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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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Ball ab, der direkt auf ihn zugeflogen kam. »Sofort zurück auf den Weg, bei diesem Wetter darf man nichts riskieren. Gleich geht’s direkt über harschigen Schnee, da müsst ihr euch am Riemen reißen.« Wie um seine Worte zu bekräftigen, wagte der Nebel einen Vorstoß. Als hätte die Wolke die ganze Zeit auf diesen günstigen Augenblick gewartet. Binnen weniger Minuten waren weder der kantige Gipfel noch die schmale Spur über das Geröll zu erkennen. Von Tim konnte Sara nur sein Schimpfen hören, als er trotzig ein paar abschließende Schneebälle aus dem Nichts auf die Gruppe fliegen ließ. Jenny und Benno waren verschwunden, genauso wie alle anderen, die nicht unmittelbar neben Sara standen.
    Nahezu geräuschlos, vor Schreck erstarrt wie die kargen Felsen ringsum, blieb der Rest der Gruppe auf dem schmalen Weg stehen und spähte angestrengt in den Nebel. Leise konnte man aus Tims Richtung das Knirschen von Schritten hören, dann plötzlich einen erschrockenen Ruf, ein Geräusch, als würde ein Kipplaster Kies ausschütten und … nichts. Stille. Frau Neuhaus schrie gemeinsam mit Sara, Marisa und Sofia wie aus einer Kehle, die anderen hielten entsetzt die Luft an, als könnte der kleinste Atemhauch eine Katastrophe verursachen.
    »Ah ja, hammers jetzt geschafft, der Depp. Wenn der mal nicht abgerutscht ist!«, fluchte Leo lautstark, woraufhin gleich ein aufgeregtes Tuscheln und Flüstern einsetzte. Er gab Toni ein Zeichen, bei der Gruppe zu bleiben, und stampfte tastend durch den Nebel in die Richtung, aus der die Schneebälle und Geräusche gekommen waren.
    »Wo steckst du? Alles in Ordnung? Hallooohooo?« Leos Rufe waren gespenstisch: Er war zwar nicht zu sehen, aber seine Stimme tönte direkt neben ihnen. Sara hockte sich auf einen dicken Stein und streckte die Füße aus. Ein vertrautes Klick-Summ-Geräusch bewies, dass auch dickster Nebel kein Grund war, um nicht zu fotografieren. Luca kniete neben ihr und hielt seinen Zoom in das undurchdringliche Grau. »Mann, das hättest du sehen sollen – wie der Leo vom Nebel verschluckt wurde. Schau mal hier.« Er hielt ihr die Kamera vor die Nase. Auf dem Display war ein Motiv zu sehen, das sie an einen Mix aus einer Dampfsauna und einer mit Trockeneis eingenebelten Bühnenshow erinnerte. Preisverdächtig. Doch bevor sie einen Kommentar abgeben konnte, hörte man Stimmen aus der grauen Tiefe.
    »Null Fun hier, kaum wird’s lustig, gibt’s schon den Mega-Anschiss! Alter, das ging vielleicht abwärts.« Wie verschollene Geister tauchte zuerst Tim, dann Leo auf, als wären sie einer Szene aus dem »Nebel des Grauens« entsprungen. Leo war stocksteinsauer. Seine tiefen Falten glichen Gletscherkratern, seine Augen funkelten eiskalt unter der Hutkrempe hervor. Als Gruselgespenst hätte er sich jetzt ausgezeichnet gemacht. Tim hingegen alberte herum, als wäre nichts geschehen.
    »Huhuuu«, grabschte er nach Marisa, die mit einem quietschenden Aufschrei und einem lauten »Idiot« an Sara vorbeisauste.
    »Was ist bloß in dich gefahren?«, blaffte Frau Neuhaus Tim harsch an. »Wie leichtsinnig, du hättest abstürzen können! Bleib zukünftig bei der Gruppe und hör auf Leo, klar? Du hast uns allen einen Schrecken eingejagt und ich will gar nicht weiterdenken. Es steht uns eine gefährliche Passage bevor, also konzentrier dich.«
    »Aye, aye, CC Neuhaus, CT 0077 geht zurück zur Truppe«, salutierte Tim.
    »Bitte?« Frau Neuhaus blinzelte irritiert.
    »Star Wars«, klärte Benno sie auf, der sich schleunigst mit Jenny wieder eingereiht hatte. »CC ist ein Clone Commander und CT ein …«
    »Das ist Kinderkram, wir haben Besseres zu tun, zum Beispiel, unser Leben nicht in Gefahr zu bringen«, unterbrach Leo ihn ungeduldig und packte Tim am Ärmel. »Du, mein Freund, gehst hinter mir, und zwar exakt mit zwei Schritten Abstand. Wenn sich der vergrößert, nehme ich dich an die Leine, kapiert?«, schnauzte er Tim an, der gleichgültig mit den Schultern zuckte. »Aye, aye, SC, geht klar.«
    »SC?«, raunte Frau Neuhaus. »Da habe ich Hunderte von Schülern gehabt und habe keine Ahnung, wovon er spricht.«
    »Senior Commander, eigentlich Senior Marshall Commander, der steht über einem CC, wenn Sie verstehen.« Benno war es sichtlich unangenehm, dass er somit zum zweiten Mal als Kindskopf enttarnt war.
    »Oh, verstehe«, meinte Frau Neuhaus. »Bisher war mir nicht klar, dass Tim so ein Star-Wars-Fan ist.«
    »Das ist Allgemeinwissen und Tim ist halt ein Freak«, stellte

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