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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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sein Hemd. Während seine großen Finger mit den Elfenbeinknöpfen der eng geschnittenen Tunika haderten, wünschte er sich, er zöge mit Kettenhemd, Brustpanzer und Helm bewehrt in eine neue Schlacht, statt vollkommen unbewaffnet seiner neuen Braut entgegenzugehen. Da er wusste, wie verwundbar er ohne das vertraute Gewicht an seiner Hüfte war, blickte er voller Sehnsucht auf sein breites Schwert.
    »Sind die Kinder wie von mir befohlen versammelt, um ihre neue Mutter zu begrüßen?«, fragte er in strengem Ton.
    »Ja, Mylord. Sie sind alle da. Sogar die Babys.« Fiona sah ihn strahlend an. Die Vorstellung, dass es bald eine neue Herrin auf der Burg gäbe, erfüllte sie mit Begeisterung. Ihre vorherigen beiden Herrinnen hatte sie innig geliebt und ihren frühen, tragischen Tod ebenso betrauert, wie Bannor es getan hatte.
    Er schlang sich eine Kette aus geflochtenem Silber um die Hüfte und strich sich die zerzausten Haare glatt. »Ich nehme an, dass ich mir den Trupp, ehe sie ankommt, besser einmal ansehe. Ein Krieger schickt seine Männer niemals in die Schlacht, ohne dass er zuvor ein paar ermutigende Worte zu ihnen spricht.«
    »Ich bin sicher, darauf sind sie ganz versessen, Mylord«, antwortete Fiona.
    Ein weniger argwöhnischer Mann hätte ihr sicherlich geglaubt, dachte Bannor, während er den inneren Burghof durchschritt und die dort versammelten Kinder musterte. Sie hatten sich tatsächlich beinahe ordentlich nebeneinander aufgereiht. Fiona hatte sich, die beiden jüngsten in den Armen, artig neben sie gestellt. Vom größten bis zum kleinsten Kind guckten sie alle reglos geradeaus, und keins von ihnen hatte viel mehr als einen Flecken oder Kratzer im Gesicht. Ihre unschuldigen Mienen riefen in Bannor deutliches Unbehagen wach.
    Desmond wirkte nicht weniger engelsgleich als die anderen, aber die Krähe mit dem geschienten Flügel, die auf seiner Schulter hockte, bedachte Bannor mit einem bösen Blick, und der pelzige Schwanz, der aus dem Ausschnitt der Tunika des Jungen ragte, wackelte wütend hin und her.
    Bannor kam zu dem weisen Schluss, dass er die Tiere besser übersah, faltete die Hände hinter seinem Rücken, beugte sich über den schlanken blonden Jungen, der unmittelbar vor ihm stand, und schnupperte an seinem schwarzen Hals. »Und wann hast du zum letzten Mal gebadet, junger Hammish?«, fragte er.
    Der Junge zählte rückwärts an seinen Fingern ab. »Vor weniger als vierzehn Tagen. Aber ich bin nicht Hammish.« Er stieß den kräftigen, kleinen Kerl neben sich an, woraufhin diesem ein gedämpftes Hmpfff entfuhr. »Er ist Hammish, Sir.«
    »Hmmmm...« Bannor verbarg seine Verlegenheit, indem er Hammish einer strengen Musterung unterzog. Der Junge hatte muskulöse Beine und dichtes, glattes zimtfarbenes Haar, das wie eine irdene Schüssel um seinen runden Schädel lag. »Du also bist Hammish?«, fragte er wenig geistreich.
    »Ja, Mylord.«
    »Es besteht keine Veranlassung, dass du mich als Mylord ansprichst. Du kannst Papa zu mir sagen.«
    »Ja, Mylord.«
    Bannor stieß einen Seufzer aus. Allmählich schwirrte ihm der Kopf. Er konnte wohl schwerlich die Kinder ihrer liebenden neuen Mutter vorstellen, wenn er sich noch nicht einmal an ihre Namen erinnerte. Also brachte er eine, wie er hoffte, überzeugende Lüge vor. »Vor jeder Schlacht ist es üblich, dass die Männer, die unter meiner Standarte kämpfen, laut ihre Namen brüllen«, sagte er. »Wollt ihr das vielleicht auch einmal versuchen?«
    Die Kinder beugten sich vor, reckten ihre Hälse und blickten auf den Jungen, der am Kopf der Reihe stand. Er zuckte gleichgültig mit den Schultern, ehe er gehorsam »Desmond!« rief.
    Die anderen machten es ihm nach.
    »Ennis!«
    »Mary!«
    »Hammish!«
    »Edward!«
    »Kell!«
    »Mary Margaret!«
    »Meg!«
    »Margery!«
    »Colm!«
    Die beiden Babys brachten pflichtschuldigst ein Brabbeln und Gurgeln vor, woraufhin Fiona mit einem Feixen, das ebenso zahnlos wie das der beiden Kleinen war, erklärte: »Wir nennen die beiden einfach Peg und Mags.«
    Bannor rieb sich die Nasenwurzel. Das Schwirren in seinem Kopf nahm weiter zu, aber immer noch hätte er seine Kinder in einem Haufen Fremder nicht erkannt. Verdammt, sie waren ein Haufen Fremder für ihn.
    Trotzdem setzte er ein, wenn auch gezwungenes, Grinsen auf. »Das habt ihr wirklich gut gemacht. Und, versuchen wir es noch einmal?«
    »Spinner«, murmelte Desmond so leise, dass er ihn kaum verstand.
    Bannor sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Was

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