Rebel Force 05 - In der Falle
können, aber er konnte sich noch lebhaft daran erinnern. Es war etwas Mächtiges, das in der Luft knisterte, so wie sich der Luftdruck vor einem Sturm änderte. Zunächst fast unmerklich und dann überwältigend.
Und hier hatte er dieses Gefühl nicht.
»Vader ist nicht hier«, sagte Luke.
»Woher willst du das wissen?«, fragte Han.
»Ich weiß es einfach.« Und wenn X-7 über Vaders Anwesenheit gelogen hatte, worüber hatte er dann noch gelogen?
Han schüttelte den Kopf. Luke wusste, dass sein Freund keine Geduld für den 'Jedi-Hokuspokus' hatte, wie er es nannte. Und deswegen war es auch sinnlos, ihn mit Geschichten über Bauchgefühl und Vertrauen in die Macht zu überzeugen. Er musste sich einer Sprache bedienen, die Han verstand.
»Du vertraust X-7 nicht mehr als mir, oder?«, begann er schließlich.
Han widersprach nicht.
Also fuhr Luke fort. »Wenn er uns also die falschen Codes gegeben hat.«
»Junge, wenn X-7 gegen uns spielt, dann haben wir noch ganz andere Probleme als falsche Codes«, sagte Han. »Und noch etwas.« Er warf den Kopf in Richtung der AC-1-Überwachungsdroiden, deren elektronische Augen den Eingang im Blick behielten. »Es wäre wahrscheinlich sowieso zu spät.« Er tätschelte liebevoll den Lauf seines Blasters. »Aber wir sind ja nicht unvorbereitet.«
»Zwei von uns und hundert von ihnen«, gab Luke zu bedenken. »Bist du darauf vorbereitet?«
Han lachte und tippte den Sicherheitscode ein. Die Tür glitt zur Seite. Keine Sturmtruppen, kein Alarm, kein gar nichts. »Sieht so aus, als hättest du dir umsonst Sorgen gemacht«, grinste Han, als sie hineingingen.
In diesem Augenblick piepte sein Comlink. »Luke! Han!« Es war Leias Stimme, die nur mühevoll das Rauschen durchdrang. »Es ist eine Falle!« Dann wurde sie vom Donner einer Explosion abgeschnitten.
Die Übertragung brach ab.
Ferus wusste nicht, warum er das Gefühl hatte, umkehren zu müssen. Für jeden anderen - vor allem Leia - musste das wie Feigheit wirken. Er hatte seinen Posten ohne ersichtlichen Grund verlassen. Er war von der Basis geflohen, noch bevor der Überfall der Rebellen begonnen hatte, und befand sich nun auf dem schnellsten Weg zurück zum Haus der Divinians. Es war irrational und unerwartet. Aber es hatte absolut nichts mit Feigheit zu tun.
Es entsprang der sicheren Überzeugung, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte.
Und der Geist einer Stimme, die ihm ins Ohr geflüstert hatte.
Geh.
Es mochte die Stimme Obi-Wans aus dem Jenseits gewesen sein. Doch Ferus glaubte eher, dass es seine eigene war. Und er vertraute ihr.
Das Haus der Divinians war leer. Ferus ging mit kampfbereitem Lichtschwert der Reihe nach die Räume durch. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er spürte es. Er riss eine Tür nach der anderen auf. Küche. Bad. Schlafzimmer. Noch ein Schlafzimmer.
Ferus keuchte erschrocken auf und durchquerte den Raum. »Div!« rief er, als er sich neben den Körper kniete.
Der Junge hatte die Augen geschlossen. An seiner Schulter klaffte eine Blasterwunde. Ferus legte ihm zwei Finger an den bleichen Hals. Er schloss die Augen. »Bitte nicht«, flüsterte er, als er nach einem Puls fühlte.
Div hatte noch Puls. Wenn auch einen Schwachen. Er lebte noch.
»Komm schon«, drängte Ferus, während er in aller Eile die Wunde verband. »Bleib bei mir. Bleib bei mir, Lune!«
»Wie oft soll ich dir noch sagen, dass das nicht mein Name ist?« Div öffnete die Augen und schenkte Ferus ein schwaches Lächeln.
»Was ist passiert?«
Div rappelte sich mühsam auf.
»Langsam«, sagte Ferus. »Keine Eile.«
Div schüttelte den Kopf. »Keine Zeit. Geh zur Garnison. Es ist ein Hinterhalt.«
»X-7?«
»Ich weiß nicht, was passiert ist. Er hat sich einfach. umgedreht.«
»Er hat dich in die Schulter geschossen«, grübelte Ferus, als er Divs linken Arm in eine provisorische Schlinge legte.
»Das habe ich mitbekommen.«
»Interessant.«
Div stand vorsichtig auf. Er zuckte zusammen vor Schmerz. »Das findest du interessant?«
»Er ist ein ausgebildeter Imperialer Killer und schießt dich auf eine solch kurze Entfernung in die Schulter«, sagte Ferus und stützte Div. »Wenn er dich hätte töten wollen, dann hätte er es einfach getan. Das bringt einen schon ins Grübeln.«
»Dich vielleicht«, sagte Div. »Mich bringt es eher dazu, aufzubrechen und meine Freunde vor einem Blutbad retten zu wollen.«
Div war blass und zitterte vor Anstrengung. Die Schlinge hielt seine Schulter stabil, es war jedoch
Weitere Kostenlose Bücher