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Rebella - Verliebt oder was?

Rebella - Verliebt oder was?

Titel: Rebella - Verliebt oder was? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH , Co. KG
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gut sitzt oder sie so süß lacht.«
    Jasper schiebt den mittleren Kronkorken vor. »Zweitens:
Mach alle anderen Mädchen in ihrer Umgebung herunter.«
    Erstaunt sehe ich ihn an.
    »Das klingt vielleicht erst mal seltsam, aber eigentlich ist
es ganz logisch«, fährt Jasper fort. »Die meisten Mädchen
haben total Schiss davor, dass dir ihre beste Freundin besser
gefällt. Oder dass du mit einem Mädchen durchbrennst, das
viel beliebter ist. Indem du die anderen Mädchen heruntermachst,
fühlt sich das Mädchen, bei dem du landen willst,
viel sicherer und – Bingo – schon frisst sie dir aus der Hand,
Amigo!«
    Ich nehme einen kräftigen Schluck Bier und lasse es im
Mund kreisen, ehe ich schlucke. Bingo?
    »Und der dritte Punkt: Sag möglichst oft ihren Namen.
Wie geht’s, Marie? Möchtest du was trinken, Marie? Was, du
musst jetzt schon nach Hause, Marie? Glaub mir: Erfolgsgarantie.
«
    Ich schüttele den Kopf. »Woher hast du diesen Schwachsinn
bloß?«
    Jasper sieht mich an, als hätte ich ihn gerade gefragt, ob die
Erde eine Scheibe ist. »Aus Mädchenzeitschriften!«
    »Du solltest dir wirklich mal ein Hobby suchen.« Ich lache
und schüttele meine Bierflasche, um zu prüfen, wie viel noch
drin ist. Die wievielte ist es eigentlich? Meine dritte? Vierte?
    »Aber das ist mein Hobby!«, sagt Jasper lachend. »Ich
schwör’s dir: In diesen Zeitschriften stehen mächtig viele
Infos! Du brauchst dir nur die Briefe-Rubrik durchzulesen,
in der Mädchen sich über ihren Freund beklagen, und dann
drehst du das Ganze einfach um. Beschweren sie sich darüber,
dass ihre Freunde ihnen niemals Komplimente machen?
Prima, also machst du ihnen so viele Komplimente, dass sie
ganz verrückt nach dir werden.«
    Ich trommele mit den Fingern gegen meine Bierflasche.
Das klingt zugegebenermaßen recht logisch. Meine Schwester
hat auch immer in solchen Zeitschriften gelesen, als sie
noch zu Hause wohnte. Wenn die im Badezimmer rumlagen,
habe ich sie ab und zu mal durchgeblättert. Ich hab nie verstanden,
weshalb es so viele verschiedene Zeitschriften gibt –
denn in allen steht dasselbe. Immer wieder Tipps zum Flirten,
Beauty-Tipps und herausnehmbare Poster.
    »Noch eins?« Jasper zeigt auf meine Flasche.
    Ich kippe den letzten Rest runter und schüttele den Kopf.
    »Nein, ich geh jetzt wirklich.«
    »Komm, noch eins zum Abgewöhnen.« Jasper ist schon
auf dem Weg zum Kühlschrank.
    »Das sage ich mir doch schon den ganzen Abend«, er widere
ich lachend. »Wie spät ist es denn inzwischen?«
    »Fast zwölf. He, hallo! Wen haben wir denn da?«
    Ich schaue über die Schulter zur Tür. Mit knallrotem Kopf,
als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen, steht Julia im
Türrahmen.
    Ihre langen blonden Haare fallen ihr bis weit über die
Schultern. Ohne zu wollen, spüre ich ein Kribbeln im Bauch.
Ich weiß nicht, was es ist, aber immer, wenn ich solche langen
Haare sehe, möchte ich sie anfassen. Die meisten Mädchen
wissen, glaube ich, gar nicht, was lange Haare bei uns Jungs
bewirken.
    »He, Jule!«, ruft Tim. »Du bist spät dran. Die Party ist eigentlich
zu Ende, aber es gibt noch Bier. Möchtest du eins?«
    Julia hält ihren Fahrradschlüssel in die Höhe. »Mein Rad
ist geklaut worden!«
    Sie klingt so, als hätte sie eben erfahren, dass sie nur noch
ein Jahr zu leben habe. Warum machen manche Mädchen
immer so ein Drama aus allem?
    »Ich komme gerade zu Fuß aus der Stadt und hab hier
noch Licht brennen sehen. Kann mich vielleicht jemand nach
Hause bringen?«
    »Raoul wollte sich gleich auf den Weg machen.« Jasper
nickt in meine Richtung. »Der kann dich bestimmt hintendrauf
nehmen.«
    »Ja, würdest du das tun?«, fragt Julia, ohne meine Antwort
abzuwarten. »
Thanks
, Ráoul. Du bist ein Schatz.«
    Julia ist die Einzige, die meinen Namen so ausspricht.
Ráoul. Als hätte er ein Doppel-A. Als wir was miteinander
hatten, habe ich sie immer Juliáá genannt. Das fanden wir
beide sehr witzig.
    Ich stelle meine leere Bierflasche zurück in den Kasten und
sehe Julia an.
    »Sollen wir dann sofort los?«
    »Mensch«, sagt Julia, als sie auf meinen Gepäckträger gesprungen
ist. »Das ist echt lange her, dass wir uns gesehen
haben.«
    »Geht so«, erwidere ich. »Letzte Woche noch, in der Schule,
bei deiner Abschlussfeier.«
    »Du weißt schon, was ich meine.« Julia rutscht auf dem
Gepäckträger hin und her. »Wir beide allein.«
    »Jetzt sitz doch mal still, ich kann so nicht gut fahren.«
    Sie wackelt extra noch wilder. »Das liegt

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