müssen weitergehen.«
Luke schüttelte den Kopf.
Das Schlurfen schien in seinen Ohren zu tosen. Wie konnte Jaxson das nicht hören, wie konnte er nicht spüren, was da kam?
»Hast du irgendeine Art Anfall, Skywalker?«
Sandleute, formte Luke mit den Lippen und deutete über Jaxsons Schulter, als eine Reihe der maskierten Raubwesen am Horizont erschien. Sie bewegten sich in einer Reihe vorwärts, und jeder von ihnen trug einen der tödlichen Gaffi-Stöcke und ein Gewehr Unbeirrbar näherten sie sich der Stelle, an der Luke und Jaxson ohne Möglichkeit der Deckung starr vor Schreck standen. Jaxsons Lippen bildeten ein vollkommenes O der Angst. Er warf sich so heftig gegen die Felswand, als würde er sich vorstellen, dass er sich in den Stein bohren und dort abwarten könnte, bis die Gefahr vorüber war.
Aber falls die Wand sie nicht wirklich verschlang, dann würden sie bei Ankunft der Tusken Raider komplett in Sicht sein. Und unbewaffnet, wie sie waren, ein leichtes Ziel bieten.
Nicht unbewaffnet, dachte Luke, ich habe mein Lichtschwert.
Aber gegen eine Horde entschlossener Sandleute würde es ihm nicht viel nützen. Er hatte Gerüchte gehört, dass die Tusken Raider ihren Opfern das Fell abzogen und die Leichen den Banthas zum Fraß vorwarfen. Wenn er und Jaxson bei Ankunft der Sandleute noch hier waren, dann würde es keinen Kampf geben, sondern ein Massaker.
»Wir sollten weglaufen«, sagte Jaxson drängend. »Sofort, bevor es zu spät ist.«
Luke schüttelte den Kopf. »Wir sind hier vollkommen ohne Deckung. Sie sehen uns, und es ist vorbei.«
»Und hier sehen sie uns nicht, wenn sie näher kommen und wir wie ein paar verdammte Dewbacks dahocken?«
Luke sagte nichts.
»Und?«, bohrte Jaxson, »Hast du eine bessere Idee? Ich werde nämlich nicht hier sitzen und auf den Tod warten.«
Du kannst nicht gewinnen, hatte er Ben einst sagen hören. Aber es gibt Alternativen zum Kämpfen.
Luke hatte das damals nicht verstanden, und er war sich nicht sicher, wie es ihm jetzt helfen konnte. Er wusste allerdings genau, was Han dazu zu sagen gehabt hätte: Du brauchst diesen Jedi-Hokuspokus nicht, Junge. Alles, was du brauchst, ist ein guter Blaster.
Han behauptete gerne, dass Obi-Wans Jedi-Ratschläge in einem echten Notfall nutzlos waren. Luke hatte immer dagegengehalten, doch momentan teilte er Hans Meinung. Natürlich war Obi-Wan ein Meister im Umgang mit der Macht gewesen, aber was nützte das schon, wenn man einer Horde wütender Sandleute gegenüberstand, die.
Natürlich!, dachte Luke. Er kam sich dumm vor, dass er nicht früher daran gedacht hatte. Er formte die Hände vor dem Mund zu einem Trichter und holte tief Luft. Dann blies er mit geschlossenen Augen und mit im Geiste gekreuzten Fingern die beste Imitation eines Krayt-Drachen in die Nacht, die er zustande bekam. Und er wiederholte sie gleich noch einmal lauter.
»Was machst du denn?«, zischte Jaxson wütend. »Jetzt kommen sie direkt zu uns!«
»Das glaube ich nicht«, sagte Luke und nickte in Richtung der Reihe Sandleute, die plötzlich eine scharfe Biegung nach Norden beschrieb, weg von Lukes und Jaxsons nutzlosem Versteck. Nur wenige Augenblicke später waren sie hinter dem Horizont verschwunden.
Jaxson starrte ihn verwundert an. Es war derselbe Gesichtsausdruck, den er gehabt hatte, als er Lukes Lichtschwert das erste Mal gesehen hatte. »Wie hast du das gemacht?«
»Tusken Raider fürchten sich vor Krayt-Drachen«, erklärte Luke. Er zitterte fast vor Erleichterung, dass der Trick funktioniert hatte. »Im Normalfall reicht ein Drachenschrei, um sie zu verjagen.«
»Aber woher wusstest du, dass das funktionieren würde?«
»Ein alter Freund von mir hat es mir einst bewiesen«, sagte Luke liebevoll. Das war das zweite Mal gewesen, dass Obi-Wan ihn in der Jundland-Wüste gerettet hatte. Er hatte Luke und Windy vor vielen Jahren in der Wüste gefunden und sie in Sicherheit gebracht. Der mysteriöse Einsiedler hatte Luke bei Onkel Owens Farm abgeliefert und war in der Wildnis verschwunden. Luke hatte ihn nicht mehr wiedergesehen bis zu dem Tag, an dem er ihn vor den Sandleuten gerettet hatte. Danach war so viel geschehen. Er hatte erfahren, dass sein Vater ein Jedi war, er hatte seine Tante und seinen Onkel begraben, hatte Tatooine für ein neues Leben verlassen. All das hatte er fast schon wieder vergessen.
Ich
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