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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sie dazu brachte, hinzuzufügen: »Sie benehmen sich abscheulich, Morgan. Lassen Sie mich vorbei.«
    »Zuerst erzählen Sie mir etwas über diesen Fremden, der heute morgen zu ihrer Ranch geritten ist.«
    Cassie stöhnte innerlich auf. Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich einen annehmbaren Grund für Angels Anwesenheit auszudenken, und dafür brauchte sie Zeit, denn wenn es darum ging, zu lügen oder um eine Sache herumzureden, war Cassie ein hoffnungsloser Fall. Solange sie nicht eine Menge Gedanken darauf verwandte und das Ganze immer wieder durchspielte, würde jeder, der sie kannte, es sofort bemerken, wenn sie log.
    Bei Morgan mußte sie es nun dennoch versuchen. »Nichts von Bedeutung. Er – er war einfach nur auf der Durchreise und suchte für ein paar Tage Arbeit.«
    »Dann hätten Sie ihn zu uns schicken sollen«, erwiderte er obenhin. »Sie werden für niemanden mehr Arbeit haben, wenn diese Woche zu Ende ist.«
    Cassie versteifte sich bei dieser zweiten Anspielung auf die Frist, die man ihr für ihre Abreise gesetzt hatte. Irgendwie hatte sie gehofft, daß die Drohung, die Ranch ihres Vaters niederzubrennen, nur aus dem Zorn des Augenblicks erwachsen und nicht wirklich ernst gemeint gewesen war. Sie hatte dieselben Feste besucht wie diese Leute, war mit ihnen befreundet gewesen, und einer von ihnen hatte ihr sogar den Hof gemacht. Aber all das war, bevor sie sich eingemischt hatte.
    Sie ging nicht weiter auf das Thema Angel ein, da ihr etwas anderes durch den Kopf schoß. »Ich muß mit deinem Pa sprechen, Morgan. Sag ihm, daß ich morgen zu euch rüberkomme …«
    »Er wird nicht mit Ihnen reden. Tatsache ist, daß mein Bruder Clayton ihn mehr denn je erzürnt hat – und möchten Sie gerne wissen, warum, Miss Stuart?«
    Sie hatte begonnen, den Kopf zu schütteln, während sein Ton schärfer geworden war. Sie wollte es wirklich nicht wissen, denn wie auch immer dieser Grund aussah, sie wußte genau, daß man ihr die Schuld dafür in die Schuhe schieben würde, gleichgültig, ob sie das verdient hatte oder nicht.
    Aber Morgan war fest entschlossen, es ihr zu sagen, und er tat es auf die vernichtendste Art und Weise. »Dieser idiotische Bruder von mir ist nicht mehr ganz richtig im Kopf, seitdem er von Austin nach Hause gekommen ist. Man kann ihn nicht mehr dazu bringen, auch nur einen einzigen Handgriff zu tun. Und jetzt redet er von ›Rechten‹ und davon, daß er bei seiner ›Ehefrau‹ eben diese Rechte hätte. Er hat sogar davon gesprochen, daß er zu den Catlins rüberreiten wolle, um sich das Mädchen zu holen, da sie ja immer noch nicht geschieden sind. Natürlich hat ihm Pa diese Idee mit der Peitsche ausgetrieben.«
    Cassie war fassungslos und dachte nicht einmal daran, ihre Gefühle zu verbergen. »Willst du damit sagen, daß er mit Jenny verheiratet bleiben will?«
    Morgan lief bei dieser Frage hellrot an, stritt schon die bloße Möglichkeit einer solchen Idee ab. »Den Teufel will er«, knurrte er wütend. »Dank Ihrer Einmischung hat er eine Kostprobe von dem Mädchen bekommen, und nun will er noch eine. Mehr ist an dieser Sache nicht dran.«
    Diesmal war es an Cassie, zu erröten, denn das Thema, das er angesprochen hatte, war absolut unpassend für ihre unschuldigen Ohren. Morgan wußte, daß er gerade eben die Grenzen des Anstands überschritten hatte, aber es kümmerte ihn nicht. Er war wütend auf sie, denn ihre Einmischung hatte seinen Hoffnungen, sie zu heiraten, ein Ende gesetzt. Außerdem war er wütend auf sich selbst, weil er nicht den Mut hatte, seinem Vater die Stirn zu bieten und zu Cassie zu halten, wie er es eigentlich gern getan hätte. Denn es war eine Tatsache, daß er sie immer noch bewunderte.
    Als sie das erste Mal ihren Vater besucht hatte, war sie Morgan nicht weiter aufgefallen. Sie war damals achtzehn und keine besondere Schönheit. Man konnte sie gerade eben hübsch nennen, und in Caully gab es viele hübsche, ja sogar schöne Frauen. Außerdem war sie für Morgans Geschmack viel zu zierlich und kindhaft. Sie hatte einfach nichts an sich, was seine Leidenschaft hätte wecken können, oder zumindest hatte er das damals gedacht.
    Aber es war etwas verdammt Merkwürdiges um Miss Cassandra Stuart, etwas, das sie mit jeder Begegnung interessanter und attraktiver machte. Sie steigerte sich irgendwie – zumindest jedenfalls, soweit es ihr Aussehen betraf. Man begann zu bemerken, daß sie zwar klein war, ihre Formen jedoch nichts Kindliches hatten. Und je

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