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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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der stammt? Von Tempus Fugit .«
    »Die zahlen Ihnen Geld? Wofür?«, fragte Willis erstaunt.
    »Für meine Arbeit, wofür sonst?«, lächelte Karelia.
    »Und was müssen Sie dafür machen?«
    »Das darf ich euch nicht sagen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Wenn ihr allerdings …« Sie ließ den Satz in der Luft hängen.
    »Wenn wir was?« Willis beugte sich vor und stieß vor lauter Eifer beinahe seine Espressotasse um.
    »Na ja, es ist so, dass ich natürlich für das Geld arbeiten muss. Und da ich sehr gut zu tun habe, könnte ich jemanden brauchen, der mir hilft. Deshalb hatte ich gehofft, euch vielleicht überreden zu können, mich ein wenig zu unterstützen. Gegen eine angemessene Entlohnung, versteht sich. Nachdem ich jetzt allerdings Willis’ Meinung über Tempus Fugit kennengelernt habe, wird daraus wohl nichts werden.«
    Willis bemerkte das Leuchten in Valeries Augen. Er räusperte sich. »Na ja, man könnte es ja auch so sehen, dass wir den Preis von Valeries Lebenszeit etwas in die Höhe treiben. Dadurch wird es zwar noch lange nicht richtig, was Tempus Fugit macht, aber zumindest nehmen wir ihnen noch zusätzlich Geld ab.« Er wandte sich an Valerie. »Was meinst du?«
    »Wenn Sie uns das zutrauen ...« Valeries Zweifel waren aus ihrer Stimme herauszuhören, obwohl Willis ihr anmerkte, wie gern sie Karelias Angebot annehmen würde. »Sie wissen doch gar nicht, ob wir das überhaupt können.«
    Karelia lächelte. »Es handelt sich ja nicht um eine Geheimwissenschaft. Ein bisschen Recherchieren im Netz, Durchstöbern von Zeitungsarchiven, Ordnen von Unterlagen. Ich denke, das kriegt ihr noch hin.«
    »Aber Sie kennen uns doch gerade mal ein paar Stunden.«
    »Na und? Ich weiß bereits mehr über euch als über irgendwelche Bewerber, die mir zwar ihre tollen Zeugnisse vorlegen, mit denen ich aber selten länger als zehn Minuten rede. Bei euch habe ich das Gefühl, wir könnten gut miteinander arbeiten, und das ist schon mal eine ganz wesentliche Voraussetzung, denn wir werden jeden Tag miteinander zu tun haben.«
    Sie blickte die beiden nacheinander an. »Einverstanden?«
    Valerie und Willis nickten. Karelia hob ihr Wasserglas. »Dann lasst uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit anstoßen!«
    Nachdem sie die Gläser wieder abgestellt hatten, wandte sie sich an Willis. »Das mit dem Kurierdienst und dem Fahrrad regle ich heute Nachmittag. Betrachte es als einen Vorschuss auf deinen Lohn.«
    Willis nickte. »Und wann fangen wir an?«
    »Na, morgen natürlich. Oder ist das ein Problem?«
    Die beiden schüttelten den Kopf.
    »Bleibt nur noch eins zu klären.« Sie wandte sich zu Willis. »Neben meinem Büro habe ich ein kleines Apartment. Das könnte ich dir ein paar Tage überlassen, bis wir sicher sind, dass du nicht mehr verfolgt wirst.«
    Willis murrte ein wenig herum, ließ sich aber von Valerie und Karelia überzeugen. Die Detektivin verlangte die Rechnung. Sie bestand darauf, Valerie noch nach Hause zu bringen.
    »Hier hast du meine Adresse«, sagte sie, als sie Valerie vor ihrer Haustür absetzten, und reichte ihr eine Visitenkarte. »Ach, und noch was: Du solltest deinen Scheck von Tempus Fugit möglichst schnell einlösen.«
    Valerie sah sie fragend an, aber nachdem Karelia sich nicht näher erklärte, verabschiedete sie sich von den beiden und verschwand im Haus.
    Karelia fädelte sich wieder in den Verkehr ein. »Können wir noch bei mir vorbeifahren, damit ich ein paar Klamotten einpacken kann?«, fragte Willis.
    »Heute lieber nicht. Ich habe keine Lust, den Killern in die Arme zu laufen.«
    »Ich muss aber noch mal dahin. Es ist nämlich, weil …« Er stockte. Karelia stellte zu ihrem Erstaunen fest, dass er errötete. »Ich habe einen Hamster.«
    Karelia musste innerlich schmunzeln. Da saß dieser selbstbewusste Bursche und schämte sich dafür, dass er sich einen kleinen Wohngenossen hielt.
    »Kann der nicht ein paar Tage allein bleiben?«, fragte sie.
    Willis überlegte. »Ich habe ihn gestern mit Futter und Wasser versorgt. Das reicht vielleicht für zwei oder drei Tage.«
    »Dann wird er so lange ohne dich auskommen müssen.« Sie bog in den Parkplatz eines Einkaufszentrums ein. »Wir werden dir das Nötigste hier besorgen.«
    Willis spürte, dass Widerspruch zwecklos war, und fügte sich in sein Schicksal.

 
    ZUR SELBEN ZEIT,
IN EINEM VORORT DER STADT …

 
    Marcus Toppur parkte den Kombi in der Garageneinfahrt vor seinem Haus und stellte den Motor ab. Er löste den Sicherheitsgurt

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