Rebel Force 03 - Der Attentäter
ihnen suchte, und auch keine dafür, dass sie nicht noch einen Tag und eine Nacht in der Jundland-Wüste verbringen mussten. Sie würden irgendwann schlafen müssen, möglichst ohne die beiden Sonnen am Himmel.
Das war aber auch die einzige Sache, über die sie sich einig waren.
»Ich sagte doch, dass das die falsche Richtung ist«, zischte Jaxson, als sie durch die dunkle, leere Landschaft trotteten. Das Leuchten von Lukes Lichtschwert erhellte den Weg. »Wir hätten nach Osten gehen sollen.« Beide konnten nach den Sternen navigieren. Doch die Richtung zu kennen war nutzlos, wenn einem der Ausgangspunkt fremd war. Und sie hatten wirklich keine Ahnung, wie tief der Kopfgeldjäger sie in die Jundland-Wüste entführt hatte, ganz zu schweigen von der Richtung ihrer Heimat.
Ihre einzige Hoffnung hatte darin bestanden, sich eine Richtung auszusuchen und loszugehen. So erreichten sie vielleicht in ein paar Tagen den Rand der Zivilisation. Sie hatten sich nach dem Zufallsprinzip Westen ausgesucht - in dem Wissen, dass die falsche Wahl den Tod bedeuten würde. Sie hatten kein Wasser und keine Nahrung bei sich, was bedeutete, dass ein paar Nächte eventuell schon zu viel waren.
Andererseits konnten sie sich ohnehin glücklich schätzen, wenn sie ein paar Nächte in der Jundland-Wüste überlebten, ohne von einem Krayt-Drachen gefressen oder von den Sandleuten erschlagen zu werden.
Sie waren gut dran, wenn sie die Nacht überlebten.
»Wir müssen einfach weitergehen«, schlug Luke Jaxson vor. In seiner Stimme lag mehr Zuversicht, als er empfand.
»Woher willst du das wissen?«, zweifelte Jaxson. »Du lebst hier nicht einmal mehr. Wieso willst du mir erzählen, was ich tun und lassen soll?«
»Hast du eine bessere Idee?«, fragte Luke.
Es entstand eine Pause.
»Also gehen wir weiter«, sagte Luke.
Sie gingen eine Weile schweigend weiter.
»Hast du irgendein Problem?«, fragte Luke schließlich.
»Ja«, spottete Jaxson. »Ich sitze in der Jundland-Wüste fest. Nur falls es dir noch nicht aufgefallen ist.«
»Ich meine, ein Problem mit mir«, konkretisierte Luke.
Jaxson grunzte nur.
»Wenn es nämlich so ist.«
»Ich mag keine Verräter«, knurrte Jaxson.
»Aber ich habe dir doch gesagt.«
»Und ich mag keine Leute, die mir vorschreiben, was ich zu denken habe«, fügte Jaxson mit einem finsteren Blick auf Luke hinzu. »Vor allem Leute, die denken, sie wären besser als alle anderen, nur weil sie irgendwohin fliegen können.«
»Ich halte mich nicht für besser als andere«, protestierte Luke.
»Da wäre ich fast drauf reingefallen«, sagte Jaxson und ging etwas schneller, sodass Luke hinter ihm ging.
Benehme ich mich wirklich überheblich?, fragte sich Luke.
Sein Blick wanderte zu dem Lichtschwert. Immer wenn er es führte, fühlte er sich als jemand Besonderes. Als wäre etwas Wertvolles, Mächtiges in ihm. Er hatte so viele Jahre damit zugebracht, sich als niemand zu fühlen, auf einem nichtigen Planeten. Und dann hatte er herausgefunden, dass er jemand war. Ein Jedi. Vielleicht der einzige Jedi, der in der Galaxis noch lebte? Er hätte verrückt sein müssen, sich nicht als etwas Besonderes zu fühlen.
Aber das hieß doch nicht, dass er sich für etwas Besseres hielt als die anderen.
Oder doch?
Sie gingen zügig durch die vom Mondlicht erhellte Wüste und versuchten, die erste Erschöpfung zu ignorieren. Die Nacht war so kalt geworden, wie der Tag heiß gewesen war, und Lukes Finger begannen taub zu werden. Langsam wurde er von einem seltsamen Gefühl der Unruhe heimgesucht. Für einen Augenblick waren seine Sinne vernebelt, und die Welt verschwand im Dunkel. Dann verzog sich die Wolke, und er sah alles schärfer und klarer als jemals zuvor. Luke blieb stehen. Er erkannte das Gefühl wieder.
Er packte Jaxson bei der Schulter und gab ihm ein Zeichen, stehen zu bleiben und still zu sein.
Alles um Luke erschien wie ein gestochen scharfes Relief. Der Sand, der seine Haut bedeckte und an Händen und Gesicht schmirgelte. Der Geruch der Wüste, eine beißende Mischung aus Verwesung und Tod. Die leisesten Geräusche der Nacht schrien in seinen Ohren und trennten sich in einzelne, wiedererkennbare Einheiten: die scharrenden Profrösche; Womp-Ratten, die an einem ausgetrockneten Bantha-Kadaver fraßen; und ein Gehgeräusch.
Wie Schritte im Einklang, die durch den Sand schlurften.
Ein gedämpftes Grunzen wie von einem leidenden Bantha, der eine zu schwere Last tragen musste.
Luke drückte sich gegen eine
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