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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Köpfe abzureißen, und dann hat sie mich davor gewarnt, dass Ihr eine Frau bereits dadurch schwängern könnt, dass Ihr ihr in die Augen seht.«
    Wieder zog er eine Braue hoch. »Und das habt Ihr ihr geglaubt?«
    Willow sah ihn reglos an. »Ich würde sagen, nein. Auch wenn mein Verhalten im Moment sicher vollkommen idiotisch ist, lasst mich Euch versichern, dass ich nicht auf den Kopf gefallen bin.«
    »Gut. Denn ich kann Euch versichern, dass ich beide Hände bräuchte, um einem Mann den Kopf abzureißen.« Als sie immer noch nicht lächelte, fügte er hinzu: »Und was Eure zweite Sorge betrifft, muss ich zugeben, dass selbst ich durch puren Blickkontakt eine solche Leistung nicht vollbringen könnte. Um eine Frau zu schwängern, müsste ich ihr mindestens zuzwinkern...«, ohne, dass er es gewollt hätte, beäugte er ihren vollen Mund, »... oder sie küssen«, beendete er seinen Satz.
    »Macht Ihr Euch vielleicht über mich lustig, Sir?«
    »Das würde ich mir niemals erlauben«, antwortete er fromm.
    Als Bannor merkte, dass sein Daumen abermals in Richtung ihrer Lippen strebte, zog er entschieden seine Hand zurück und stapfte ans andere Ende des Turmzimmers.
    Wie sollte er es ihr sagen, ohne dass ihr Stolz durch seine Worte Schaden nahm? Wie sollte er ihr erklären, dass ihre Zukunft nicht an seiner Seite, sondern als Braut Christi in der Kirche lag?
    Er holte tief Luft. »Ich fürchte, dass Fiona ein wenig übereilt gesprochen hat, Mylady. Denn Ihr werdet überhaupt nicht von mir schwanger werden.«
    Plötzlich wurde Willows Mund von einem, wenn auch flüchtigen, so doch strahlenden Lächeln umspielt. »Seid Ihr während des Krieges schwer verwundet worden, Sir? Sir Hollis versicherte mir, Ihr wärt unbeschadet aus dem Krieg zurückgekehrt. Zumindest sämtliche wichtigen Körperteile wären unversehrt.« Trotz ihrer mitfühlenden Worte blickte sie beziehungsvoll an ihm hinab, und Bannor spürte, wie er hart wurde, als hätte sie ihn mit mehr als einem bloßen Blick betastet. »Natürlich hat Sir Hollis vielleicht -«
    Bannor hob gebieterisch die Hand, ehe sie ihm einen weiteren Grund geben konnte, seinem Freund an die Kehle zu springen. »Ich kann Euch versichern, Mylady, dass tatsächlich alle wichtigen Körperteile nicht nur unbeschadet, sondern vollkommen funktionstüchtig sind.« Funktionstüchtiger, als es ihm im Moment lieb war, dachte er grimmig und war gleichzeitig dankbar für das weite Hemd.
    In Willows Augen blitzte ehrliche Enttäuschung auf.
    Bannor trat dichter an sie heran. »Ihr seid ein wirklich erstaunliches Geschöpf. Nie zuvor hat eine Frau bei dem Gedanken, von mir ein Kind zu bekommen, derart ablehnend ausgesehen.«
    »Offensichtlich«, murmelte sie und sah ihn mit einem ironischen Lächeln an.
    »Sollte ich jetzt beleidigt oder nur neugierig sein? Glauben nicht die meisten Frauen so wie die Kirche, dass das Gebären möglichst zahlreicher Nachkommen der von Gott gewollte Zweck der Ehe ist?«
    »Falls dem so ist, Mylord, dann seid Ihr offensichtlich ein äußerst frommer Mann.«
    Bannor riss überrascht die Augen auf. Seine Braut schien nicht nur schön, sondern obendrein tatsächlich schlagfertig zu sein.
    »Ich nehme an, Kinder können durchaus ein Segen sein«, fügte sie eilig hinzu. »Aber es gibt Frauen, die aus anderen Gründen heiraten. Sicherheit. Reichtum. Ansehen.« Sie neigte den Kopf und sah ihn prüfend an. »Liebe.«
    Bannor schnaubte verächtlich auf. »Von der Liebe verstehe ich nichts, Mylady. Mein Handwerk ist der Krieg.«
    »Lady Mary und Lady Margaret habt Ihr doch sicherlich geliebt.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich habe meine beiden Frauen wirklich gern gehabt. Ich habe sie gewählt, weil sie über die von Männern an Frauen am meisten bewunderten Tugenden verfügten, und habe mich bemüht, ihnen ein treu sorgender Ehemann zu sein. Aber Liebe?« Er schüttelte den Kopf. »Liebe ist eine Krankheit, die nur Narren und Kinder befällt.«
    »Ihr wart auch einmal ein Kind.«
    »Und obendrein ein Narr.«
    Als er eine zynische Fratze zog, wandte sich Willow traurig ab und hielt in der vergeblichen Hoffnung auf Wärme ihre Hände über die knisternden Flammen.
    »Wir haben von den Gründen gesprochen, aus denen Frauen eventuell heiraten. Aber wie sieht es mit den Männern aus?« Sie wandte sich ihm wieder zu. »Wie steht es mit Euch, Mylord?«
    Nun war Bannor derjenige, der sich abwandte, ans Fenster marschierte, wieder kehrtmachte und sich über die Reste seines Bartes

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