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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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flüsternd über Männer unterhalten, die ihre Männlichkeit an der Zahl ihrer Kinder maßen, die sie gezeugt hatten. Männer, die ihre Frauen als nicht viel mehr als fruchtbare Felder betrachteten, die so oft gepflügt werden mussten, bis ihr Samen Früchte trug. Vielleicht war dieser Lord Bannor so ein Mann? Vielleicht hatte er sie nicht als Kindermädchen, sondern als Lustsklavin gewollt.
    Offensichtlich drückte ihre Miene diese Überlegung deutlich aus, denn Fiona nahm sie eilig in den Arm. »Falls Ihr versucht sein solltet, Euch so wie ich unter dem Bett zu verstecken, Mylady, dann lasst Euch gesagt sein, dass Lord Bannor kein Bier braucht, um Euch in seine Arme zu locken. Es heißt, dass keine Jungfrau seinen Reizen widerstehen kann.«
    »Genau das ist es, wovor ich Angst habe«, flüsterte Willow halb erstickt.
    »Nennt mir einen guten Grund, weshalb ich Euch nicht erwürgen sollte«, fragte Bannor zum zwölften Mal, während er wütend durch den Nordturm stapfte und wie ein in die Ecke getriebener Hirsch auf der Suche nach einem Fluchtweg die runden Wände anstarrte.
    »Ich bin Euer einziger würdiger Schachgegner«, schlug Hollis ohne große Hoffnung vor.
    Bannor bedachte ihn mit einem eisigen Blick. »Bei den letzten elf Spielen habe ich Euch geschlagen«, knurrte er.
    »Aber dafür habt Ihr mehr als fünf Züge gebraucht.«
    »Nur, weil ich Mitleid mit Euch hatte. Eine Schwäche, der ich momentan ganz sicher nicht erliege.«
    »Was wirklich zu bedauern ist«, antwortete Hollis trübsinnig, während er sich in der Zuversicht, als jämmerliche Gestalt kein gutes Ziel für Bannors Zorn zu bilden, auf seinem Stuhl zusammenkauerte.
    »Ich habe Euch losgeschickt, damit Ihr mir eine fürsorgliche, bäuerliche Frau als Mutter meiner Kinder bringt, und Ihr kommt mit einer... einer«, Bannor unterbrach sich. Wie sollte er beschreiben, was für eine herrliche Gestalt sich aus den pelzbesetzten Tiefen des Umhangs geschält hatte? Seine Stimme wurde gleichermaßen rau und sanft, als er ihre feinen Züge und die Wolke dunkler Haare vor sich sah. »... Göttin an.«
    »Nicht mit einer Göttin, sondern mit einer Madonna«, verbesserte sein Verwalter ihn. »Ihr hättet sehen sollen, wie sie mit ihren Geschwistern umgegangen ist. Sie war der In-begriff der Zärtlichkeit und Fürsorge. Als ich sie sah, wusste ich, sie würde sich Eurer Kinder mit Freude annehmen.«
    »O ja.« Bannor schlug sich gegen die Brust. »Und deshalb marschiere ich in nichts als Hemd und Hose durch mein Turmzimmer, während die Mädchen die Pisse aus meinem feinsten Wams schrubben.«
    Hollis seufzte traurig auf. »Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, hatte sie die Schürze voller Äpfel und eine Mütze auf dem Kopf.«
    Bannor fuhr zu ihm herum. War er jetzt vollends übergeschnappt?
    »Als ich sie dann richtig zu sehen bekam, war es bereits zu spät. Der Handel war abgeschlossen. Sie hatte sich ihrem eigenen Vater widersetzt, um Euch zu heiraten.«
    »Also habt Ihr Euch ihr zu Gefallen mir widersetzt.«
    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, und Hollis murmelte lediglich: »Ihr an meiner Stelle hättet sicher nicht anders gehandelt.«
    Bannor kniff die Augen zusammen, doch Hollis hielt dem mordlüsternen Blitzen stand. »Wenn Ihr gesehen hättet, wie herzlos ihre Familie zu ihr war, während wir auf den Priester gewartet haben, hättet Ihr dasselbe getan. Ihr Vater hat sie ignoriert. Ihre Stiefmutter hat sie mit Verachtung gestraft, ihre Geschwister haben sie wie eine Sklavin herumkommandiert und ihr Stiefbruder...« Hollis presste grimmig die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. »Der Blick, mit dem er sie taxiert hat, hat mir ganz und gar nicht gefallen, nein.«
    Bei dem Gedanken, dass ein so hinreißendes Geschöpf wie Lady Willow nicht gut behandelt worden war, hätte Bannor am liebsten seine Faust gegen die Wand gerammt. Wäre am liebsten mit einer Armee gegen diesen Rufus of Bedlington marschiert und hätte seine Burg in Brand gesetzt. Hätte am liebsten diesen lüsternen Stiefbruder so lange verprügelt, bis dieser um Gnade winselte.
    »Haben sie sie geschlagen?«
    »Ich glaube nicht. Durch ihren Mangel an Freundlichkeit haben sie nicht ihrem Körper Schaden zugefügt, sondern ihre Lebensgeister verjagt. Doch gebrochen haben sie sie nicht.«
    Bannor hatte erlebt, mit welchem Schwung sie ihm Mags wieder in die Arme gedrückt und ihm die Tür der Kutsche vor der Nase zugeknallt hatte. Während des Krieges hatte er sich so

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