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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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in unser Computersystem eingeklinkt hast?« fragte der Alien.
    R2 löste den Kontakt und fuhr seinen Manipulatorarm ein. »Das hat nichts zu bedeuten«, erklärte 3PO. »Unser Master hat uns geschickt, damit wir nach seinem Schiff sehen. Wir konnten nicht rein, und deshalb hat mein Partner hier versucht, die Tür zu öffnen.«
    »Das ist das Türpaneel«, sagte der Kloperianer und deutete mit einem siebten Tentakel auf eine kleine Tafel auf der anderen Seite des Eingangs.
    »O du meine Güte, R2«, erregte sich 3PO. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst nichts anfassen.«
    Die großen Augen des Kloperianers verengten sich. »Also schön, ihr beiden. Rein mit euch. Wir werden mal eure Hardware überprüfet!.«
    Er packte 3PO und R2 mit vier seiner Tentakel und zog die beiden in den Wartungsbereich. Die schweren Metalltüren schlossen sich hallend hinter ihnen. Fünfzig Kloperianer starrten sie an; Dutzende von Droiden stellten die Arbeit ein und sahen zu.
    »R2«, flüsterte 3PO. »Ich habe ein ganz ungutes Gefühl.«

7
     
    Kueller stand breitbeinig, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, auf einer der Sandsteinstraßen von Pydyr. Ein sanfter Luftzug, der ein wenig nach Salz roch, erinnerte ihn daran, daß sich hinter den künstlich geschaffenen Hügeln ein Meer erstreckte. In der trockenen Hitze fühlte sich der Totenkopf tatsächlich wie eine Maske an. Kueller schwitzte, und das störte die empfindliche Anpassung an seine Haut.
    Er konnte nicht lange auf Pydyr bleiben. Die Maske war ein fein abgestimmtes Instrument und funktionierte nur unter ganz bestimmten Umweltverhältnissen zuverlässig. Und die Umwelt, in der er sich hier befand, gehörte eindeutig nicht dazu.
    Für sein Gesicht war das äußerst schädlich.
    Aber wenn er sich unbehaglich fühlte, dann galt das auch für seine Truppen. Die Sturmtruppenuniformen waren überholt und gereinigt worden und sahen sehr gut aus. Bedrohlich. Die weißen Kombinationen und die komplizierten Helme verkörperten alle Erinnerungen an das Imperium, Erinnerungen, die er zu neuem Leben erwecken wollte.
    Das Bild, das man anderen vermittelte, war alles - dafür war Pydyr ein hervorragendes Beispiel.
    Die leeren Straßen deuteten auf Reichtum und Wohlstand hin. Der Sandstein nutzte sich in diesem Klima schon nach wenigen Tagen ab, und die Pydyrianer hatten eigens für die Straßenpflege Spezialdroiden entwickelt, andere für die Instandhaltung und Reinigung der Gebäude. Der Reichtum Pydyrs war sprichwörtlich, und die Aristokratie des Planeten hatte unzähligen Legenden Nahrung gegeben, die überall in diesem Abschnitt der Galaxis erzählt wurden.
    Almania hatte Pydyr seit Generationen beneidet.
    Aber jetzt nicht mehr.
    Jetzt gehörte Pydyr ihm.
    Die Stille war unheimlich. Nur das Scharren von Stiefeln war auf dem Sandstein zu hören. Die Sturmtruppen erforschten jedes einzelne Gebäude, vergewisserten sich, daß niemand übriggeblieben war.
    Eigentlich hatte er den Gestank von Leichen erwartet, die unter der grellen Sonne Pydyrs verwesten, aber Hartzig, der zuständige Offizier, hatte gründlich gearbeitet. Die Aristokratie von Pydyr war tot. Ihre Leichen waren binnen Stunden beseitigt worden. Aber der Reichtum des Mondes blieb.
    Und Kueller brauchte diesen Reichtum. Er hätte den Zeitpunkt nicht besser wählen können. Er versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht entglitt ihm unter der Maske. Nur die Lippen hafteten noch.
       Er machte auf dem Absatz kehrt und betrat eines der Gebäude, das die Sturmtruppen bereits durchsucht hatten.
    Die pydyrianische Architektur war durch schwere braune Säulen und große quadratische Räume gekennzeichnet; jede sichtbare Fläche war mit Ornamenten bedeckt, einige das Werk berühmter, längst verstorbener Künstler, andere waren mit winzigen Seafahsteinen besetzt. Neben dem über die Jahrhunderte angeeigneten Reichtum verfügte Pydyr auch über seine eigene Quelle des Wohlstands. Die Seafahsteine wurden in den Schalen mikroskopisch kleiner Geschöpfe im Meer geformt. Kueller hatte angeordnet, die Seafahjuweliere zu verschonen; es bedurfte eines geschulten Auges, um die Steine auf dem Meeresboden zu entdecken - eines geschulten pydyrianischen Auges. Die Aristokratie Pydyrs hatte lange Zeit versucht, Droiden zu entwickeln, die imstande waren, die Seafahsteine zu entdecken, aber bis jetzt gab es keinen auch noch so hoch entwickelten Droiden, der einen Seafahstein von im Laufe der Jahrhunderte verhärtetem Fischauswurf unterscheiden

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