Rebel Force 05 - In der Falle
nutzloser wurden seine Gliedmaßen. Selbst das Stehen kostete ihn unglaubliche Mühe. Der Vibrodolch lag schwer in seinen tauben Fingern. Irgendwie spürte er, wie die Waffe zu Boden fiel.
Und der Schmerz.
X-7 hatte schon oft Schmerzen ertragen. Man hatte ihn regelrecht dafür gezüchtet. Aber das hier war etwas anderes. Der Schmerz hatte keine Quelle. Er kam aus seinem Innern.
»Du kannst mir nichts antun«, sagte der Commander. »Weil ich dein Meister bin, ganz gleich, ob du das vergessen willst oder nicht. Dein Verstand wird es niemals vergessen. Deine Programmierung wird es niemals vergessen.« Er klatschte X-7 jovial auf die Schulter. X-7 spuckte ihm ins Gesicht, doch der Commander machte sich nicht einmal die Mühe, es abzuwischen. »Lass dir das eine Lehre sein«, sagte er, als ihm der Speichel von der Wange tropfte. »Menschen haben einen freien Willen. Aber du hast nur meinen Willen. Du bist keine Person mehr. Du bist ein Werkzeug. Du bist ein Programm. Du bist mein, und das wirst du immer bleiben.«
Nun begriff X-7 endlich.
Bringen Sie mich nach Hause. Die Worte hatten sich von selbst in seinem Hirn gebildet, fast ohne seinen Willen. Doch er wusste, dass sein Mund ihm Folge leisten würde, sollte er versuchen, diese Worte auszusprechen. Dann würde er sich auch wieder bewegen können. Sein rebellierender Körper würde erneut gehorchen und dem Commander dienen. Es würde ein Leichtes sein. Er öffnete den Mund.
In diesem Augenblick zerbarst das Fenster.
KAPITEL VIERZEHN
Luke sprang herein. Div und Han folgten ihm dichtauf. X-7 stand Auge in Auge mit einem Imperialen Offizier da. Beide rührten sich nicht. »Komm!«, rief Luke, doch X-7 reagierte nicht. Er drehte sich nicht einmal in Richtung der Unruhe. Der Imperiale wurde angesichts der Rebellen und ihrer Blaster bleich. Er wich zurück, stolperte über seine eigenen Beine und ging hinter seinem Schreibtisch in Deckung. Mit einer Hand tastete er blind die Tischfläche auf der Suche nach seinem Comlink ab. »Wachen!«, rief er mit schriller, zitternder Stimme. »Wachen! Notfall!«
»Komm schon, X-7«, drängte Luke.
»Genug jetzt«, mischte Han sich ein. Er packte X-7 am Arm und klinkte den Haken einer Seilwinde an dessen Gürtel fest. »Lasst uns hier verschwinden, solange wir es noch können.« Er zog einmal kurz an dem Seil. X-7 zuckte zusammen, als registriere er erst in diesem Moment, dass die anderen da waren.
»Was.?«
Doch es blieb keine Zeit. Die Rebellen schleppten X-7 zum Fenster. Und dann sprangen sie alle gleichzeitig.
Ihnen blieb fast das Herz stehen, als sie so viele Stockwerke über dem Boden nach unten fielen. Doch das Seil fand mit einem Ruck Halt. »Alles in Ordnung?«, fragte Div via Comlink.
»Alles in Ordnung«, kam Leias Antwort.
Luke nickte. »Wir kommen hoch.« Er drückte den Schalter für die Winde. Das Seil zog an und brachte ihn an der Gebäudewand nach oben. Div, Han und X-7 baumelten ein paar Meter unter ihm.
Luke hätte mit Leichtigkeit sein Lichtschwert nehmen und X-7s Seil durchschneiden können. Es wäre auch kein Problem gewesen, es wie einen Unfall aussehen zu lassen. X-7 würde abstürzen, und Luke würde ihm nie wieder in seine kalten Augen sehen müssen. Er würde niemals mehr vortäuschen müssen, dass sie Verbündete waren.
Und er würde sich nie wieder zwingen müssen, X-7 zu vertrauen und sein Leben in die Hände eines Verräters zu legen.
Doch die Dachkante näherte sich Zentimeter um Zentimeter. Ferus' Arm kam in Sicht. Er packte Lukes Hand und hievte ihn auf das Dach. Der Moment war vorüber.
Wir hätten ihn einfach dort lassen sollen, dachte Luke.
Doch diese Rettungsaktion war nicht dazu da gewesen, X-7 zu retten. Sie hatten sie zur Rettung ihrer wichtigsten Waffe gegen das Imperium unternommen. Nichts konnte wichtiger sein als das.
»Wir sollten die Sache abblasen«, schlug Luke vor. »Schlimm genug, dass das Imperium von Rebellen auf Belazura weiß«
»... weil du die Mission mit den Plänen vermasselt hast«, unterbrach Div ihn wütend.
Luke ignorierte ihn. Sie mochten vielleicht in Divs Haus sein, aber es war Leias Mission. Er musste sie überzeugen. »Wenn uns X-7 bei den Imperialen verraten hat.«
»Wir blasen die Mission nicht ab!«, stieß Div hervor. »Nach allem, was wir schon geschafft haben? General Rieekan hat mir sein Wort gegeben.«
»Keiner will hier etwas abblasen«, beruhigte ihn Leia. »Aber wir müssen vorsichtig sein.«
»Ich sage, dass wir sofort von diesem
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