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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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mussten sie unter die Leute gehen. Er war nach wie vor fest entschlossen, all die hämischen Klatschmäuler, die so unerquickliche, an der Wahrheit vorbeigehende Dinge verbreiteten, zum Verstummen zu bringen. Überhaupt war er jetzt mehr denn je entschlossen, seine Braut zu beschützen und für sie die gesellschaftliche Akzeptanz zu erringen, die ihr gebührte.
    Die riesige, schwarze Clayborough-Kutsche mit den drei überlebensgroßen Löwen auf den Türen fuhr vor der Residenz der Sheltons am Tavistock Square vor. Der Herzog stieg aus. Seine Schritte waren immer geschmeidig und behände, doch heute schienen sie noch leichter als sonst. Aldric konnte nicht umhin, verblüfft dreinzusehen, als er öffnete und der Herzog ihn mit einem ganz untypischen Lächeln begrüßte. Hadrian dachte sich, dass er wahrscheinlich idiotisch grinste, aber er hätte seine gute Laune nicht dämpfen können, selbst wenn er es gewollt hätte.
    Doch während er im Empfangszimmer auf Nicole wartete, verschwand diese Laune zusehends. Sie kam einfach nicht. Aus fünfzehn Minuten wurde eine halbe Stunde, aus einer halben Stunde eine dreiviertel. Hadrians Freude wurde zu Missmut und schließlich zu Ärger. Wie konnte er trotz der unglaublichen Wende der Ereignisse nur einen Augenblick lang vergessen haben, dass seine Braut mehr als widerspenstig war? Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, bei den Lindleys, war sie wütend auf ihn gewesen. Gestern hatte sie es geschafft, ihn zu meiden. Hatte sie die verschleierte Warnung, die er der Gräfin gegeben hatte, nicht empfangen? Glaubte sie wirklich, sie könne ihm erneut aus dem Weg gehen? War sie wirklich so einfältig?
    Er verließ das Empfangszimmer und fand einen deutlich verängstigten Aldric im Foyer sitzen.
    »Euer Gnaden! Darf ich Ihnen noch einige Erfrischungen bringen?«
    »Wo ist ihr Zimmer?«, fragte der Herzog fordernd.
    Aldric erstarrte. »Euer Gnaden ... äh, Euer Gnaden ...«
    Hadrian deutete auf die Treppe. »Darf ich davon ausgehen, dass es dort oben ist?«
    »Zweiter Stock«, stieß der Butler ängstlich hervor.
    Der Herzog von Clayborough wartete.
    »Fünfte Tür links«, murmelte Aldric.
    Der Herzog ging bereits auf die Treppe zu. Mühelos nahm er zwei Stufen auf einmal. Vor der beschriebenen Tür angekommen, klopfte er lautstark und platzte hinein, ohne eine Aufforderung abzuwarten.
    Nicole saß in ihrer Unterwäsche da. Ihr Bett war übersät mit Stoffen aus Seide, Chiffon, Taft, Samt, Tüll, Wolle und Kaschmir, sogar Pelze waren dabei, und im ganzen Zimmer lagen Federn, Bänder, Spitzen und andere Accessoires verteilt. Dazwischen offene Hutschachteln und unzählige Handschuhe. Der Boden war vor lauter herumliegendem Packpapier kaum zu sehen. Neben dem Sofa stapelte sich eine Unmenge von Handtäschchen in allen Größen, Farben und Mustern. Die berühmte Schneiderin Madame Lavie kniete vor Nicole und maß gerade den Saum ihres goldfarbenen Seidenunterrocks. Zwei weitere junge Frauen saßen im Zimmer, eifrig über Näharbeiten gebeugt. Als der Herzog hereinstürmte, blickten alle entsetzt auf.
    Nicole war die Erste, die sich von dem Schrecken erholte. Sie bedeckte rasch mit beiden Armen ihre aus ihrem Spitzenkorsett quellenden Brüste. »Hinaus!«, herrschte sie ihn an.
    Hadrian hatte nicht mehr als eine Sekunde gebraucht, um zu erkennen, dass sie absolut nicht vorgehabt hatte, nach unten zu kommen und ihn zu empfangen. »Alle verlassen das Zimmer. Sofort!«, befahl er kalt.
    Nach einer weiteren Sekunde war der Raum bis auf den Herzog und seine Braut leer.
    Die Arme noch immer vor dem Busen verschränkt, wich Nicole zurück und trat auf einige der empfindlichen Stoffe. »Du hast hier nichts verloren. Du machst aus einer Situation, die ohnehin schon schlimm genug ist, einen handfesten Skandal!«
    »Einen Skandal?«, spottete er. »Eine skandalöse Liebesaffäre, wird man sagen!«
    »Ach, wie konnte ich nur vergessen, was für ein Spiel du spielst!«
    Hadrian lächelte verstimmt. Obwohl sie ihre Brüste vor seinem Blick verbarg, hatte er ihre von dem Korsett gestützten Formen bereits gesehen, hatte ihre dunkelroten Brustwarzen bemerkt, die an die feine, goldene Spitze stießen. »Wie lange wolltest du mich denn unten warten lassen, Nicole?«
    »Ewig!«
    Er lächelte wieder, doch seine Miene war eisig. »Nicht gerade ein kluger Plan.« Wieder streifte sein Blick über sie hinweg. Sein Körper schien zu registrieren, dass sie hier allein waren, und wo sie waren - in ihrem

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