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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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auf die Knie sank. »Nach allem, was Fiona mir erzählt hat, ist er vollkommen unempfänglich für Schmerzen jeder Art. Ich bin sicher, du hast ihn nur betäubt.« Sie packte ihn an seinem Wams, rollte ihn mühsam auf den Rücken und sah ihm prüfend ins Gesicht.
    Mit dem halb geöffneten Mund und den dunklen Wimpern auf den schmalen Wangen sah er so ungewohnt verletzlich aus, dass Willow schmerzlich um Atem rang.
    Wie oft hatte sie von ihrem Prinzen in einer derart süßen Pose geträumt? Wie oft hatte sie sich vorgestellt, sie streiche ihm die Haare aus der Stirn, beuge sich über ihn und gebe ihm einen sanften Kuss...
    Mit instinktiv geöffneten Lippen beugte sie sich vor, als Beatrix’ jämmerliches »Ist er tot?« an ihr Ohren drang.
    Willow fuhr zusammen, als hätte man ihr einen Schlag versetzt. »Nein«, stieß sie knurrend hervor. »Er ist nicht tot. Er... schläft.«
    Beatrix drückte sich an die Wand. »Ich werde Desmond holen gehen. Er weiß sicher, was wir tun sollen.«
    Willow sank auf ihre Fersen zurück und sah die Stiefschwester verwundert an. »Erst heute Morgen noch hast du zu mir gesagt, Desmond wäre ein Trottel, der sogar zu blöd ist, um sich an den eigenen Hintern fassen zu können.«
    Beatrix zuckte mit den Schultern und blickte nervös zwischen Bannor und der Tür des hinter den Paneelen verborgenen Geheimgangs hin und her. »Vielleicht hat er ja seitdem etwas dazugelernt.«
    »Warte!«, rief Willow, als Beatrix das Holz zur Seite schob und in der Wand verschwand. »Geh nicht. Lass mich...« Die Tür schlug zu und ihre Stimme erstarb zu einem Flüstern, »...nicht allein.«
    Das Seufzen von Bannors Atem an ihrer Wange erinnerte sie daran, dass sie keineswegs allein war. Erneut hockte sie sich auf die Fersen und sah ihren Gefangenen wehmütig an. Sie hatte davon geträumt, ihn in ihrer Gewalt zu haben, dachte sie, aber sie war sich nicht sicher, dass sie ertrüge, ihm irgendetwas anzutun. Mit halb offenem Mund und ausgestreckten Armen auf dem Rücken liegend, sah er so erstaunlich... nobel aus.
    Ihr Atem beschleunigte sich, als sie schuldbewusst über ihre Schulter sah. Was könnte es schon schaden, wenn sie eine Minute so tat, als wäre er der Mann, von dem sie ihr Leben lang geträumt hatte?
    Mit zitternder Hand strich sie ihm die seidigen Haare aus der Stirn, atmete keuchend ein und beugte sich vor, um eine kurze, süße Kostprobe dessen zu stehlen, was hätte sein können.
    Eine warme, raue Hand senkte sich schwer auf ihr Genick. In einem Atemzug küsste sie ihn, im nächsten war es umgekehrt. Aber dies war nicht die von ihr erwartete züchtige Kostprobe zärtlicher Freude, sondern nur eine hungrige Forderung, die sie ihm durch eine Reihe heißer, samtig weicher Zungenschläge unterwarf. Doch statt sich an ihrer Unterwerfung zu ergötzen, hieb er weiter gnadenlos auf ihren inneren Schutzwall ein, bis er unter seinem Angriff zu feinem Staub zerfiel.
    Er küsste sie, bis alle Gegenwehr aus ihr gewichen war, bis sie wehrlos auf ihm lag und sich ebenso eifrig und willig in Gefangenschaft begab, wie sie zuvor vor ihm geflohen war.
    Als Bannor schließlich Gnade walten ließ, hatte sie kaum noch die Kraft, den Kopf zu heben und ihn anzusehen.
    Seine sich unter ihrem Körper hebende Brust war der Beweis dafür, dass er ebenso wie sie verwirrt nach Atem rang.
    Ihrer beiden Verhalten schockierte sie zutiefst, sodass sie ihn mit bitterem Blick maß. Er jedoch verzog die Lippen, von denen sie eben noch leidenschaftlich erobert worden war, zu einem triumphierenden Lächeln, ehe er ihr die wirren Locken aus der Wange strich und murmelte: »Schachmatt.«

15
    Bannor zerrte Willow die Treppe hinauf, wobei sein Griff so unerbittlich wie Handschellen aus Eisen war. Mit jedem seiner Schritte nahm er zwei Stufen gleichzeitig, sodass sie gezwungen war, würdelos hinter ihm herzustolpern, wenn sie nicht wollte, dass er sie einfach hinter sich herschleifte. Am liebsten hätte sie die Füße in den Boden gestemmt und sich nicht mehr von der Stelle gerührt, aber sie wusste, dass er sie dann wahrscheinlich einfach über seine Schulter werfen würde wie einen Sack Mehl.
    Immer noch machte ihr die Erkenntnis zu schaffen, dass tatsächlich nicht Bannor, sondern sie in eine Falle gelaufen, also betrogen worden war. Beatrix’ Nervosität war demnach kein Zeichen ihrer Angst gewesen, sondern ihrer Scham. Sie hätte dem kleinen Luder einfach nicht trauen dürfen, dachte sie erbost. Vor allem, wenn der Feind ein Mann

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