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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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und reckte sich in seinem Sitz. Es war ein anstrengender Tag gewesen.
    Zuerst war da der Stress auf der Baustelle. Markus war einer der drei leitenden Ingenieure beim Bau des neuen Kraftwerks im Norden der Stadt. Hektisch waren seine Tage immer, denn bei vier Dutzend Subunternehmern und mehreren Tausend Arbeitern, die auf der Baustelle beschäftigt waren, verging kein Tag, ohne dass nicht irgendwas schiefging. Aber was heute passiert war, das übertraf alles.
    Als er morgens auf der Baustelle eintraf, wartete bereits eine Brigade von fünfzig Monteuren auf ihn, die er für diesen Tag bestellt haben sollte. Ein schneller Blick in den Rechner zeigte, dass eine solche Anforderung nicht vorlag, auch wenn der Vorarbeiter seltsamerweise einen angeblich von Marcus unterschriebenen Auftrag vor seiner Nase hin und her schwenkte. Zum Glück gab es eine gewisse Personalknappheit an einem anderen Gewerk, und Marcus konnte die Leute einem seiner Kollegen übergeben, der sie zum Einsatz scheuchte.
    Drei Stunden später stand er vor einer Schaltanlage – oder, richtiger: keiner Schaltanlage, denn dort, wo gestern noch der fertig bestückte Schrank stand, klaffte heute ein gähnendes Loch. Zunächst dachte er an Baustellendiebstahl, aber dann stellte sich heraus, dass es keinerlei Unterlagen über den Einbau der Anlage gab. Außer Marcus, der sicher wusste, dass er die Anlage vor drei Tagen abgenommen hatte, konnte sich keiner daran erinnern. Und auch er begann, an seiner Erinnerung zu zweifeln. Je mehr er versuchte, sich die Situation während der Abnahme vor Augen zu führen, desto mehr verschwamm das Bild vor seinem inneren Auge, bis er selbst nicht mehr wusste, ob das Ganze nur ein Traum oder eine verquere Realität war.
    Nach acht Stunden auf der Baustelle hatte er noch einmal drei Stunden im Büro verbracht, um den erforderlichen Papierkram zu erledigen. Die Ereignisse des Vormittags waren in seiner Erinnerung bereits verblasst, als er auf dem Heimweg den Supermarkt ansteuerte.
    Marcus hoffte, dass Michelle bereits zu Hause war. Er hatte keine Lust, das ganze Hundefutter allein ins Haus zu tragen. Es war der Vorrat für einen Monat, den er immer am Ersten kaufte, insgesamt sechzig große Dosen für ihre beiden ...
    Marcus schüttelte irritiert den Kopf. Wieso hatte er gerade an Hundefutter gedacht? Sie hatten doch gar keine Hunde. Sollte er sich im Tiermarkt etwa vergriffen haben? Vielleicht war er schon so müde, dass er versehentlich die falschen Kisten eingepackt hatte?
    Er stieg aus und öffnete die Heckklappe des Autos. Sechs Kartons, wie er erwartet hatte. Er atmete erleichtert aus, riss aber zur Sicherheit den Klebestreifen einer Kiste auf und zog eine der schmalen Dosen heraus. Katzenfutter! Wieso kam er dann darauf, Hundefutter gekauft zu haben?
    Ihm fielen die Vorfälle von der Baustelle wieder ein. Litt er neuerdings unter Wahrnehmungsstörungen? So etwas konnte er sich in seinem Job nun überhaupt nicht erlauben. Sollte er sich vielleicht mal von einem Neurologen untersuchen lassen?
    Marcus blickte auf. Einen winzigen Augenblick vermisste er das Hundegitter, das den Laderaum des Autos von den Sitzen trennte, vergaß die Beobachtung aber sofort wieder. Er klemmte sich einen der Kartons unter den Arm und ging zur Haustür.
    Er versuchte gerade, mit seinem Schlüssel das Schloss zu treffen, als die Tür von innen geöffnet wurde. Michelle war also schon da. Er beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Hallo, Liebes. Ich habe die Monatsration Katzenfutter mitgebracht.«
    Michelle drückte ihn kurz und machte dann den Weg frei. Marcus trug den Karton durch den Flur und direkt die Kellertreppe hinunter.
    Auf dem Rückweg nach oben grübelte er weiter über die Ereignisse dieses Tages nach. Gleich mehrmals hatte ihm heute seine Erinnerung einen Streich gespielt. Erst auf der Baustelle und dann mit den Hunden, die es nicht gab. Ob das der Stress des Jobs war? Oder steckte da etwas anderes dahinter?
    Als er wieder im Flur stand, war seine Frau in der Küche verschwunden. Sollte er vielleicht mit ihr über seine merkwürdigen Sinnestäuschungen sprechen? Oder würde sie das nur beunruhigen?
    Noch während er darüber nachdachte, fiel sein Blick auf die Garderobe, die hinter der Haustür an der Wand befestigt war.
    Er erstarrte.
    An fünf Haken hingen, wie üblich, seine und Michelles Jacken und Mäntel.
    Und am letzten Haken baumelten zwei Hundeleinen.

6.
    Valerie schlug die Augen auf und

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