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Rebellion Der Engel

Rebellion Der Engel

Titel: Rebellion Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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hinüber und glitt auf den Fahrersitz. Ich rammte den Schlüssel ins Zündschloss, ließ den Motor an und schnallte mich im selben Augenblick an, in dem ich die Automatik auf Drive schaltete und das Gaspedal durchdrückte. Der Motor heulte auf, dann schoss der Mustang los, die Straße hinunter.
    »Was passiert hier, Rachel?«, platzte es aus Amber heraus. »Was hat das zu bedeuten? Von was für einem Beweis hat Lea gesprochen und warum hat Nate dich angegriffen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Mike ist auf dieselbe Weise aus der Küche verschwunden wie McCray im Waschraum des Pompeji und Akashiel in meinem Garten.« Ohne den Blick von der Straße zu nehmen, berichtete ich in knappen Worten, was ich in der Küche gehört und gesehen hatte und was im Anschluss an Mikes Verschwinden passiert war.
    Deutlich über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit raste ich weiter in den Ort hinein, während mein Blick immer wieder zum Rückspiegel zuckte, wobei ich mir weniger Sorgen machte, den silbernen Minivan darin zu sehen – vielmehr fürchtete ich, dass Nate und Lea sich auf der Rücksitzbank materialisieren könnten. Die bloße Vorstellung ließ meine Hände zittern. Aber der Rücksitz blieb verlassen undnach einiger Zeit tauchte tatsächlich der Minivan im Rückspiegel auf. Ich trat das Gaspedal bis zum Boden durch und beobachtete mit Genugtuung, wie der Wagen hinter uns für einen Moment kleiner wurde, ehe auch er beschleunigte und wieder Boden gutmachte.
    Ich überholte ein vor uns fahrendes Fahrzeug, froh darüber, dass nur so wenig Verkehr herrschte, und raste weiter. Geradewegs auf eine rote Ampel zu.
    »Rachel, du musst langsamer werden!«
    Das hatte ich nicht vor.
    »Schau du, ob von rechts etwas kommt!«, forderte ich Amber auf und sah aus dem Augenwinkel, wie sie den Hals reckte, um die Kreuzung so weit wie möglich einsehen zu können. Dasselbe tat ich auf der linken Seite, nur dass ich nebenbei noch lenken musste.
    Alles frei – zumindest, so weit ich es erkennen konnte.
    »Frei!«, rief Amber.
    Ich schoss unter der roten Ampel durch über die Kreuzung, schlug sofort danach das Lenkrad ein und folgte einer Abzweigung, die uns von der Umgehungsstraße direkt in den Ort führte. Auf den kleineren Straßen, zwischen den Häusern, hoffte ich, dass es mir eher gelingen würde, unsere Verfolger abzuschütteln, als auf der über weite Strecken geraden und gut einsehbaren Umgehungsstraße.
    Der Abstand war ein wenig gewachsen, da der Minivan an der Kreuzung durch den Querverkehr gezwungen gewesen war, das Tempo zu drosseln. Trotzdem dachte ich nicht daran, vom Gas zu gehen, ganz egal, wie sehr Amber sich neben mir an das Armaturenbrett klammerte.
    »O Gott, Rachel, wie sollen wir die loswerden?«
    Das wusste ich selbst nicht. Allerdings wollte ich dafür sorgen, dass zumindest Amber aus der Schusslinie kam. Wir näherten uns der Main Street. Hier war mehr Verkehr,sodass ich keine waghalsigen Überholmanöver mehr riskieren konnte – was allerdings auch für unsere Verfolger galt, die im Spiegel ein Stück in die Ferne gerückt waren, von uns durch einen blauen Pick-up getrennt, der aus einer der Seitenstraßen hinter mir auf die Straße gebogen war.
    Gleich würden wir eine weitere rote Ampel erreichen. »Ich biege da vorne rechts ab«, erklärte ich. »Nach der Kurve bleibe ich kurz stehen. Du springst raus und verschwindest zwischen den Häusern.«
    »Was? Aber …«
    »Sie werden mir folgen.«
    »Genau davor habe ich Angst!«
    »Keine Sorge, die werde ich schon los.« Ich fühlte mich keineswegs so zuversichtlich, wie ich mich gab, doch wenn Amber meine Angst bemerkte, würde sie sich weigern zu gehen und ich wollte sie nicht noch tiefer mit in diese Scheiße hineinziehen.
    An der Ampel angekommen, stieg ich in die Eisen, vergewisserte mich mit einem raschen Blick, dass kein Querverkehr kam, ehe ich wieder Gas gab und um die Kurve schoss. Hinter einer Häuserzeile verborgen, sodass man uns von der Kreuzung aus nicht sehen konnte, hielt ich an. Amber hatte ihren Gurt bereits gelöst, schnappte sich ihre Tasche und sprang aus dem Wagen.
    »Ich melde mich, sobald ich sie abgeschüttelt habe!«
    »Sei vorsichtig«, waren die letzten Worte, die ich zu hören bekam, bevor sie die Tür zuwarf.
    Ich trat das Gaspedal durch und fuhr mit quietschenden Reifen los. Im Rückspiegel sah ich Amber zwischen den Häusern verschwinden – keine Sekunde zu früh. Kaum war sie außer Sicht, schoss der Minivan um die

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