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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Rückwand des Raums. Allein seine Gegenwart machte den Raum um die Hälfte kleiner, fand Willis.
    Der andere Mann sprang von seinem Stuhl auf, als sie eintraten. Er war ebenfalls makellos gekleidet, hatte graues Haar und wirkte deutlich weniger durchtrainiert als sein Kollege.
    »Frau Simms, endlich!«, rief er. »Ging es nicht etwas schneller?«
    »Auch Ihnen einen guten Morgen«, erwiderte Karelia ungerührt und legte ihren Rechner auf den Tisch.
    Der Grauhaarige starrte sie mit zusammengepressten Lippen an. Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als der Pferdeschwanz ihn mit einer knappen Handbewegung unterbrach. »Zur Sache«, sagte er nur, aber das genügte.
    »Nehmen Sie Platz«, forderte der Grauhaarige Karelia und Willis auf. Er ließ sich ebenfalls auf seinen Stuhl zurückfallen. »Wer ist Ihr Begleiter?«
    »Das ist mein Assistent Willis Porrs. Willis, das ist Martin Grech, verantwortlich für die Kommunikation bei Tempus Fugit . Und ...?« Sie ließ ihren Blick zu dem Mann mit dem Pferdeschwanz gleiten, der keine Anstalten machte, sich zu setzen.
    »Das ist Alfredo Maggiore, unser Sicherheitschef«, erklärte Grech.
    Der Hüne stieß sich von der Wand ab und stützte sich auf die Lehne des vor ihm stehenden Stuhls. »In der letzten Nacht ist unser kompletter Vorrat an Zeitbatterien geraubt worden.«
    Karelia nickte ganz automatisch. Es dauerte einige Sekunden, bis sie begriffen hatte, was ihr Maggiore da soeben erzählt hatte.
    »Sie meinen ...?« Sie ließ den Rest der Frage in der Luft hängen.
    »Unsere gesamten Zeitvorräte, ja. Das Kapital von Tempus Fugit . Es muss eine ausgezeichnet organisierte Bande gewesen sein, mit hohem technischem Sachverstand. Sie können sich vorstellen, was es bedeutet, wenn diese Information nach außen dringt.«
    Karelia versuchte gerade, sich das vorzustellen. Es würde nicht nur Auswirkungen auf den Ruf und die Aktien von Tempus Fugit haben. Die Zeit wurde seit einem halben Jahr an der Börse gehandelt und der Zeitpreis würde bei einer solchen Verknappung in ungeahnte Höhen schießen. Davon konnten die Wiederverkäufer nur profitieren.
    Grech musste ihren Gedankengang geahnt haben. Er war vielleicht ein Schnösel, aber er war nicht dumm.
    »Sie denken an die Wiederverkäufer? Vergessen Sie es.«
    Karelia zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Die Wiederverkäufer verdienen zwar ihr Geld mit Zeithandel, aber das rein virtuell«, erklärte Grech. »Sie verfügen nicht wirklich über die Zeitbatterien. Die liegen in unserem Lagerhaus.«
    »Ach«, kommentierte Karelia. »Und Sie kassieren zusätzlich noch einmal Miete dafür.«
    Grech zuckte mit den Schultern. »Leistung und Gegenleistung, Frau Simms. Die Technologie ist teuer. Sie sehen jedenfalls, dass die Wiederverkäufer von dem Diebstahl nicht profitieren; ihre Zeit ist ebenfalls geraubt worden.«
    »Hmmm.« Karelia trommelte mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte herum. »Ich nehme doch an, dass Sie die Polizei benachrichtigt haben.«
    »Polizei, Geheimdienste, Bundespolizei – selbstverständlich, was denken Sie denn?«
    Karelia klappte ihren Rechner auf. »Dann erzählen Sie mir doch mal, wie es eine kleine Terroristengruppe schaffen kann, in Ihren Hochsicherheitstrakt einzudringen und mehrere Dutzend tonnenschwere Container mitzunehmen, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
    Maggiore richtete sich auf. »Die technischen Details tun nichts zur Sache.«
    »Oh doch, tun sie wohl«, widersprach Karelia. »Die Art und Weise, wie eine Gruppe vorgeht, verrät eine Menge über ihren Hintergrund. Wie sollen wir die Täter finden, wenn Sie uns wesentliche Informationen vorenthalten?«
    Grech warf Maggiore einen fragenden Blick zu. Der Hüne zögerte kurz und nickte dann unmerklich.
    »Nun gut. Es sieht so aus, als hätten die Täter sich derselben Technologie bedient, mit der auch Tempus Fugit arbeitet.«
    »Der Quantentechnologie?« Karelia zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
    »So ist es. Sie werden verstehen, dass uns das ausgesprochen beunruhigt.«
    »Das bedeutet also, wir haben es mit einem Gegner zu tun, der über weitreichende technologische Kenntnisse verfügt?«
    »Und über die erforderlichen materiellen Ressourcen. Quantentechnologische Anwendungen in diesem Umfang sind nicht gerade preiswert herzustellen.«
    »Helfen Sie mir bitte noch einmal kurz auf die Sprünge«, meldete sich Willis zu Wort. »Was bedeutet es, dass die Täter sich der Quantentechnologie bedient haben?«
    »Das würde zu weit führen,

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