Rebel Force 03 - Der Attentäter
wünschte, du wärest jetzt hier bei mir, Ben, dachte Luke. Der alte Mann hatte jahrelang in dieser Wüste gelebt. Er musste gelernt haben, hier zu überleben. Aber Ben war tot, und Luke war auf sich selbst gestellt.
Eigenartigerweise fühlte er sich nicht so. Vielleicht lag es daran, dass Obi-Wan so lange hier gelebt hatte, oder womöglich hatte es etwas damit zu tun, dass Obi-Wans Weisheit ihm erneut das Leben gerettet hatte. Auf jeden Fall aber verspürte er Obi-Wans Gegenwart. Als beobachtete Obi-Wan ihn auf Schritt und Tritt und drängte ihn dazu, weiterzumachen und zu überleben.
Keine Sorge, Ben. Ich werde dich nicht enttäuschen.
Weiter im Westen machten die endlosen Weiten flacher Wüste einer schroffen Landschaft aus Klippen und Schluchten Platz. Luke und Jaxson mussten schmale, rutschige Pfade gehen, die in der Dunkelheit nur von Lukes Lichtschwert beleuchtet waren.
»Woher hast du das Ding eigentlich?«, fragte Jaxson. »Hast du es gestohlen?«
»Es hat meinem Vater gehört«, sagte Luke, während er sich Schritt für Schritt auf dem schmalen Weg vorwärtsbewegte, der an einer Felswand entlangführte. Der Pfad war hier schmaler als ein Meter, und zu einer Seite lag ein Abgrund, der sich endlos in die Tiefe zu erstrecken schien. Sie hatten sich nach einem Weg auf sichererem Gebiet umgesehen, aber dies war der einzige Steig. Es war ihnen also nichts geblieben, als hier an der Felswand entlangzukriechen oder umzukehren.
»Aber früher hattest du das Ding nie«, zweifelte Jaxson.
»Nein«, bestätigte Luke. Er hatte allerdings keine Lust, noch mehr Details zu erzählen. »Hatte ich nicht.«
»Und wer ist dieser Han Solo?«
»Was?« Luke, der nicht damit gerechnet hatte, aus Jaxsons Mund diesen Namen zu hören, drehte sich abrupt um. Er verlor dabei beinahe das Gleichgewicht, Sein Fuß rutschte über den Kies, und sein Körper kippte gefährlich seitwärts. Er ruderte mit den Armen und suchte verzweifelt nach Halt.
Er bekam schließlich einen Felsvorsprung an der Steinwand zu fassen und zog sich dankbar wieder in die Senkrechte. Die ganze Sache war in wenigen Sekunden schon wieder vorbei. Jaxson hinter ihm hatte die Gefahr gar nicht bemerkt.
»Woher kennst du diesen Namen?«, fragte Luke, als er sich sicher war, dass er das Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
»Ich habe dich und den Trandoshan drüber reden hören«, entgegnete Jaxson.
»Ich dachte, du wärst bewusstlos«, sagte Luke.
»Na ja.« Jaxson zögerte und konzentrierte sich auf seine Schritte. »Ich dachte mir, es wäre klüger, stillzuhalten und mal abzuwarten, was so passiert. Wer ist er also? Ich habe das Gefühl, ich sollte es wissen, da es ja offenbar seine Schuld ist, dass wir hier sind.«
Wer ist Han Solo?, dachte Luke. Das war eine gute Frage, oder nicht? Er war kein Mörder, kein Killer und kein Spion. Und doch war er jemand, der vor einer Anschuldigung lieber davonlief, anstatt zu bleiben und sich zu verteidigen. Kein Feigling. Und doch jemand, der sich weigerte, dem Kampf der Rebellion beizutreten.
»Er ist ein guter Freund«, sagte Luke einfach. Die Antwort fühlte sich richtig an.
»Schöner Freund, der dich in so eine üble Lage bringt«, brummte Jaxson.
»Es tut mir leid, dass du in die Sache verwickelt wurdest.«
»Schon gut. Ich habe gehört, was du zu dem Kopfgeldjäger gesagt hast. Dass er mich gehen lassen soll.« Er murmelte so leise, dass er kaum zu verstehen war. »Schätze, ich sollte mich mal bedanken.«
Luke grinste. »Ich dachte schon, du sagst das nie.
Aaaaaaaaaaahhh!«
Dieses Mal gab es keine Warnung. Gerade hatte er noch auf festem Boden gestanden, und jetzt fiel er ins Bodenlose. Der Fels unter ihm hatte nachgegeben, und er hatte keine Chance gehabt, sich noch irgendwo festzuhalten. Die Zeit schien sich zu verlangsamen, doch die scheinbar zusätzlichen Augenblicke vermehrten die Möglichkeit nicht, sich zu retten. Er konnte lediglich jeden Moment des Sturzes bewusst erleben. Sein Magen drückte sich nach oben, die Luft presste sich aus seinen Lungen, die Sterne leuchteten über ihm, kristallklar und deutlich, und er zweifelte nicht daran, dass sie das Letzte waren, was er jemals zu Gesicht bekommen würde. Und die Schwerkraft, die ihn wie ein Anker immer weiter nach unten zog.
Eine Hand umfasste die seine und zog ihn nach oben. Luke hatte das Gefühl, als würde ihm die Schulter ausgerissen, dennoch ließ er nicht los. Er legte den Kopf in den Nacken. Jaxson lag auf dem Bauch und hatte den Arm
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