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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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legte seine Finger um Willis’ Handgelenk und maß seinen Puls.
    »Der Junge ist kräftig«, kommentierte er. »Er wird es überleben.«
    Erneut griff er zu seinem Messer, wischte es an einem Tuch ab und hielt es anschließend über die Flamme des Feuerzeugs.
    Valerie wusste, dass sie es nicht mehr ertragen würde, weiter zuzusehen. Als Maggiore seine Hand wieder um Willis’ Kinn legte und seinen Kopf nach vorne zog, versagten ihre Kräfte. Ihre Beine brachen unter ihr weg, und sie schaffte es gerade noch, sich nach hinten zu lehnen, bevor sie bewusstlos auf dem kalten Pflaster zusammenbrach.
    Den Schatten, der aus der Dunkelheit kam, sah sie nicht mehr.

24.
    Die Casablanca Bar lag im Keller eines Bankhauses, hatte aber nichts mit dem Stahl- und Glasgiganten über sich gemein. Wenn man den Eingangsbereich hinter sich gelassen hatte, befand man sich in einer eigenen Welt, wie es sie vielleicht vor hundert Jahren einmal gegeben haben mochte.
    Rund um eine kleine Tanzfläche reihten sich Sitznischen aus dunkelrotem Leder, die von flackernden Gaslaternen an den Wänden dezent beleuchtet wurden. Auf einer kleinen Bühne stand ein Trio und spielte gedämpfte Jazzmusik. An einer Seite des Raums zog sich eine lange Bar aus poliertem Mahagoni entlang, hinter der zwei Barkeeper ihre Mixkünste mit künstlerischer Perfektion zelebrierten. Gedämpftes Stimmengewirr erfüllte die Luft.
    Karelia Simms und Martin Andersen saßen in einer Nische gegenüber der Bar. Sie hatten jeder einen alkoholfreien Cocktail vor sich stehen.
    »Du machst dir Sorgen.« Andersen fischte mit einem Porzellanlöffel eine Handvoll Nüsse aus der Schale vor ihnen und ließ sie in seine linke Hand gleiten.
    »Ich kann mich einfach nicht entspannen«, sagte Karelia. »Wenn ich mir vorstelle, dass Valerie und Willis jetzt gerade dabei sind, ihr Leben zu riskieren ... Und ich sitze hier und lasse es mir gut gehen.«
    »Es würde ihnen nichts helfen, wenn du zu Hause Sorgenkreise in den Teppich laufen würdest«, erwiderte Andersen. »Abgesehen davon, dass du keinen Teppich hast.«
    »Woher willst du das denn wissen? Ich habe dir noch nicht jeden Raum meiner Wohnung gezeigt.«
    » Noch nicht«, grinste er, froh darüber, sie zumindest kurzzeitig aus ihrer gedrückten Stimmung gerissen zu haben. »Aber ich hoffe, das wird sich bald ändern.«
    »Oho«, lächelte sie. »Jetzt enthüllst du also deine wahren Absichten.«
    Andersen ergriff ihre Hand. »Ist da noch viel zu enthüllen?«
    Karelia blickte ihn nachdenklich an. »Ich weiß überhaupt nichts über dich und du noch viel weniger über mich. Vielleicht sollten wir noch etwas warten. Bis wir uns näher kennen.«
    Er ließ sich nicht entmutigen. » Ich zumindest weiß, dass du die interessanteste Frau bist, die ich je getroffen habe.«
    Karelia legte ihre andere Hand auf seine. »Ein Grund mehr, noch ein wenig zu warten. Ich mag dich auch, aber im Augenblick ist einfach zu viel los.«
    »Das Geschäft geht vor, ich verstehe.« Andersen zog seine Hand langsam zwischen ihren heraus. »Aber du wirst sehen, so leicht wirst du mich nicht los.«
    »Willst du mir drohen?«, lächelte Karelia.
    »Eher ein Versprechen.«
    »Na gut, ich nehme dich beim Wort.« Sie griff zu ihrem Cocktail. »Stoßen wir also auf die Zukunft an.«
    Auch Andersen nahm sein Glas, als sie aus den Augenwinkeln eine Unruhe an der Tür bemerkten. Der dicke Vorhang bewegte sich hin und her und dann stand eine bleiche Gestalt im Raum. Hinter ihr tauchte der Türsteher auf, packte sie am Arm und zog sie zurück nach draußen.
    Karelia stellte ihren Cocktail ab und sprang auf. »Ich wusste, dass was passiert ist.« Sie stieß den Vorhang beiseite und sah gerade noch, wie der Türsteher den sich wehrenden Holmes die Treppe hochschob.
    »Einen Augenblick!«, rief sie. »Er gehört zu mir.«
    Der Rausschmeißer blieb stehen und sah sich um. »Sind Sie sicher?«
    »Das bin ich.«
    Brummend ließ er den Jungen los. Holmes sprang die Stufen herab. »Ich muss unbedingt mit dir reden.«
    »Komm mit.« Sie führte ihn zum Tisch zurück, an dem Andersen ihnen gespannt entgegenblickte.
    »Unter vier Augen«, sagte Holmes.
    Karelia überhörte seinen Einwand. »Setz dich hin und erzähl endlich.«
    Holmes ließ sich auf der Kante der Sitzbank nieder, so, als wolle er jeden Augenblick wieder aufspringen.
    »Und?« Karelia wurde ungeduldig. »Was ist passiert?«
    Ihr Assistent starrte auf das Tischtuch. »Ich fürchte, ich habe einen Fehler gemacht«,

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