Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
Ruhe, andere gehen einfach weg. Das ist ganz normal. Schmuggler haben so etwas wie eine romantische Ader. Und der Gedanke, alt zu werden, ist ihnen unangenehm. Weil es dann einfach nicht mehr so viel Spaß macht wie in ihrer Jugend. Und jetzt, da eine Menge Geld im Umlauf ist, kann man ihnen das nicht mal verübeln.«
    »Sie sehen mir aber noch gar nicht so alt aus«, sagte Han.
    »Ich will mich auch noch nicht zur Ruhe setzen.«
    »Was machen Sie dann hier? Bis jetzt habe ich auf Skip 5 noch nie Wachen gesehen.« Han war noch nie auf Skip 5 gewesen, aber das mußte er dem tätowierten Mann ja nicht unbedingt auf die Nase binden.
    »Ich habe auch nie behauptet, daß ich eine Wache bin.« Der Mann rutschte von dem Pult herunter. »Ich dachte nur, daß Ihr Schiff ein bißchen zu nahe bei meinem steht. Ich wollte mich vergewissern, was Sie vorhaben, ehe ich lade.«
    »Welches Schiff ist denn Ihres?« wollte Han wissen.
    »Das, unter dem Sie geparkt haben.«
    Han sah sich um. Er war neben dem einzigen Großfrachter auf der Landefläche gelandet. Der gepanzerte, klobige Frachter ließ die anderen Schiffe wie Spielzeug aussehen. Der Fa lke stand unter dem hinteren Laderaum des Frachters. »Wie haben Sie denn dieses Monstrum in den Run gebracht?«
    »Habe ich gar nicht«, antwortete der Mann in einem Ton, der es nicht ratsam erscheinen ließ, weitere Fragen zu stellen Han brauchte auch keine zu stellen. Jarril hatte recht gehabt: Der Run hatte sich sehr verändert. In der Vergangenheit hätte ein Schmuggler niemals das Schiff eines anderen gestohlen. Heutzutage schien man sich damit sogar zu brüsten.
    Han war froh, daß er Chewie auf dem Falken zurückgelassen hatte.
    »Also«, fuhr er fort, »wollen Sie mich jetzt hier durchlassen oder nicht?«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Ich habe nicht versucht, Sie aufzuhalten.«
    »Na ja, dann sind Sie ein ziemlich überzeugender Schauspieler«, knurrte Han und trat in den Gang. Fr rostete langsam ein. Er hatte sich inzwischen so an Coruscant gewöhnt, daß er überhaupt nicht auf die Idee gekommen war, in dem Mann etwas anderes als eine Wache zu sehen. Schmuggler benutzten keine Wachen, höchstens ihre eigenen. Er mußte umdenken, ein paar Dinge vergessen und versuchen, wieder zu denken wie früher, während seiner aktiven Schmugglerzeit. Sonst würde er das hier vielleicht nicht überleben.
    Der Gang wand sich vor ihm tiefer in die fast undurchsichtige Dunkelheit. Der Kühlbelag ließ die Strahlung des Sonnensteins nicht durch. Trotzdem war die Luft hier trocken, unangenehm trocken. Han vermißte die allgegenwärtige Feuchtigkeit und ein bißchen sogar den Gestank von Skip 1.
    Aber nur ein bißchen.
    Seine Stiefel scharrten auf der isolierenden Schicht; der Blaster fühlte sich rutschig an, und der Schweiß an seinen Händen machte es ihm fast unmöglich, irgend etwas festzuhalten. Allmählich paßten sich seine Augen der Dunkelheit an. Im Sand des leicht abwärts geneigten Gangs waren Fußabdrücke verschiedener Größen zu sehen. Weiter unten hörte er die Geräusche von großen Maschinen und Stimmen, die eine Sprache sprachen, die er schon lange nicht mehr gehört hatte. Dann schlug ihm der Gestank entgegen. Es stank nach Schmiermitteln, Öl, Reinigungsflüssigkeit und irgend etwas besonders Widerwärtigem, wie in einer Gondargrube.
    Jawas.
    Aber das konnte unmöglich sein. Jawas lebten nur auf Tatooine und verließen ihren Planeten niemals. Das einzige Mal, daß sie das seines Wissens doch getan hatten, war auf Palpatines Auge gewesen, als Luke dort auf Jawas gestoßen war, die Tatooine jedoch nicht aus freien Stücken verlassen hatten.
    Vielleicht die hier auch nicht.
    Han stapfte tiefer in den Gang hinein, immer darauf bedacht, die Wand im Rücken zu haben. Vor ihm, hinter einer Biegung, wurde es jetzt heller, Hitze schlug ihm entgegen und machte den Gestank noch unerträglicher. Hier unten war der Sonnenstein nicht unter einem Kühlbelag verborgen.
    Han schluckte und befeuchtete sich die Lippen. Er nahm sich vor, nur einmal ganz kurz hinzusehen und dann zum Falken zurückzukehren. Seine Hand schloß sich fester um seinen Blaster. Jawas waren nicht gerade seine Lieblingsgeschöpfe, nicht mal unter den günstigsten Voraussetzungen.
    Der Sonnenstein blendete ihn, als er um die Ecke bog. Die Hitze hüllte ihn ein wie die Arme einer Geliebten. Er blieb stehen, bis seine Augen sich an das grelle Licht gewöhnt hatten. Dann schob er sich vorsichtig weiter, wobei er darauf

Weitere Kostenlose Bücher