Rebel Force 05 - In der Falle
gewesen, doch stattdessen entschied sich X-7 für etwas Unerwartetes und schlug mit einem abgewandelten Ptann-Angriff zu, den er irgendwo auf Tarivo III gesehen hatte. Aber sein Gegner tänzelte rückwärts, noch bevor X-7 richtig ausgeholt hatte. Es schien, als wisse er noch vor X-7, was dieser als Nächstes tun würde.
Sie waren sich zu ebenbürtig. X-7 musste irgendwie wieder die Oberhand gewinnen. Er begann bewusst seinen Atem zu beschleunigen, als ringe er um Luft. Schweiß rann sein Gesicht herab. »Stopp«, stieß er keuchend hervor. Er überließ seinem Gegner die Offensive und der trieb ihn immer weiter durch das Zimmer. »Wir müssen reden.«
Sein Gegner schwang das Feuereisen. X-7 parierte den Schlag, gab jedoch mit dem Arm ein wenig nach. Er wollte nicht zu schwach wirken - nur schwach genug, dass sein Gegner einen glaubwürdigen Grund hatte, den Kampf einzustellen.
»Du brichst in mein Zuhause ein, greifst mich ohne Grund oder Warnung an und dann erwartest du Gnade von mir?« Der Gegner schlug unablässig auf X-7 ein, der sein Gewicht verlagerte und sich von der Wucht des Angriffs weiter durch den Raum treiben ließ.
»Keine Gnade«, erwiderte X-7 und kauerte sich hinter das Sofa. Irgendwo hier musste der Blaster liegen. Wenn er ihn irgendwie erreichen konnte. »Aber wenn du schon wissen willst, warum ich hier bin.«
Da! Er schloss die Hand um den Blastergriff, schob ihn sich hinter den Gürtel und ließ das Hemd darüberhängen. Dann stand er wieder auf, die Arme locker an den Seiten. »Ich schlage einen vorübergehenden Waffenstillstand vor, weiter nichts. Zeit für Erklärungen.«
Der Gegner senkte das Feuereisen und machte ein paar vorsichtige Schritte auf X-7 zu. Er nickte. »Also gut. Erklärungen. Du fängst an.«
X-7 spürte, wenn ein Mann seine Verteidigung aufgab. Es war der Instinkt eines Raubtieres, das genau wusste, wann es zuschlagen konnte. »Es ist mir ein Vergnügen«, sagte er. Dann hob er den Blaster, drückte den Abzug und.
Aus irgendeinem Grund war der Feind auf einmal nicht mehr da. Das Blasterfeuer hinterließ ein Loch in der Wand. X-7 spürte eine kalte Klinge, die sich an seine Kehle drückte.
Warmes Blut tropfte von seinem Kinn. Der Mann stand hinter ihm.
Er hatte sich als schneller erwiesen. Stärker, Klüger.
Es bestand nur eine sehr geringe Chance, dass X-7 ihm die Klinge wegschlagen, ihn aus dem Gleichgewicht bringen und entwaffnen konnte, und all das, bevor das Messer seine Halsschlagader erwischte.
X-7 schloss die Augen, ließ den Blaster fallen und wartete auf das Ende. Er war überwältigt, weshalb er nichts anderes verdient hatte.
Plötzlich ließ der Druck hinter dem Messer nach. »Vielleicht bist du jetzt bereit, mir zu erklären, was du hier verloren hast.«
X-7 wirbelte angriffsbereit herum, aber sein Gegenüber fing seinen Arm ab, bevor er zuschlagen konnte.
»Sprich«, forderte Lune Divinian.
Es schien wirklich X-7s einzige Möglichkeit zu sein. Er würde keinen Nahkampf mehr riskieren, bevor er nicht wieder die Oberhand hatte. »Hast du wirklich geglaubt, dass ich darauf hereinfalle?«, sagte X-7 spöttisch. »Dass ich glaube, dass ein Man wie du mein Bruder ist?«
Der andere zuckte merklich zusammen. »Mein Bruder ist tot.«
»Du meinst wohl deinen Adoptivbruder«, korrigierte X-7 ihn.
Es war, als würde das Gesicht des Mannes zu Durastahl. Aus seiner Miene verschwand jeglicher Ausdruck. »Was weißt du darüber?«
An diesem leeren Blick und der tonlosen Stimme kam X-7 irgendetwas vertraut vor, doch es kostete ihn einen Augenblick, es zu identifizieren. Dann wurde ihm klar, dass es derselbe gnadenlose Blick war, den er immer im Spiegel sah. Hier stand X-7 zum ersten Mal einem Mann gegenüber, der sich so vollständig verschließen konnte wie er selbst.
Und genauso war er der erste Mann, der es so gut mit X-7 aufnehmen konnte, sowohl in puncto Kraft als auch Geschicklichkeit.
Wäre es doch möglich... ?
»Ich weiß alles darüber«, sagte X-7, »aber genau das hattest du doch geplant, oder nicht? Ich sollte die Informationen über diese lächerliche erfundene Geschichte finden und glauben. Wahrscheinlich hattest du nicht einmal einen Bruder. Dieser Trever.«
Lune Divinian schlug ihm ins Gesicht. Hart.
X-7 musste sich förmlich zwingen, nicht darauf zu reagieren.
»Wage es nicht, seinen Namen auszusprechen«, warnte ihn Lune. »Niemals wieder.«
Das alles ergab keinen Sinn. Sollte das eine Falle sein und Divinian steckte dahinter,
Weitere Kostenlose Bücher