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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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gab es immer freie Schlafplätze. Aber daß sie frei waren, hatte einen Grund, und das war nie ein guter Grund.
    Han stieß die Tür des Raums auf, den er sich mit Chewie teilen würde. Chewie grollte.
    »Hör auf, dich zu beklagen, du großes Plüschtier. Ich kann auch nichts gegen den Gestank ausrichten.« Han stellte seine Reisetasche auf die angeschimmelte Pritsche. Der grüngelbe Schlamm sickerte von den Wänden und sammelte sich in einer Abflußmulde in der Mitte des Bodens. Ansonsten war der Boden eben und frei von Schlamm.
    Blue hatte Han versichert, daß dies das beste Zimmer sei, das zur Verfügung stand. Wenn es das beste war, wollte er das schlechteste lieber gar nicht erst sehen.
    Chewbacca knurrte und stöhnte, und schließlich ergab er sich in ein klagendes Winseln.
    »Dann schlaf doch auf dem Falken, wenn du dich dann wohler fühlst. Du weißt, daß das wahrscheinlich dazu führen wird, daß man dich verprügelt und das Schiff auf den Kopf stellt.« Han hob die Bettdecke. Der Schimmel hatte auch die Matratze erfaßt. Vielleicht war Chewies Idee, auf dem Falken zu schlafen, gar nicht so schlecht.
    Chewie brummte.
    »Okay. Ich weiß, daß du früher schon auf dem Falken geschlafen hast. Aber das war auf Skip S. Und erinnerst du dich auch, wie ich dich gefunden habe?«
    Chewie schüttelte den zottigen Kopf und grummelte irgend etwas.
    »Wenn du rausgekonnt hättest, hättest du das schon lange vor meinem Erscheinen getan. Mir brauchst du nichts vorzumachen.« Han seufzte. »Hast du deinen Schlafsack mit? Ohne den würde ich mich nicht auf diese Matratze legen.«
    Chewie nickte und zog seinen Schlafsack aus seinem Bündel. Er rollte ihn auf der Matratze aus und knurrte leise, aber das war nicht für Han bestimmt. Han hörte sowieso nicht hin. Aus Prinzip. Eine Nacht, vielleicht zwei in dieser Absteige, dann konnten sie weiterziehen.
    Aber er wollte nicht auf dem Schiff bleiben, zum Teil, weil andere Schmuggler glauben würden, ein bewachtes Schiff berge wertvolle Fracht, und zum Teil, weil niemand auf ihn zukommen würde, wenn er im Falken blieb. Jetzt, da bekannt war, daß er sich auf Skip 1 aufhielt, würde sich vielleicht interessanter Besuch einstellen.
    »Okay, Chewie, machen wir es uns gemütlich«, sagte Han und zog mit großem Getöse seinen Schlafsack aus der Reisetasche, während Chewie unter den Pritschen nach irgendwelchen Lauschvorrichtungen suchte. Er fand drei, ehe er sich die Wände vornahm.
    Gräßlich.
    Der Schlamm würde an seinem Fell kleben bleiben. Han würde ihm helfen müssen, es wieder sauber zu bekommen. Jedenfalls würde Han das Zeug anfassen müssen.
    »Also schön, du Riesenbaby«, sagte Han. Er warf Chewie seine Tasche hin, worauf der sich unter heftiger Geräuschentwicklung damit zu schaffen machte.
    Han stieg auf die Pritsche, schloß halb die Augen und fuhr mit den Fingern in den grünen Schlamm. Es fühlte sich ebenso ekelhaft an wie auf Crseih Station, wo er den bösen Waru berührt hatte. Der Schlamm war warm und klebrig, und Han wußte, daß es Tage dauern würde, bis er den Gestank von seinen Fingern bekam. Nachdem er Wände und Decke gründlich abgesucht hatte, hatte er weitere vier Lauschvorrichtungen gefunden, von denen zwei verrottet waren.
    Trotzdem riß er sie ab.
    Dann ließ er sich von Chewie die anderen drei geben. Chewie forderte ihn mit einer Geste auf, sie zu zertreten. Aber Han schüttelte den Kopf.
    Er trug sie in den Flur und warf sie in das Zimmer nebenan. Auf die Weise würden die Geräte einige Geräusche aufnehmen, und Han würde nicht noch einmal in den widerwärtigen Schlamm greifen müssen, um nach weiteren Wanzen zu suchen, ehe sie weggingen.
    Er wusch sich die Hände in dem Brunnen, den er ein Stück weiter unten im Gang fand, und achtete dabei besonders auf die Fingernägel.
    Als er zu ihrem Zimmer zurückkam, stellte er überrascht fest, daß die Tür immer noch geöffnet war. Han zog seinen Blaster, ehe er eintrat.
    Drinnen stand Chewie und hielt seine Armbrust auf Seluss gerichtet. Der kleine Sullustaner stand mit erhobenen Händen da. Er wirkte ganz ruhig, aber in seinen großen Augen glänzte die Angst, seine Ohren waren nach vorn gerichtet.
    »Gut gemacht«, sagte Han zu Chewie, während er eintrat und die Tür hinter sich schloß. »Weißt du, Seluss, es ist leichter, jemanden umzubringen, nachdem er eingeschlafen ist.«
    Seluss schnatterte jämmerlich.
    »Ja-ah, ganz richtig. Ich glaube dir, daß du in friedlicher Absicht hier bist,

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