Rebellin der Leidenschaft
das immer wieder getan. »Du lernst wohl nie dazu«, sagte er. Schweiß perlte auf seiner Stirn, so sehr kämpfte er mit sich selbst - und er verlor. Sein ganzer Körper begann zu zucken. Sein Bedürfnis war so überwältigend, dass es ihm Angst einjagte.
Ihre Blicke blieben aufeinander gerichtet. Gerade, als er merkte, dass er sich seiner tobenden Leidenschaft ergeben musste, spürte er, wie Nicoles Widerstand zerbrach. Mit einem leisen Aufschrei schloss sie die Augen und presste ihren Körper an ihn.
Er brauchte ohnehin keine Ermutigung mehr. Mit den Knien schob er ihre Schenkel auseinander, drückte seinen Mund auf ihre Lippen. Seine Küsse waren Explosionen. Nicole bäumte sich ihm entgegen, suchte seine Zunge mit der ihren. Sein Unterleib presste sich heftig an sie.
An der Tür war ein deutliches Klopfen zu hören.
Hadrian sprang augenblicklich auf. Er riss ihr Korsett nach oben. Nicole starrte aus leidenschaftstrunkenen Augen auf ihn. »Wir sind nicht allein!«, flüsterte er heiser und zog sie auf die Beine. Sie war reglos und schwer wie Blei. Er schüttelte sie und atmete auf, als er bemerkte, dass ihr Blick wieder klarer wurde. Er steckte rasch sein Hemd in die Hose, rückte die Krawatte zurecht und ging dann zur Tür. Gerade als er sie öffnete, wurde zum zweiten Mal geklopft.
Es war die Gräfin. Hadrian hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie genau wusste, was geschehen war, doch sie lächelte nur freundlich. »Euer Gnaden, hallo. Ich dachte, vielleicht möchten Sie noch ein paar Erfrischungen, so lange Sie bei meiner Tochter sind.«
»Wie aufmerksam«, murmelte er und warf einen Blick auf Nicole. Sie trug jetzt einen grünen Morgenmantel, kehrte ihnen den Rücken zu und blickte aus einem der großen Fenster. Hadrian war froh über diese Unterbrechung, wenngleich sein Körper anders reagierte. Doch er hatte nicht beabsichtigt, die Dinge so aus dem Ruder laufen zu lassen.
Jane stellte auf einem gläsernen Tischchen ein Tablett ab. Sie tauschten ein paar nette Worte aus. Als sie ging, ließ sie die Tür weit offen. Hadrian wandte sich seiner Braut zu, die ihn düster anblickte. Ihre Stimmung hatte sich in den letzten Minuten eindeutig nicht gebessert.
»Ich hoffe, du bist befriedigt«, bemerkte sie achtlos.
»Ich bin weit davon entfernt.«
Sie errötete. Sie hatte die Arme wieder vor der Brust verschränkt.
»Weshalb bist du gekommen? Um Salz in meine Wunden zu streuen?«
»Welche Wunden?«, fragte er nüchtern und wandte sich von ihr ab. Jetzt, da sie wieder allein waren, spürte er erneut heißes Verlangen, obwohl sie bekleidet war. Er schenkte ihnen Tee ein, um sich abzulenken.
»Du weißt sehr wohl, welche Wunden!«, fuhr sie ihn an. »Weshalb bestehst du auf dieser lächerlichen Hochzeit? Ich stimme dem, was du sagtest, vollen Herzens zu - dass du verrückt bist, wenn du mich heiratest.«
»Das habe ich nicht gesagt, Nicole.«
»Ich eigne mich nicht als Herzogin, und das weißt du auch«, sagte sie, als habe sie ihn nicht gehört.
»Vielleicht machst du dich kleiner, als du bist.«
Sie bekam große Augen.
Schweigend, ohne den Blick von ihr abzuwenden, nippte er an seinem Tee.
Nicole fasste sich. »Hadrian - warum bestehst du darauf, dass wir heiraten? Wenn mir das, was zwischen uns geschah, nichts ausmacht, warum in aller Welt macht es dann dir etwas aus, verdammt?«
Er zuckte zusammen, allerdings nicht wegen ihrer groben Ausdrucksweise. Wollte sie wirklich sagen, dass ihr das, was vor ein paar Tagen in seiner Bibliothek geschehen war, nicht wichtig war? »Du weißt, warum. Es kann sein, dass du ein Kind von mir bekommst.«
»Wenn ich ein Kind bekomme, dann kann ich es auch haben, ohne mit dir verheiratet zu sein. Ich bin Skandale gewöhnt - welchen Unterschied wird einer mehr noch machen!«
Er war verbittert. »Wenn du meinst, du könntest mich umstimmen, dann irrst du dich. Ich bin unerschütterlich.«
»Dann wirst du eine sehr widerborstige Herzogin haben«, sagte sie kühl.
»Du wagst es, mir zu drohen?«
»Ich drohe dir nicht. Ich rate dir.«
»Und du lügst«, erwiderte er mit einer Ruhe, die er mitnichten in sich spürte. Er setzte seine Tasse ab. »Wir wissen doch beide, wie widerborstig du in Wirklichkeit bist - du hast es doch vor fünf Minuten erst bewiesen.«
Sie errötete, aber er konnte nicht erkennen, ob es Zorn, Verlegenheit oder beides war. »Vielleicht bin ich nicht widerspenstig, wenn es darum geht, aber sehr wohl, wenn es darum geht, dich zu
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