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Rebellion Der Engel

Rebellion Der Engel

Titel: Rebellion Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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»Du musst mir glauben, wenn ich dirsage, dass ich das hier zutiefst bedaure. Bis gestern Abend wusste ich nicht einmal, dass es dich gibt. Ich wusste nicht, dass ich eine Tochter habe.« Er hob die Hand und strich mir sanft über die Wange. »Ich habe deine Mutter geliebt und ich bin sicher, ich könnte auch dich lieben, aber es darf nicht sein.« Als er die Hand zurückzog, kehrte die Kälte in seinen Blick zurück. »Deine Existenz gefährdet alles, wofür ich gekämpft habe. Jemand wie du wird es sein, der das Gleichgewicht zum Kippen bringen und dem Bösen Tür und Tor öffnen wird. Das kann ich nicht zulassen. Nicht einmal, wenn ich dafür mein eigenes Kind opfern muss.«
    »Hast du meine Mutter auch umgebracht?«, presste ich hervor. Ich wollte Zeit gewinnen, weil ich hoffte, einen Plan fassen zu können – zugleich wollte ich die Antwort wirklich hören.
    »Um Himmels willen, nein!«, entfuhr es ihm. »Deine Mutter war alles für mich! Aber diese Liebe war verboten und stellte mich auf eine harte Probe. Letztlich musste ich einsehen, dass es nicht sein durfte.« Er wandte sich von mir ab und blickte durch die gesprungene Scheibe nach draußen. Leise fügte er hinzu: »Deshalb habe ich sie verlassen.«
    »Warum tust du das?«, wollte ich wissen. »Wie kannst du behaupten, ich würde dem Bösen Tür und Tor öffnen, nur weil ich ein Halbblut bin? Sind wir in deinen Augen so minderwertig, dass wir nichts anderes als den Tod verdient haben?«
    Ein Lächeln huschte über seine Züge. »Du bist genauso kämpferisch wie sie.« Dann schüttelte er den Kopf. »Denkst du wirklich, mir macht das Spaß? Glaubst du, es ist schön, das Blut unschuldiger Wesen an den Händen kleben zu haben? Mir bleibt keine andere Wahl, Rachel. Das ist der einzige Grund, warum ich tue, was ich tue. Jemand deinesgleichen wird alles zerstören. Alles, wofür wir seit Äonenkämpfen. Ein Nephilim wird Luzifer die Tore zum Himmel öffnen und nichts wird mehr so sein, wie es einmal war. Euch am Leben zu lassen, wäre das Ende der Schöpfung, wie wir sie kennen. Die Rebellion der Engel, die ich einst mit Luzifers Fall beendete, würde erneut aufflammen.«
    Seine letzten Worte brannten sich in mein Ohr. Er hatte Luzifers Aufstand beendet? Dann war er … Mike war … »Du bist der Erzengel Michael!«
    »Und zum ersten Mal wünschte ich, ich wäre es nicht.« Die Traurigkeit, die seinen Worten anhaftete, schien aufrichtig zu sein. Ich spürte, dass er in einem wirklichen Konflikt steckte, doch ich wusste auch, dass er sich nicht zu meinen Gunsten entscheiden würde. Ich spürte es mit jeder Faser meines Körpers. Dieser Mann lebte für sein Himmelreich. Er würde nicht zulassen, dass jemand zur Gefahr dafür wurde – auch wenn ich nicht einmal ansatzweise verstand, warum er eine Bedrohung in mir sah.
    »Ich werde jetzt gehen, Rachel, und du wirst niemandem etwas von meiner Rolle in diesem Spiel erzählen.« Er fuhr mit der flachen Hand von meiner Stirn nach unten zum Kinn. Hitze breitete sich über meiner Haut aus und fraß den Wunsch auf, anderen vom Fehltritt und den Umtrieben ihres Anführers zu berichten.
    Obwohl ich es noch immer wollte, wusste ich, dass ich nichts sagen würde – ich konnte nicht, dafür hatte Michael mit seinem kleinen Zaubertrick gesorgt.
    »Leb wohl, meine Tochter.«
    Er war fort, noch ehe die letzte Silbe verklungen war.
    Plötzlich war ich wieder fähig, mich zu bewegen, doch bevor ich auch nur einen Schritt in Richtung des Fensters machen konnte, standen Nate und Lea vor mir. Nate packte mich am Arm und drehte ihn mir auf den Rücken, bis mich der Schmerz in die Knie zwang. Hitze flammte neben mirauf, und als ich den Kopf wandte, lag ein Schwert in Leas Händen, dessen Klinge in lodernde Flammen gehüllt war.
    »Ihr hättet mich schon am ersten Abend im Stadtpark umbringen können«, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Warum habt ihr so lange gewartet?«
    »Wir mussten erst sicher sein.« Lea baute sich vor mir auf, das Schwert locker in der Hand.
    »Der verdammte Beweis, von dem ihr ständig redet. Wofür braucht ihr den?«
    »Ihr Menschen untersteht dem Schutz des Hirten«, sagte Lea. »Einen von euch zu töten, ist eine Sünde, die oben sofort bemerkt und hart bestraft wird. Deshalb müssen wir sicher sein, dass es sich um ein Halbblut handelt.«
    »Ihr habt Amber umgebracht! Wo blieb die Strafe dafür?«
    Leas fein geschnittene Züge blieben ausdruckslos. »Du hast uns davor bewahrt, indem

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