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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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die Truhe? Bist du vielleicht rückwärts reingefallen, als du dich gerade im Spiegel eines Kelchs bewundert hast?«
    Kichernd kletterte Beatrix aus ihrem Versteck. »Red keinen Unsinn. Stefan hat mich in dem Ding versteckt.«
    »Stefan?« Willow kam ein hässlicher Verdacht.
    »Ja. Und ich kann dir sagen, dass der Kerl mir ein viel zu kleines Luftloch gebohrt hat.«
    »Oder aber viel zu groß«, murmelte Willow, während Beatrix ihren weißen, schwanengleichen Hals reckte, um sich im Zimmer umzusehen.
    Spontan griff Willow nach dem auf dem Tisch liegenden Handspiegel und hielt ihn der Stiefschwester hin. Sie wusste nur zu gut, wie eitel Beatrix in Bezug auf ihre langen Haare war. Schließlich war sie diejenige, die sie allabendlich fünfhundertmal hatte bürsten müssen, dachte sie.
    Während Beatrix sich mit den Fingern durch die Mähne fuhr, tappte Willow ungeduldig mit dem Fuß. »Meinst du nicht, dass deine Mutter vielleicht etwas beunruhigt gewesen ist, als du plötzlich verschwunden warst?«
    Beatrix ließ den Spiegel sinken und bewunderte den großzügigen Ausschnitt ihres eleganten Kleids. »Ich bin sicher, dass sie, als Stefan ihr alles erklärt hat, von der Brillanz unseres Plans begeistert war.«
    Nachdem Beatrix jede Möglichkeit zu glänzen emsig nutzte, fragte Willow: »Warum erklärst du mir nicht diesen brillanten Plan?«
    »Im Grunde ist es ganz einfach«, setzte die Kleine denn auch an. »Ich bin hier, um mich deinem wohlhabenden Gatten vorzustellen. Wenn er mich erst gesehen hat, wird er erkennen, dass er die falsche Schwester zur Frau genommen hat. Dann kannst du zu Stefan zurückkehren, und ich werde meinen rechtmäßigen Platz in Lord Bannors Bett einnehmen.« Beatrix unterzog Willow einer gehässigen Musterung. »Es sei denn, dass du diesen Platz schon eingenommen hast.«
    Mit nichts als dem durchscheinenden Nachthemd aus dem Kleiderschrank am Leib, fühlte sich Willow plötzlich nackt. Beatrix trat spöttisch an das Bett, schlug den Zobelpelz zurück und quittierte das schneeweiße Laken mit einem zufriedenen Kopfnicken.
    »Wie eigenartig«, zirpte sie. »Obgleich du letzte Nacht zum ersten Mal hättest in den Armen deines Gatten liegen sollen, findet sich auf dem Laken noch nicht einmal der kleinste Tropfen jungfräulichen Bluts.«
    Willow sah sie reglos an, als sie zurückgeschlendert kam und mit einem ihrer korallenroten Fingernägel über ihre Wange strich. »Und was ist das? Ist das nicht die Spur von einer Träne? Arme Willow. Hast du dich etwa in deiner Hochzeitsnacht jämmerlich in den Schlaf geweint?«
    Willow schlug ihre Klaue fort. »Wie kommst du überhaupt auf den Gedanken, irgendein Mann hätte gern ein Kind in seinem Bett?«
    »Besser ein Kind als eine vertrocknete alte Jungfer. Hätte Mama gewusst, wie reich dein feiner Gatte ist, hätte sie ihn niemals für jemanden wie dich vergeudet. Das ist dir doch sicher klar.«
    Die Worte hätten Willow nicht getroffen, hätte sie nicht gewusst, dass Beatrix die Wahrheit sprach. Sie sah ihre Schwester reglos an, ehe sie leise erwiderte: »Hüte deine Zunge. Hier hat deine Mutter nichts zu sagen, Beatrix.«
    Sie nahm eins ihrer Kleider aus der Truhe, zog es über das Nachthemd und band die Schleifen an den Seiten zu. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und öffnete die Tür.
    »Wo willst du hin?«, kreischte Beatrix erbost.
    »Ich gehe zu meinem Mann, um ihm zu sagen, dass du von zu Hause fortgelaufen bist, und um darauf zu bestehen, dass er dich umgehend wieder nach Bedlington schickt. Ob in der Truhe oder auf dem Rücken eines Pferdes kannst du dir aussuchen.«
    »Willow, warte!«, rief die Stiefschwester nun in flehentlichem Ton.
    Obgleich das Zittern ihrer Stimme Willow hätte warnen sollen, hätte sie am liebsten laut gestöhnt, als sie die Tränen in ihren großen blauen Augen sah. Auch gegen das Zittern ihrer vollen Unterlippe war Willow ebenso wenig immun wie zu der Zeit, als Beatrix noch ein engelsgesichtiges kleines Mädchen gewesen war.
    Mit einem abgrundtiefen Seufzer klappte Beatrix den Truhendeckel zu und ließ sich müde darauf nieder. »Ich habe Stefans verrücktem Plan nur deshalb zugestimmt, weil ich zu Hause deinen Platz einnehmen soll. Mama hat die Brut deines Vaters schon immer lieber gehabt als uns, und nun, da du fort bist, bin ich die Einzige, die übrig ist, um für die Bande da zu sein.« Der flehende Blick des Mädchens hätte sogar einen Block Granit erweicht. »Bitte, Willow, schick mich nicht dorthin

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