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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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die in ihrer Gegenwart ohnehin zu leicht außer Kontrolle gerieten, zum Überschäumen gebracht. Es war sicherer, wesentlich sicherer, bis nach der Hochzeit Distanz zu ihr zu wahren.
    An die Schlacht, die ihn erwartete, wenn sie erst einmal seine Frau war, wagte er gar nicht zu denken.
    Er war die letzten anderthalb Wochen in London geblieben. In dieser kurzen Zeit hatte er drei zwanglose Empfänge, zwei Bälle, eine Regatta und eine luxuriöse Soiree besucht. Tatsächlich hatte er in dieser einen Woche mehr Einladungen angenommen als im ganzen Jahr zuvor - ein Umstand, über den ganz London staunte. Und er war bei all diesen Anlässen nicht nur kurz aufgetaucht, sondern jeweils mehrere Stunden geblieben, hatte sich unter die anderen Gäste gemischt - und er war, mit einem Wort gesagt, höchst charmant gewesen. Ein solches Benehmen war für den ansonsten so zurückgezogenen und eher ungeselligen Herzog so untypisch, dass er dadurch in der Gesellschaft schlagartig zum beliebtesten Konversationsthema avanciert war.
    Doch seinem Wesen nach hatte sich Hadrian keineswegs verändert. Die feine Gesellschaft interessierte ihn nicht mehr als zuvor. Tatsächlich konnte er es kaum erwarten, nach Hause, nach Clayborough, zu kommen, wo verschiedene Angelegenheiten darauf warteten, geregelt zu werden. In London war er nur wegen Nicole geblieben.
    Er bereitete für sie beide einen neuen Anfang vor. Natürlich war er nie wirklich unpopulär gewesen; er war einfach zu mächtig, um nicht ein begehrter, umworbener Gast zu sein, aber wegen seiner eklatanten Gleichgültigkeit dem gesellschaftlichen Treiben gegenüber war er auch nicht allzu beliebt gewesen. Doch am Ende dieser zehn Tage war er in der Tat sehr beliebt. Und diese Beliebtheit würde bald seine Gattin mit ihm teilen.
    Auch die üblen Gerüchte zirkulierten nicht mehr in London. Wenn sich überhaupt noch irgendwelcher Klatsch über den denkwürdigen Zeitpunkt seiner Heirat mit Nicole hielt, so starb er einen langsamen Tod. Und der neue Klatsch entsprach exakt Hadrians Vorstellungen. Bei jedem gesellschaftlichen Ereignis, das er aufsuchte, zeigte er sich restlos begeistert, wenn man ihm zu seiner Verlobung gratulierte. Jedes öffentliche Eingeständnis von Emotionen war für den Herzog so ungewöhnlich, dass dies allein wohl schon genügt hätte, um die erwünschte Wirkung zu erzielen. Doch es hatte sich auch noch wie ein Lauffeuer herumgesprochen, dass er in Nicoles Schlafzimmer eingedrungen war. Und dieses Mal fiel das Gerede zu seinem Vorteil aus.
    Überall, wo Hadrian hinkam, wurde über ihn und seine Verlobte gesprochen. Erst letzte Nacht, bei der Soiree der Averys, hatte er aufgeschnappt, wie sich zwei verheiratete Frauen und eine ledige Dame über ihn unterhielten.
    »Schockierend«, erklärte Lady Bradford. »Hat er doch tatsächlich Madame Lavie hinausgeworfen, damit sie allein sein konnten!«
    »Skandalös«, warf Lady Smythe-Regis erregt ein. »Er muss vollkommen verrückt nach Lady Shelton sein, dass er jeden Anstand so vergisst!«
    »Können Sie sich vorstellen, wie es wäre, wenn sich der Herzog derart für Sie interessieren würde?«, fragte Lady Talbott verträumt. »Das kann nur die wahre, große Liebe sein!«
    Hadrian wandte sich rasch ab, bevor sie merkten, dass er sie belauschte. Er war mehr als zufrieden.
    Weniger zufrieden war er allerdings an dem Nachmittag, als er seinen Club in der James Street aufsuchte. Als er seinen bevorzugten Raum betrat, merkte er, dass die anderen Gäste ihre ruhige Unterhaltung schlagartig einstellten. Normalerweise be-grüßte man ihn höflich, und dann gingen die Gespräche weiter; schließlich wussten die Mitglieder alle, dass er gern allein blieb. Umso mehr fragte er sich, was der Grund für dieses veränderte Verhalten seiner Freunde war. Dass es nichts mit seiner Braut und ihm zu tun haben könnte, war wohl kaum anzunehmen.
    Es dauerte nicht lange, bis er Bescheid wusste. Der Graf von Ravensford, den er besser kannte als die meisten anderen Lords, sprach ihn an. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich kurz zu Ihnen setze, Hadrian?«, fragte Jonathan Lindley.
    Überrascht bat Hadrian ihn, Platz zu nehmen. Schon bald war offensichtlich, dass der Graf etwas auf dem Herzen hatte. »Was wollen Sie mir denn sagen, Jonathan?«, fragte Hadrian.
    »Das wird Ihnen nicht recht gefallen«, warnte Lindley ihn mit gedämpfter Stimme.
    Hadrian bedeutete ihm weiterzusprechen.
    »Nicole ist wie eine Tochter für mich, und deshalb muss

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